Gegen die abstiegsbedrohten Niederbayern ließ der Hepberger wie erwartet zwei Stürmer auflaufen: Außer Serge Yohoua versuchte Thomas Berger erneut sein Glück. Mit schönem Erfolg: Der wendige Ex-Gerolfinger erzielte schon nach neun Minuten den ersten Treffer des Tages. Auf halbrechter Position ließ er sich weder von Tobias Rewitzer noch von Thomas Waniewski irritieren und feuerte die Kugel aus zehn Metern ins Netz. Berger war übrigens erst in letzter Minute in die Startelf gerutscht, weil Junis Ibrahims Oberschenkel sich beim Aufwärmen mit einem Zwicken abgemeldet hatte.

Hinter den beiden Sturmspitzen agierte eine Raute mit Arthur Kubica, Sebastian Fischer, Tobias Strobl und dem Sechser Max Zischler. An seiner Viererkette hatte der Pipinsrieder Vorturner nichts geändert.

Plischke hatte das Landshuter Team nach hinten beordert, nur Egor Keller versuchte die Pipinsrieder in deren Hälfte zu stören. Auch nach der frühen Führung änderten die Bezirkshauptstädter nichts an ihrer Taktik. „Die wollen ihre Niederlage wohl nur in Grenzen halten“, lästerte ein FCP-Fan an der Bande. Auch das zweite Pipinsrieder Tor lockte die Niederbayern nicht aus der Reserve: Andreas Götz steckte im Strafraum zu Kubica durch. Dessen Schuss wehrte „Spiele“-Keeper Michael Förster noch ab, den Nachschuss Yohouas konnte er nicht verhindern (2:0, 30.). Tatsächlich konnten die Landshuter nur einen vollendeten Angriff vor der Pause (9.) und einen Freistoß (36.) für sich verbuchen – kein Problem für Tobias Antoni im Pipinsrieder Kasten. Der frühe Ausfall von Benedikt Neumeier (Verdacht auf Muskelfaserriss, 28.) machte die Plischke-Schützlinge nicht mutiger.

Die Strobl-Truppe wiederum tat sich zunehmend schwer, den weiß-schwarzen Abwehrriegel zu knacken. Oder vielleicht fehlte auch der letzte Biss – zu klar war die Dominanz der Gelb-Blauen. Wobei es direkt vor der Pause fast noch einmal gescheppert hätte: Sebastian Fischer hatte Max Zischler mit einem Traumpass bedient, der Co-Trainer schnippte das Leder vor den Kasten, doch Yohoua rutschte wenige Zentimeter an der Kugel vorbei (45.). „Wir sind mit einer verdienten Führung in die Kabine gegangen“, resümierte Strobl später. Und erklärte gleich den Verlauf der zweiten Hälfte: „Da haben wir uns etwas zurückgenommen und haben abgewartet, ob der Gegner nochmals kam.“ Als die Landshuter freiwillig nichts tat, half Erkan Atilgan mit einem verunglückten Rückpass nach – doch der Landshuter Kapitän Andreas Gotthardt hatte wohl zuvor kein Zielwasser getrunken: Sein Schuss aus 16 Metern ging am linken Pfosten vorbei (49.).

Viel passierte danach nicht mehr: Ein Schuss von Yannick Baumer landete in Antonis Armen (54.). Förster unterband einen Pipinsrieder Konter mit einem Ausflug a la Manuel Neuer (58.).

Fast wäre doch noch das 3:0 gefallen, aber Strobls 18-Meter-Freistoß aus halblinker Position landete nur am Pfosten (70.). Der FCP-Coach brachte mit Armin Lange, Dominik Schön und Manuel Eisgruber drei frische offensive Kräfte. Am Spielstand änderte sich jedoch nichts mehr.

Der Dorfklub hat mit dem Sieg die Tabellenspitze verteidigt und hat nun 42 Zähler auf dem Konto. Der SV Pullach bleibt jedoch nach einem 3:1 gegen den TSV 1860 Rosenheim auf Augenhöhe, hat allerdings eine Partie mehr absolviert.

Antoni – Finkenzeller, Schuster, Atilgan, Götz – Zischler (62. Lange) – Strobl, Fischer, Kubica – Yohoua (79. Eisgruber), Berger (75. Schön).

Förster – Neumeier (28. Hofer), Wanieswki, Rewitzer, Krumpholz – Gotthardt, Balderanos – Kusterer, Loibl (71. Stauner), Aimer – Keller.

1:0 Berger (9.), 2:0 Yohoua (30.) – Karmann (Wertingen) – 350 – Zischler.

Von Horst Kramer