Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.04.2014 21:14

Rain bedient sich weiter

<p> <x_bildunterschr> <b>Sind in der </b> nächsten Saison beim TSV Rain Teamkollegen: Michael Hutterer (rechtes Bild) vom BC Aichach und Marc-Abdu Al-Jajeh vom FC Affing wechseln zum Regionalliga-Absteiger.  Fotos: Siegfried Kerpf/Reini Rummel </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Sind in der </b> nächsten Saison beim TSV Rain Teamkollegen: Michael Hutterer (rechtes Bild) vom BC Aichach und Marc-Abdu Al-Jajeh vom FC Affing wechseln zum Regionalliga-Absteiger. Fotos: Siegfried Kerpf/Reini Rummel </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Sind in der </b> nächsten Saison beim TSV Rain Teamkollegen: Michael Hutterer (rechtes Bild) vom BC Aichach und Marc-Abdu Al-Jajeh vom FC Affing wechseln zum Regionalliga-Absteiger. Fotos: Siegfried Kerpf/Reini Rummel </x_bildunterschr> </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>Sind in der </b> nächsten Saison beim TSV Rain Teamkollegen: Michael Hutterer (rechtes Bild) vom BC Aichach und Marc-Abdu Al-Jajeh vom FC Affing wechseln zum Regionalliga-Absteiger. Fotos: Siegfried Kerpf/Reini Rummel </x_bildunterschr> </p>

Aichach/Affing – Die Konstellation beim BC Aichach ist schon verrückt: Er wird wohl Meister in der Bayernliga Süd werden, aber dann am Saisonende auf einen Abstiegsplatz gesetzt, wenn das allgemein erwartete Szenario eintritt, dass er seine Mannschaft aus der Bayernliga zurückzieht. Noch gibt es beim Ballspiel-Club hinsichtlich der Spielklasse für die nächste Saison keine Entscheidung. Vielleicht ist man in einigen Tagen schlauer, denn in dieser Woche steht wieder eine Ausschusssitzung auf dem Programm. Positive Signale kamen indes schon von Spielern aus der Reserve, die in der Kreisliga Ost auf den Titelgewinn zusteuert. Ein Großteil soll sich bereit erklärt haben, im Aufstiegsfall in der Bezirksliga Nord weiterspielen zu wollen. Wie gesagt, die Konstellation beim BCA ist verrückt. Aichachs Fußballer stehen kurz vor der erfolgreichsten Saison der 97-jährigen Klubgeschichte – aber es droht alles auseinanderzufallen.

Dies gilt vor allem für das Team eins: Nach Andreas Brysch (Spielertrainer BC Adelzhausen), Arthur Vogel (Spielertrainer TSV Altomünster) und Sebastian Mitterhuber (TSV Rain) haben nun zwei weitere Akteure ein neues Betätigungsfeld gefunden: Franz Hübl wird wohl zu 1865 Dachau wechseln, während Michael Hutterer Mitterhuber nach Rain folgen wird. Dort treffen sie auf die ehemaligen Kollegen Sebastian Kinzel und Mariusz Suszko, die schon in der Winterpause von der Paar an den Lech wechselten. Apropos Rain: Der Regionalliga-Absteiger wird immer mehr zu einer Aichacher und Affinger Filiale. TSV-Trainer Stefan Tuschka, bis Ende September 2013 Trainer des FC Affing, nutzt seine guten Kontakte zu den Fußballern aus der Region. Nach Tobias Jorsch, dessen Wechsel im Sommer schon seit Ende Januar feststeht, folgt nun mit Marc-Abdu Al-Jajeh ein weiterer ehemaliger Schützling Tutschkas dessen Ruf.

Und es ist nicht ausgeschlossen, dass sich Rain weiter in Affing bedient: Auch FCA-Torjäger Patric Lemmer soll noch auf der Rainer Wunschliste stehen, es soll schon intensiv verhandelt worden sein. Doch gerade Lemmer wollen die Affinger Verantwortlichen unter allen Umständen für eine weitere Spielzeit binden. Mit seiner Unterschrift hoffen sie auf eine Signalwirkung für den Rest des Kaders, ähnlich wie bei der Finanzkrise im vergangenen Herbst, als der Angreifer als einer der ersten den reduzierten Bezügen zustimmte. Neben den beiden künftigen Rainern Jorsch und Al-Jajeh steht mit Kapitän Marco Surauer (Spielertrainer BC Rinnenthal) ein weiterer Fix-Abgang fest. Weitere könnten und werden wohl folgen: Der ehemalige Sportlicher Leiter Mike Riegel, seit Jahresbeginn in dieser Funktion nun in Thannhausen tätig, buhlt ebenfalls um den einen oder anderen Affinger Fußballer.

