Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.04.2022 18:06

Wenn in Aindling das Flutlicht angeht

Jubel und lange Gesichter   gab es nach dem Hinspiel: Aindling gewann an der Frechholzhausener Straße 2:0, Gabriel Merane (rechtes Bild, links) und Antonio Mlakic (rechts) feierten den Torschützen Daniel Löffler. Bei Affings Trainer Marc-Abdu Al-Jajeh (linkes Bild) und Betreuer Heinz Bölk (im Hintergrund) war hingegen Trübsalblasen angesagt.	Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Jubel und lange Gesichter gab es nach dem Hinspiel: Aindling gewann an der Frechholzhausener Straße 2:0, Gabriel Merane (rechtes Bild, links) und Antonio Mlakic (rechts) feierten den Torschützen Daniel Löffler. Bei Affings Trainer Marc-Abdu Al-Jajeh (linkes Bild) und Betreuer Heinz Bölk (im Hintergrund) war hingegen Trübsalblasen angesagt. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Jubel und lange Gesichter gab es nach dem Hinspiel: Aindling gewann an der Frechholzhausener Straße 2:0, Gabriel Merane (rechtes Bild, links) und Antonio Mlakic (rechts) feierten den Torschützen Daniel Löffler. Bei Affings Trainer Marc-Abdu Al-Jajeh (linkes Bild) und Betreuer Heinz Bölk (im Hintergrund) war hingegen Trübsalblasen angesagt. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Jubel und lange Gesichter gab es nach dem Hinspiel: Aindling gewann an der Frechholzhausener Straße 2:0, Gabriel Merane (rechtes Bild, links) und Antonio Mlakic (rechts) feierten den Torschützen Daniel Löffler. Bei Affings Trainer Marc-Abdu Al-Jajeh (linkes Bild) und Betreuer Heinz Bölk (im Hintergrund) war hingegen Trübsalblasen angesagt. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Jubel und lange Gesichter gab es nach dem Hinspiel: Aindling gewann an der Frechholzhausener Straße 2:0, Gabriel Merane (rechtes Bild, links) und Antonio Mlakic (rechts) feierten den Torschützen Daniel Löffler. Bei Affings Trainer Marc-Abdu Al-Jajeh (linkes Bild) und Betreuer Heinz Bölk (im Hintergrund) war hingegen Trübsalblasen angesagt. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)

Deshalb ist bei ihm auch die Vorfreude auf das heutige Duell (19 Uhr) groß. „Freitagabend und ein Flutlichtspiel, das wird wieder eine besondere Atmosphäre.” Nur, führt Al-Jajeh weiter aus, mit unterschiedlichen Voraussetzungen: „Die Aindlinger wollen aufsteigen, haben eine breite Brust und eine Riesenserie.” Inzwischen ist diese auf 16 ungeschlagene Spiele angewachsen. Erstmals, abgesehen vom ersten Spieltag, liegen die Rot-Weißen nach Punkten gleichauf mit dem Tabellenführer, der TSV und Hollenbach (je 44) führen die Nord-Staffel bei noch sieben Partien in ein spannendes Saisonfinale.

„Eine schöne Momentaufnahme”, sagt Aindlings Trainer Christian Adrianowytsch zwar, „die uns aber nichts bringt, wenn wir nicht punkten.” Er macht sich nichts vor: Sein Team müsse schon eine bessere Leistung bringen als am Gründonnerstag gegen Hollenbach (3:3), wenn die drei Punkte in Aindling bleiben sollen. Adrianowytsch will auch nichts davon wissen, dass die Affinger die letzten sechs Partien sieglos geblieben sind: „Das ist ein Derby, da werden sie doppelt motiviert sein.”

Adrianowytsch erwartet eine „enge Geschichte”. Eine solche hat auch der Reviernachbar im Sinn. „Wir wollen es der „besten Mannschaft der Liga so schwer wie möglich zu machen”, sagt Al-Jajeh. Obwohl der Rangachte sieben Zähler Vorsprung auf einen Relegationsrang hat, traut der Affinger Coach dem Frieden noch nicht. „Wir sind noch nicht durch”, stellt er klar. Um etwas vom Schüsselhauser Kreuz mitzunehmen, braucht es eine sattelfeste Defensive. „Das ist unsere Stärke, dass wir stabil stehen”, sagt Al-Jajeh. Mit 27 Gegentoren verfügt Affing über einer der besseren Abwehrreihen, in Aindling fehlen allerdings mit den verletzten Florian Tremmel und Michael Felder zwei Eckpfeiler in der Defensive.

