Überragender Spieler war Daniel Raffler. Affings schneller und ballfertiger Angreifer erzielte drei Tore selbst und bereitete jenes von Marco Surauer zum 3:1 vor.

Nach den Eindrücken der Anfangsphase rechnete aber bestimmt keiner der 300 Schaulustigen mit einem derart deutlichen Resultat. Andreas Neumeyer wollte offensichtlich dort weitermachen, wo er am Sonntag beim 4:1 über Pipinsried als dreifacher Torschütze aufgehört hatte, Aber der Ex-Brucker hatte Pech. Sein 25-m-Linksschuss klatschte an den linken Pfosten (6.), dann blockte Daniel Schreder seinen Versuch im Strafraum (14.).

Affings Führung nach einer Viertelstunde war überraschend. Andreas Stieglitz verlor im Mittelfeld den Ball, Christian Krieglmeier kam zögerlich aus seinem Kasten, worauf Raffler den Keeper umkurvte und aus spitzem Winkel traf. Die Rettungsversuche von Benni Richter und Stefan Mittelbach waren vergeblich. Neumeyer hatte dann auch mit seinem dritten Auftritt keinen Erfolg, nachdem er Nils Koloseike abgeschüttelt hatte (25.). Zwei Minuten später indes glich Gersthofen hochverdient aus. Paul Fischer durfte die Flanke seines Kapitäns Johannes Hintersberger unbehindert einköpfeln. Was Neumeyer kann, kann ich auch, dachte sich Thomas Brunner. Nach Hildmanns abgewehrter Hereingabe zimmerte Affings Rechtsverteidiger die Kugel ganz oben an den linken Innenpfosten, dass das Publikum nur so staunte (43.). Trotz dieser spektakulären Aktion war der Gastgeber mit dem 1:1 zur Pause gut bedient.

Die 56. Minute brachte die Schlüsselszene der Partie. Raffler luchste Richter den Ball ab, worauf der Gersthofener Defensivmann die Notbremse zog. Martin Prinzler zeigte Richter „Rot“ und auf den Elfmeterpunkt. „Zweifellos ein Fehler von Richter, aber das Foul war außerhalb“, monierte Walch. Andere werteten Richters Einsatz als nicht strafstoßwürdig. Raffler war’s egal; er verlud Krieglmeier – 2:1. Es konnte nicht anders sein, dass Raffler auch zum 3:1 seinen Beitrag leistete. Sein Schuss wurde vor die Füße Marco Surauers abgefälscht, worauf der zweitbeste Affinger an diesem Tag flach abschloss.

Der FCA frönte in Überzahl fortan dem Konterspiel, da Gersthofen auch zu zehnt mehr in die Offensive investieren musste. Einmal näherte sich Affing Krieglmeier gleich mit fünf gegen zwei, Raffler indes drosch die Kugel ans Außennetz (72.). Aber der 23-Jährige versäumte es dann doch nicht, seine Galavorstellung noch zu krönen mit einem Effetschuss unters Tordach zum 4:1. Bald darauf beendete Tutschka unter großem Beifall der Affinger Fangemeinde das Tagwerk seines Topstürmers. Rafflers Nachfolger Markus Rolle fügte sich grandios ein mit einem unglaublichen Schrägschuss ins linke Torkreuz. Krieglmeier verhinderte, dass der junge Franz Losert das halbe Dutzend vollmachte (91.).

Klar, dass Tutschka strahlte nach diesem Triumph über den Reviernachbarn. Aber Affings Trainer blieb trotz der bemerkenswerten Darbietung seiner Truppe auf dem Teppich. „In Rosenheim haben wir besser gespielt“, stellte er klar.

Gail – Brunner, Maier, Koloseike, Hildmann (46. Meisl) – Schreder – Galun, Panknin, Surauer – Lemmer (58. Losert), Raffler (85. Rolle).

Krieglmeier – Liebsch, Richter, Mittelbach, Keil – Stieglitz (67. Obermeyer), Hintersberger (75. Krammer) – Al Jajeh (46. Nießeler), Fischer – Römer, Neumeyer.

Prinzler (Kaufering).

300.

1:0 (15.) Raffler, 1:1 (27.) Fischer, 2:1 (57.) Raffler (Foulelfmeter), 3:1 (65.) Surauer, 4:1 (82.) Raffler, 5:1 (89.) Rolle.