Die Affinger wiederum könnten sich beim sportlich wie finanziell klammen Nachbarn Aindling bedienen, aktuell Vorletzter in der Landesliga Südwest. In diesem Fall könnten die Kontakte von Trainer Klaus Wünsch helfen, in der vergangenen Saison für zweieinhalb Monate TSV-Cheftrainer. Schon in der Winterpause wollten die Affinger Aindlings Angreifer Simon Knauer an die Frechholzhausener Straße transferieren, was noch am Veto der Lechrainer scheiterte. Nach dieser Saison wird Knauer wohl das Schüsselhauser Kreuz Richtung Affing verlassen, und ist vielleicht nicht der einzige, der diesen Weg geht.

Zurück zum BCA: Nach dem 2:1 (2:0)-Sieg am Samstag im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten VfR Garching lobte Trainer Marco Küntzel sein gesamtes Team: „Ich war sehr zufrieden mit der Leistung. Vor allem, wie alle einen großen Willen eingebracht haben.“ Gerade in der zweiten Hälfte, als die Garchinger den Druck erhöhten, zeigten die Aichacher auch kämpferische Qualitäten. Dass die Mannschaft heiß war auf dieses Duell mit dem Regionalliga-Bewerber aus dem Münchner Norden, verspürte Küntzel schon die ganze Woche über. „Die Jungs wollten zeigen, wer die beste Mannschaft in der Liga ist“, so der Ex-Profi. Geht’s danach, wird die Temperatur im BCA-Team in dieser Woche kaum sinken. Am Sonntag (Anstoß 17 Uhr) geht’s zum nächsten Regionalliga-Anwärter Pipinsried. Und für Benede & Co. gäbe es wohl nichts Schöneres, als ausgerechnet beim Lokalrivalen den noch fehlenden Sieg zur sicheren Meisterschaft einzufahren.

Vor ein paar Wochen hatte der FC Affing die Hoffnung, sich sogar noch direkt retten zu können, inzwischen wäre er froh, die Relegation zu erreichen. „Alles andere wäre blauäugig“, sagt Trainer Wünsch. Drei Mal hatten die Rot-Schwarzen die Chance, im Klassement nach oben zu klettern, doch nach drei Niederlagen hintereinander sind sie auf dem vorletzten Rang wie festzementiert – im Normalfall ein direkter Abstiegsplatz (es sei denn, der BCA zieht zurück). Und das Schlusslicht Ismaning, in knapp zwei Wochen Affings nächster Heimgegner, hat sich bei vier Zählern Rückstand noch längst nicht aufgegeben. „Aber noch haben wir fünf Spiele“, sagt Wünsch, hauptsächlich gegen Kontrahenten, die ebenfalls noch Punkte benötigen.

Die Tendenz in den vergangenen drei Partien zeigt aber mit Ausnahme der zweiten Hälfte gegen Hankofen-Hailing nach unten. „Es war klar, dass wir nicht ungeschlagen bleiben“, so Wünsch. Dass Affing dann jedoch nicht mehr in die Spur zurückfinden würde, damit hatte er nicht gerechnet. Unerklärlich für ihn, dass sein Team am Ostersonntag gegen Sonthofen (1:4) nach dem 2:1-Führungstreffer der Oberallgäuer in Schockstarre verfiel. „Da muss man dann trotzdem noch alles probieren“, so Wünschs Kritik an sein Team.

Vor allem die zahlreichen Fehler geben Wünsch zu denken. Elf Gegentore in drei Partien sprechen eine deutliche Sprache. Und dann kommen auch wieder Aussetzer hinzu wie bei den beiden ersten Gegentoren, an denen Torhüter Markus Gail eine Mitschuld trägt. „Wir müssen wieder dahin kommen, wo wir in den Wochen zuvor waren. Da hat die Mannschaft die taktischen Vorgaben ausgezeichnet umgesetzt“, so Wünsch. Nur sollten die Affinger nicht allzu lange warten, sonst fährt der Zug ohne sie ab. In dieser Woche wird Wünsch im Training dort den Hebel ansetzen, wo zuletzt die Fehler gemacht wurden, dazu wird er das eine oder andere aufbauende Gespräch mit Spielern führen. Und dann könnte es für die nächste wichtige Partie am Samstag in Wolfratshausen auch noch personelle Maßnahmen geben.


Von HWalther
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