Der Schuh drückt den FCA ganz woanders: im Sturm. Mit lediglich 23 Treffern haben er und Schlusslicht Pöttmes den torgeizigsten Angriff. An Ostern stand jeweils die Null, nach den Spielen bei Nördlingen 2 (0:0) sowie gegen Stätzling (0:1) aus Affinger Sicht jedoch auf der falschen Seite. „Uns fehlen Durchschlagskraft und Gefährlichkeit”, sagt Al-Jajeh.

Bei der österlichen Nachbetrachtung räumte Adrianowytsch ein, dass das 3:3 gegen Hollenbach schon glücklich gewesen sei. „Die Moral war aber super, dass wir den Zwei-Tore-Rückstand noch wettgemacht haben”, lobt er. Das Remis habe seinem Team den nötigen Auftrieb gegeben für das montägliche Gastspiel in Bubesheim. Dort sei der Spielverlauf klarer gewesen, als es das knappe 1:0 aussagt.

Mit den vier Punkten an Ostern waren die Aindlinger nach dem Hollenbacher Patzer (2:3 gegen Meitingen) ein Gewinner des Doppelspieltags. Obwohl die Aindlinger in den restlichen sieben Saisonspielen noch fünf Mal zu Hause antreten dürfen, will Adrianowytsch keine großen Rechnungen aufstellen: „Es kommt dann eh meistens anders.” Genauso wenig macht er sich Gedanken darüber, ob es denn ein Vorteil sei, dass Aindling am Freitagabend mit einem Sieg vorlegen und somit Hollenbach für dessen Derby am Samstag in Ecknach unter Druck setzen könne. „Wir müssen unser Spiel durchbringen, und was Hollenbach macht, können wir ohnehin nicht beeinflussen”, sagt Adrianowytsch.

Der Meister der Bezirksliga Nord der Saison 2021/22 wird als jener eingehen mit den wenigsten Punkten der vergangenen zehn Jahre. Aktuell führen der TSV Hollenbach und der TSV Aindling mit jeweils 44 Punkten das Klassement an, Dritter ist der FC Stätzling mit 41 Zählern, allerdings einer Partie weniger. Im Vergleich: Der Spitzenreiter der Südgruppe, der VfL Kaufering, hat bereits 51 Punkte auf dem Konto. Sieben Spiele (acht für Stätzling) stehen bis zum letzten Spieltag am 21. Mai noch auf dem Programm. Sollte einer aus diesem Trio alle noch ausstehenden Begegnungen gewinnen, käme er maximal auf 65 Punkte. Diese Ausbeute hätte in den vergangenen zehn Jahren allerdings nur einmal zum Titel gereicht, in der Saison 2015/16, als der FC Ehekirchen mit 64 Punkten Meister wurde.

Das Kopf-an-Kopf-Rennen in dieser Saison ist der Ausgeglichenheit der Liga geschuldet, lautet der Tenor der Vereine. „Selbst Spiele gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte sind in dieser Spielzeit kein Selbstläufer”, wie Ecknachs Fußballchef Jochen Selig am Osterwochenende mit den Niederlagen gegen Wertingen und in Mertingen leidvoll erfahren musste. Aindlings Trainer Christian Adrianowytsch pflichtet Selig bei: „Das Gefälle in der Liga ist nicht allzu groß.”

Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 gab es nur fünf Meister, die die 60-Punkte-Marke nicht geknackt haben: TSV Gersthofen (2003/04) und BC Rinnenthal (2001/02) mit je 59, DJK Langenmosen (2009/10) und TSV Wertingen (2008/09) mit je 56 Zählern. Mit den wenigsten Punkten Meister wurde in diesem Zeitraum die TSG Thannhausen (1997/98). 54 Zähler reichten den Mindelstädtern seinerzeit zum Aufstieg in die Bezirksoberliga. Wa


Von Herbert Walther
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