Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.10.2017 12:00

Aufregung um einen Teddybären

Am Montag schossen nicht nur die Klickzahlen im Internet in die Höhe, sondern auch Nachfolgemeldungen: Plötzlich war nicht mehr nur von einem Fall in Gerolsbach die Rede, sondern von weiteren in Weilach, Scheyern, in Rohrbach und Reichertshausen. Keine der anderen Geschichten bestätigte sich im Nachhinein. Nur die in Gerolsbach; die örtliche Schulleitung hatte dazu übrigens schon die Eltern angeschrieben und eine Warnung herausgegeben - nachdem ja zunächst nicht klar war, wie harmlos die Geschichte war.

Was war passiert? Ein Vater hatte am Freitag wohl zufällig von seinem Bulldog aus beobachtet, wie ein Mann seiner kleinen Tochter auf der Straße einen Teddy schenkte, in sein Auto stieg und davonfuhr. Über Whats-App und Facebook machte die Geschichte schnell die Runde. Die Polizei stieg in die Ermittlungen ein. Es dauerte nicht lange, da meldete sich ein Herr in den besten Jahren bei der Polizei und berichtete, er habe neulich einem Kind in Gerolsbach einen Teddybären geschenkt. Er fragte, ob er womöglich derjenige sei, nach dem gefahndet werde. Die Ermittler sind nach weiteren, intensiven Nachforschungen sicher, dass keinerlei böse Absichten im Spiel waren, wie Ulrich Pöpsel, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Pfaffenhofen, berichtet. Da hatte sich ganz einfach ein unbedarfter, älterer Herr nichts Böses dabei gedacht, als er einen Teddy loswerden wollte, der ihm im Weg herumging.

Am späten Montagnachmittag und in der Nacht zum Dienstag zog die vermeintliche „Nachricht”, die über soziale Netzwerke ungeprüft immer weiter verbreitet wurde, immer größere Kreise. Sobald die Sachlage geklärt war und gesicherte, seriöse Fakten vorlagen, gab unsere Zeitung gestern Morgen über die Internetseite donaukurier.de und ebenfalls über soziale Netzwerke die Entwarnung heraus.

Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang alle Bürger, lieber einmal zu viel bei der Inspektion anzurufen und solche Geschichten zu überprüfen, ehe man sie via Internet verbreitet. „Grundsätzlich ist die Polizei über Hinweise wie den aus Gerolsbach dankbar, und man geht auch jedem einzelnen nach”, sagte Pöpsel.


Von Monika Grunert Glas
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