Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.04.2011 22:06

TSV Aindling: Grammer setzt Kontinuität fort

<p> <x_bildunterschr> <b>Die neu gewählte Vorstandschaft des TSV Aindling: </b> (von links) Stefan Kigle, Roland Wackerl, Ehrenvorsitzender Horst Geier, Thomas Schlecht, Magdalena Groß, Hedwig Stadlmeier, Ludwig Grammer, Thomas Grammer und Josef Kigle. <tab/>Foto: Walther </x_bildunterschr> </p>
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„Mit Ludwig Grammer haben wir die Ideallösung gefunden“, sagte Geier. Denn über den Berg ist der 1946 gegründete Verein noch längst nicht. „Wir sind weiter am Limit unserer finanziellen Möglichkeiten“, so der 72-Jährige. Im Frühjahr 2010 war die Bayernligazukunft des TSV aufgrund der prekären Finanzsituation in Gefahr, über einen Rückzug in die Bezirksliga wurde offen gesprochen. Dass es nicht soweit gekommen ist, ist der Kooperation mit der IBS Consulting, bei der Volker Weingartner und Trainer Manfred Paula zwei der drei Gesellschafter sind, geschuldet. Geier sprach deshalb Weingartner seinen Dank aus. Ohne den 40-Jährigen, darüber bestehen keine Zweifel, wären die Bayernligalichter am Schüsselhauser Kreuz ausgegangen. „Die Finanzen sind unser größtes Problem“, meinte Grammer. Zumindest werden die Kosten für die Bayern- und Bezirksligamannschaft zu einem wesentlichen Teil von Weingartners Thierhauptener Unternehmen – die IBS ist mittlerweile auch Hauptsponsor – gedeckt.

„Die Aufgaben werden nicht einfacher“, sagte Grammer, der die Spitzenfunktion eigentlich nicht mehr ausüben wollte. Doch um eine „Führungskrise zu vermeiden“, hat sich der 62-Jährige breitschlagen lassen, sich fürs höchste Amt im TSV zur Wahl zu stellen. Was seine Entscheidung für eine Kandidatur vielleicht auch beeinflusst hat, war die Verjüngung der Vereinsführung. Mit seinem Neffen Thomas Grammer, 23, der das Amt von Ludwig Grammer als Vorstand Vereinsanlagen geerbt hat, und Thomas Schlecht, 34, wurden zwei Fußballer in die höchsten Klubgremien gewählt. „Das freut mich besonders, dass wir unsere Führung verjüngt haben. Das ist ein sehr gutes Signal“, meinte Ludwig Grammer.

Schlecht, Fußballer in Aindlings „Dritter“, leitet künftig das wichtige Finanzressort. Er tritt die Nachfolge von Hermann Eberhart an, der acht Jahre Schatzmeister der Rot-Weißen war und aus gesundheitlichen Gründen am Freitag seinen Abschied nahm. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 597 000 Euro, wobei den größten Batzen die 2008 eröffnete neue Klubherberge mit 450 000 Euro ausmacht. 2011 soll aber noch ein Zuschuss von 88 000 Euro fließen, der ebenso für die Schuldentilgung vorgesehen ist wie der im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Überschuss von knapp 40 000 Euro. Die Einnahmen 2010 rekrutieren sich aus Mitgliedsbeiträgen (69 000), Staatszuschüssen (13 000), Miete, Pacht und Sponsoring (97 000) sowie Spenden (170 000), wobei sich zwei Gönner besonders großzügig gezeigt haben. Allein mit Eintrittsgeldern aus Heimspielen lässt sich nicht überleben, auch 2010 war ein Rückgang von zehn Prozent zu verzeichnen.

Eberhart hinterlässt ein gut geführtes Haus. „Die Darlehen sind langfristig und zinsgünstig gesichert“, so der ehemalige TSV-Finanzchef, „in 16 Jahren könnte man schuldenfrei sein.“ Die Entlastung der Vorstandschaft indes wurde auf die nächste Mitgliederversammlung in 2012 verschoben. Grund: Erst Ende April wird die Betriebsprüfung durch das Finanzamt abgeschlossen.

Als erste Amtshandlung erreichte Grammer, dass vom Auditorium (mit wenigen Gegenstimmen) die um zwei Monate auf Mai vorgezogene Beitragsabbuchung abgesegnet wurde. „Uns tut’s echt gut“, warb der bei einer Hochzoller Firma tätige Bauingenieur für diese Maßnahme. Gewöhnlich wird beim TSV der Mitgliedsbeitrag zu Beginn sowie Mitte des Jahres eingezogen, was, so Eberhart, „einen Riesenaufwand“ darstelle. Außerdem sei, so Grammer, die zweimalige Abbuchung ein „Entgegenkommen des Vereins“ an seine Mitglieder, zumal die BLSV-Abgaben schon zu Jahresbeginn beglichen werden müssen. Viele andere Vereine ziehen den Betrag schon zu Jahresbeginn komplett ein.

Allerdings könnten sich die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen künftig weiter reduzieren. Die Entwicklung bezeichnet Grammer als „bedenklich“, in den letzten fünf Jahren war ein Rückgang von 97 Mitgliedern zu verzeichnen, zum 31. Dezember 2010 zählte der TSV 953 Vereinsangehörige (2009 noch 966). Und diese Zahl könnte eventuell weiter nach unten gehen, denn am Freitag wurde die Skiabteilung mit einer Gegenstimme aufgelöst. Bei der letzten Spartenversammlung am 28. Februar stellte sich die siebenköpfige Abteilungsleitung um ihren Chef Ludwig Artner nicht mehr zur Wahl, Nachfolger wurden nicht gefunden. Gering war damals darüberhinaus das Interesse an einem Fortbestand der Sektion, 18 von 26 Mitgliedern stimmten für die Auflösung.

Nur Befürworter fand Grammers Vorschlag, als „weitere Einnahmequelle“ Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Sportheims, Gerätehauses und der Tribüne zu installieren, vorausgesetzt, es lässt sich statisch umsetzten. „Dafür müssten wir kein Geld in die Hand nehmen, das finanziert sich von selbst“, so Grammer. In diesem Punkt war Weingartner, Präsident des BC Aichach und seit kurzem TSV-Mitglied, ein kompetenter Ansprechpartner.


Von HWalther
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