Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.09.2009 18:05

Handball: Frauen haben die Hosen an

<p> <x_bildunterschr> <b>Peilen mit der Herrenmansnchaft </b> in der BOL einen Platz unter den ersten fünf an: Abteilungsleiter Lothar Bahn (rechts) und Trainer René Schnitzlein. <tab/>Archivfoto: Baur </x_bildunterschr> </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>Peilen mit der Herrenmansnchaft </b> in der BOL einen Platz unter den ersten fünf an: Abteilungsleiter Lothar Bahn (rechts) und Trainer René Schnitzlein. <tab/>Archivfoto: Baur </x_bildunterschr> </p>

Mit dem neuen Trainer René Schnitzlein, dem Nachfolger Udo Meschs, wollen die Aichacher Herren nach der Dürreperiode wieder Ernte einfahren. Schnitzlein ist Torwart und kommt vom TSV Friedberg, für den er mit seinen 43 Jahren in der letzten Saison noch für die „Zweite“ in der Landesliga im Einsatz war, zusammen mit seinem nun der A-Jugend entwachsenen Filius Maximilian.

Schnitzlein und Abteilungsleiter Lothar Bahn bleiben mit ihren Zielen bescheiden. Bei den ersten fünf wolle man dabei sein, sagt Bahn, „über den Aufstieg redet keiner. Dafür sind wir qualitativ zu schwach.“ Obwohl die Gegner fortan nur noch Augsburg 1871 (zum Saisonstart am 26. September), Donauwörth/Rain, Hochzoll oder Ichenhausen heißen und nicht mehr Roding, Simbach oder Ottobeuren. Mehr Spiele zu gewinnen als in den vergangenen zwei Saisons (ingesamt vier), sollte kein außergewöhnliches Kunststück sein.

Schnitzlein hat von Bahn zwei Vorgaben mit auf den Weg bekommen: Er soll der Mannschaft in der Offensive „attraktiven Handball“ beibringen und die Defensive stabilisieren. „Wir wollen nicht wieder die Schießbude der Liga sein“, sagt Bahn.

Den bisherigen Verlauf der Vorbereitung nennt Schnitzlein, dem Co-Trainer Hermann Ilk zur Seite steht, durchwachsen. Wenn alle zur Verfügung stehen, hat er 17, 18 Mann im Training. Aber das war selten der Fall. Zuletzt machten den Rot-Weißen Urlaube und Verletzungen zu schaffen. In keinem einzigen Spiel konnte der Vorarbeiter bisher seine Wunschformation nominieren.

Mit dem Trainingslager am Wochenende in eigener Halle war Schnitzlein zufrieden, aber das integrierte Memminger Kurzturnier am Samstag musste der TSV dann absagen, weil Philipp Bringmann (Fersenprellung), Florian Hewel und Timo Ruhnke (beide Bänderdehnung) lädiert sind.

Neben Hewel (Friedberg) und Alex Schatzlmayr (Dasing) firmiert Bringmann als dritter Neuzugang, obwohl er eigentlich immer beim TSV war, nur die letzten zwei Jahre des Studiums wegen pausiert hat.

Da Martin Sutter (sein Pass bleibt in Aichach) und Patrick Wolf nicht mehr spielen, müssen die Aichacher in der BOL auf die Bayernliga-erprobten Bringmann, Ruhnke und vor allem auf Markus Meier bauen, neben den bewährten Torhütern Thomas Wonnenberg und Michael Fronhoff. Meier habe unter Mesch den „größten Sprung“ gemacht, sagt Bahn, und eine „phantastische Saison“ hingelegt. Aber einer allein kann in einer Mannschaftssportart halt nicht alles richten. Aus der jungen Garde traut Bahn Max Harner Thomas Bauer und Oliver Huber am meisten zu.

Wettkampfmäßig geprobt haben die Aichacher reichlich. Er habe „alle Positionen durchgetestet“, erklärt Schnitzlein, in der restlichen Zeit bis zum BOL-Auftakt gehe es an den „Feinschliff“. Zwei Vorbereitungsspiele stehen noch an: am Wochenende beim oberbayerischen Bezirksoberligisten Indersdorf, die Generalprobe steigt zu Hause gegen den Landesligisten Schwabmünchen.

Dass die Frauen eine Klasse höher um Punkte spielen, werde für die Männer eine besondere Motivation sein, davon ist Bahn überzeugt. Die Landesliga könne für die Herren freilich erst „mittelfristig wieder ein Thema“ sein. Bahns Konzept für die Zukunft sieht vor, dass die Aichacher Jahr für Jahr Spieler aus dem Nachwuchsbereich für die „Erste“ rekrutieren.

Durch einen grandiosen Endspurt haben die Aichacher Damen im Frühjahr die Landesliga erhalten. Zwischendurch sah’s zappenduster aus, aber nachdem Martin Fischer nach Manfred Szierbecks Rücktritt das Kommando übernahm, unterstützt von Tini Wonnenberg, kratzten die Paarstädter mit fünf Siegen hintereinander die Kurve.

Auch in der kommenden Spielzeit werde das Ziel nur Klassenerhalt lauten, bedeutet Bahn. Der Verzicht auf einige Leistungsträger wird weiter kaum kompensiert werden können. Vor allem ein Babyboom macht den Aichacherinnen zu schaffen. Tini Wonnenberg bat nach Sohn Leopold (wird 3) Anfang August Tochter Elsa geboren, Kerstin Braun und Bianca Bachmann sind schwanger. Und Amrei Starmühler nimmt eine Auszeit, um ihr Jurastudium zu beenden.

Zumindest das Torwartproblem ist für Trainer Martin Fischer gelöst. In der letzten Saison musste Ute Solleder noch einmal einspringen, nachdem sich Kati Brugger das Kreuzband gerissen hatte. Jetzt hat sich den Aichachern mit der jungen Susi Fischer vom TSV Haunstetten eine Torhüterin mit Perspektive angeschlossen. Bahn ist glücklich, dass diese Baustelle geschlossen wurde. Denn mit der Rekonvaleszentin Brugger rechnet er erst wieder im November. Im Feld verstärkt Tina Grünwald die Aichacher, die nach ein paar Jahren in Friedberg zurückgekehrt ist.

Bahn macht sich nichts vor, die TSV-Damen erwartet eine knochenharte Saison (Ouvertüre an 26. September zu Hause gegen Raubling). Trotzdem vermittelt er Zuversicht. Die gründet er nicht zuletzt auf die vorzügliche Leistung, die die Aichacherinnen beim stark besetzten Milbertshofener Turnier gezeigt haben.


Von HOberhauser
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