Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.04.2009 23:02

TSV Aindling: Triumph für die Fußball-Historie

<p>  <x_bildunterschr>  <b>Ausgelassen feiern </b> (von links) Kapitän Tobias Völker, Marco Löring, Manuel Müller und Emre Anuk den fünften schwäbischen Pokalsieg des TSV Aindling. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr>  </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>Ausgelassen feiern </b> (von links) Kapitän Tobias Völker, Marco Löring, Manuel Müller und Emre Anuk den fünften schwäbischen Pokalsieg des TSV Aindling. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Ausgelassen feiern </b> (von links) Kapitän Tobias Völker, Marco Löring, Manuel Müller und Emre Anuk den fünften schwäbischen Pokalsieg des TSV Aindling. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Ausgelassen feiern </b> (von links) Kapitän Tobias Völker, Marco Löring, Manuel Müller und Emre Anuk den fünften schwäbischen Pokalsieg des TSV Aindling. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>

Es war der insgesamt fünfte Pokaltriumph der Rot-Weißen seit der Premiere 1984 (2:0 über Thannhausen). Aber so leicht ist ihnen noch kein Endspielerfolg gefallen. Von einer kurzen Phase nach Wiederbeginn abgesehen, dominierte der Zweite der Bayernliga den Vorletzten klar. Trainer Manfred Paula, für den es wie für alle Aindlinger Spieler bis auf Tobias Völker und Philipp Schulz (waren beim letzten TSV-Erfolg 2003 in Nördlingen dabei) der erste schwäbische Pokalsieg war, war von der Vorstellung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit überaus angetan. Dass jene nach dem Seitenwechsel nachließ, dafür hatte er Verständnis angesichts der Kräfte raubenden englischen Wochen.

Aus diesem Grund hatte sich Paula auch zu einer kleinen Rotation entschlossen und im Vergleich zur Formation des Hof-Spiels vom Sonntag Emre Anuk und Rainer Storhas gegen Philipp Schulz und Simon Knauer getauscht. Michael Zerle fehlte ob seiner Platzwunde an der Nasenwurzel.

Paulas Kollege Kurt Kowarz verzichtete dagegen mit Torhüter Jöckel sowie Keles, Dmitrovic, Dinulovic, Taglieber, Bulik und Heikenwälder freiwillig gleich auf sieben Stammkräfte. Kowarz hatte im Vorfeld kein Hehl daraus gemacht, dass für ihn die Bayernliga (Samstag gegen Frohnlach) absolute Priorität hat. Torjäger Brnadic fehlte zudem lädiert.

Wer weiß, was die Lechstädter in Bestbesetzung ausgerichtet hätten; so jedenfalls lagen sie nach 13 Minuten schon 0:2 hinten. Aindling machte vom Anpfiff weg nachhaltig deutlich, dass es sich nach Überwindung der Halbfinalhürde Memmingen vom Weg zum fünften Pokalsieg nicht mehr abbringen lassen wollte. Das 1:0 resultierte aus einem zielgerichteten Angriff über Mario Schmidt, Manuel Müller und Max Mies, den Letzterer mit einem Flachschuss kaltschnäuzig abschloss. Fürs 2:0 mutierte Müller vom Zulieferer zum Torschützen. Tobias Völkers Flanke köpfelte der Untermeitinger aus gut und gerne 14 Metern über Böld hinweg ins Netz. Das war ein Auftakt so richtig nach dem Geschmack der Aindlinger Fangemeinde. Kowarz’ Plan, so lange wie möglich ein Zunull zu halten, war indes jäh zerstört. „Mit den zwei schnellen Toren war die Sache erledigt“, meinte der Rainer Coach.

Den Bemühungen der Gäste um eine Korrektur geboten die Aindlinger problemlos Einhalt. Auffälligster Akteur der Gelb-hemden war noch der ehemalige polnische Junioren-Nationalspieler Mariusz Suszko, dessen weite Bälle in den Strafraum aber in den eigenen Reihen keine Abnehmer fanden.

Aindling hingegen spielte auch bei einsetzendem Regen flott auf. Moritz Steiner war an der linken Seite umtriebig zugange und nicht umsonst Flankengeber beim 3:0. Knauer köpfelte erst Schlumberger an, ehe er nachsetzend den Ball unters Gebälk hämmerte. Manch einer auf der Tribüne hat sich jetzt an das Punktspiel vom 2. November erinnert, das Aindling 6:0 gewonnen hatte.

Rain wiederum wollte sich ganz offensichtlich nicht ergeben und strahlte nach Wiederbeginn sogar einige Male Torgefahr aus durch Suszko und Götz, aber im Torabschluss war mit dem leidgeplagten Bayernligisten nichts anzufangen. Als dann auch noch Janik bei der besten Chance das Kunststück fertigbrachte, den Ball aus drei Metern unbedrängt über den Kasten zu bugsieren, kapitulierte Kowarz endgültig. Anders ist die Personalie des Trainers, seinen Besten Suszko gegen den jungen Ruf auszuwechseln, nicht zu interpretieren.

Aindling brachte im zweiten Abschnitt nicht mehr den Elan und die Konzentration des ersten ein. Am deutlichsten war dies bei der dicken Gelegenheit für Mies zu registrieren, der, von Knauer ideal angespielt, nicht mehr wusste, ob er selbst schießen oder für Steiner auflegen sollte. Herauskam ein missratener Ball ins Niemandsland (58.).

Paula übte Nachsicht. Wer wollte es seiner strapazierten Auswahl verdenken, dass sie in der letzten halben Stunde das Resultat nur noch verwaltete und nicht mehr sonderlich bemüht war, für Höhepunkte zu sorgen.

Ein Leckerbissen für die Schaulustigen war das letzte Endspiel nicht unbedingt. Paula war enttäuscht, dass auf den Rängen – ein bisschen mehr als 600 Zuschauer hätten es schon sein dürfen – keine Stimmung aufkommen wollte. Das wäre dann der Fall gewesen, wenn Rain Aindling mehr gefordert hätte. Den Rot-Weißen war’s so, wie es tatsächlich gekommen ist, vermutlich lieber. Außerdem steht am Samstag schon wieder die hohe Auswärtshürde Thannhausen bevor. Da könnte es noch zupass kommen, dass die Mannschaft gestern mit ihren Kräften haushalten konnte.

In der 1. Qualifikationsrunde auf Landesebene kommt am 20. Mai Unterhaching ans Schüsselhauser Kreuz.

Geisler – Maurer, Völker, Schulz, Hübl – Löring (56. Storhas) – Schmidt, Steiner (73. Anuk) – Mies – Müller, Knauer (81. Kunz).

Böld – Müller, Niederleitner, Schlumberger, Gremes – Finkenzeller (64. Heckel) – Egen, Götz – Gedgaudas (56. Wünsch) – Janik, Suszko (69. Ruf).

600.

1:0 (10.) Mies, 2:0 (14.) Müller, 3:0 (37.) Knauer.

Maurer, Hübl – Niederleitner.


Von HOberhauser
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