Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.12.2011 22:22

Siebenmeter sind Trumpf beim BCA-Siegcomeback nach 20 Jahren

<p> <x_bildunterschr> <b>Manuel Hiemer </b> (links) muss sich Michael Panknins Angriff erwehren. Das Gruppenspiel des BCA gegen Affing war neben FCA 2 gegen Gersthofen die beste Partie des Turniers. </x_bildunterschr> </p>
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Dabei war der Ballspiel-Club im Halbfinale eigentlich schon ausgeschieden. Rains Alexander Egen, der 23 Sekunden vor Schluss zum 2:2 ausgeglichen hatte, hätte nach Manuel Hiemers Scheitern gegen Kevin Maschke nur den fünften Rainer Siebenmeter versenken müssen. Aber Egen knallte den Ball an die Latte, womit die Aichacher im Geschäft blieben. Im Endspiel musste der BCA sieben Sekunden vor dem Ende in Überzahl das 3:3 durch Pablo Pigl hinnehmen, aber im zweiten Siebenmeterschießen gab er sich keine Blöße mehr, während Pigl in Roman Artes seinen Meister fand.

Wie schwer es beim Weihnachtscup ist, den Vorjahressieg zu wiederholen – das gelang bisher nur Lechhausen (1995/96) und Thannhausen (2005/06) –, erfuhr der FC Affing. Die Rot-Schwarzen spielten zwar den besten Fußball, da waren sich die über fünfhundert Zuschauer einig, wurden aber nur Vierter. Nachdem der BOL-Primus grandios durch die Gruppe marschiert war, neben Jetzendorf auch Aindling und Aichach besiegt hatte, bedeutete eine etwas schwächere Vorstellung im Halbfinale gegen FCA 2 gleich das Aus. „Wir waren nervös und im entscheidenden Moment nicht gut genug“, fand Ovidiu Palcu, der wie im Vorjahr coachte. Der Co-Trainer von Stefan Tutschka (war als Zuschauer in der Halle) hatte sich so sehr ein Finale gegen den BCA gewünscht. Im Spiel um Platz 3 war bei Affing merklich die Luft raus.

Die größte Enttäuschung des Wettbewerbs war der TSV Aindling, der mit drei Niederlagen in der Gruppe A sang- und klanglos ausschied. Allerdings hatten die Rot-Weißen aus ihrem Bayernliga-Kernteam nur Torhüter Thomas Geisler und Marcel Ebeling im Einsatz. Die zweite Reihe reichte nicht aus, um zu bestehen. Harry Kiechle, der Assistent von Stefan Anderl, sprach von einem „zusammengewürfelten Haufen“, den er kommandierte. Und der sei vor allem im zweiten Spiel gegen Affing (0:1) ein „Totalausfall“ gewesen. Da Sturm-Ass Ebeling im Gegensatz zum Gundelfinger Turnier einen schlechten Tag erwischt hatte, lief beim TSV in der Offensive so gut wie gar nichts.

Sogar gegen den TSV Jetzendorf – in dieser Partie ging es schon um nichts mehr – zog Aindling den Kürzeren (2:4). Frank Peuker, der Trainer des Bezirksligisten, urteilte, seine Mannschaft habe sich nach dem 1:6 gegen Affing („Da sind meine Spieler erschrocken“) in den folgenden zwei Spielen „recht gut aus der Affäre gezogen“. Auch gegen den BCA (3:4) sah er seine Truppe „gleichwertig“. Die Affinger waren für Peuker eindeutig die Besten im Achterfeld: „Die geben Gas und verstehen sich blind.“

In der Gruppe B war der TSV Rain das Maß aller Dinge. Die Lechstädter, bis auf Marco Friedl nur mit Akteuren aus dem Bayernligakader, marschierten mit drei Siegen unangefochten ins Halbfinale. Neben Schwaben Augsburg, der Hallengroßmacht aus Olims Zeiten, die bis auf das 2:2 gegen FCA 2 nichts zu melden hatte, biss auch der TSV Gersthofen vorzeitig ins Gras. Im letzten Gruppenspiel um den Einzug in die Vorschlussrunde fertigte der FCA den Bayernligisten mit 5:1 ab. TSV-Trainer Robert Walch war ob des frühen Knockouts nicht sonderlich überrascht: „Mit Suszko, Roth, Schaller und Keil mussten wir auf vier exzellente Hallenspieler verzichten.“ Gegen den FCA (neben dem Match Affing gegen BCA das beste Turnierspiel) sah Walch sein Team außerdem deutlich unter Wert geschlagen.

Gegen den FCA musste Affing zur Kenntnis nehmen, dass man sich von den in der Gruppe erworbenen Meriten im Semifinale nichts mehr kaufen kann. Wer weiß, vielleicht war sich das Ensemble um Tobias Jorsch seiner Sache auch zu sicher nach dem Triumphzug durch die erste Turnierphase. Affing lag zweimal vorne, zweimal glichen Roland Bahls Youngster aus, das 2:2 erzielte der Ex-Aindlinger Rudi Kine. Im Siebenmeterschießen patzte nur Marius Kefer gegen Burak Tok. Der Feldspieler, bis zur B-Jugend als Torwart ausgebildet, stand beim FCA nach dem zweiten Gruppenspiel für Robin Scheurer im Kasten.

Dass seine Mannschaft im Halbfinale gegen den BCA die Segel strich, führte Rains Trainer Tobias Luderschmid auf deren „Disziplinlosigkeit“ zurück. Die habe den TSV um die Chance gebracht, das Turnier nach 2007 zum zweiten Mal zu gewinnen. Das Spiel um Platz 3 gegen Affing (6:3) habe dann wieder gezeigt, was möglich gewesen wäre, ärgerte sich Luderschmid. Der jüngste Bayernligatrainer, 30, haderte aber auch mit den Schiedsrichtern, die mit der Qualität der Mannschaften nicht hätten mithalten können.

Im Endspiel geriet Ewald Lindermeir ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Affinger Unparteiische ließ den FCA nach der roten Karte für den unbeherrschten Tok 22 Sekunden vor dem Ende kurze Zeit mit vier Feldspielern (statt regelkonform drei Feldspieler plus ein Torhüter) agieren. In der Konsequenz glichen die Fuggerstädter durch Pigls Freistoß aus.

Bahl hatte den Eindruck, seine Spieler seien zu hart bestraft worden, räumte aber auch ein, dass mehr Disziplin ihnen gut zu Gesicht gestanden hätte. „Wir brauchen nicht enttäuscht zu sein“, meinte Bahl, „die Moral war intakt, die Mannschaft hat alles gegeben.“

Von Heribert Oberhauser


Von HOberhauser
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