Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.08.2018 12:00

„Elf Totalausfälle”

Nicht nur Aindlings Torhüter   Florian Peischl ist ratlos. Sechs Mal musste er beim Gastspiel in Holzkirchen hinter sich greifen, mit 2:6 erlebte der TSV beim Aufsteiger ein Desaster. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nicht nur Aindlings Torhüter Florian Peischl ist ratlos. Sechs Mal musste er beim Gastspiel in Holzkirchen hinter sich greifen, mit 2:6 erlebte der TSV beim Aufsteiger ein Desaster. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nicht nur Aindlings Torhüter Florian Peischl ist ratlos. Sechs Mal musste er beim Gastspiel in Holzkirchen hinter sich greifen, mit 2:6 erlebte der TSV beim Aufsteiger ein Desaster. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nicht nur Aindlings Torhüter Florian Peischl ist ratlos. Sechs Mal musste er beim Gastspiel in Holzkirchen hinter sich greifen, mit 2:6 erlebte der TSV beim Aufsteiger ein Desaster. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Nicht nur Aindlings Torhüter Florian Peischl ist ratlos. Sechs Mal musste er beim Gastspiel in Holzkirchen hinter sich greifen, mit 2:6 erlebte der TSV beim Aufsteiger ein Desaster. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

„Schlimmer geht's nimmer”, titelte am späten Samstagabend der TSV auf seiner Homepage. Fußballchef Josef Kigle sah sich an eine 0:7-Pleite vor ein paar Jahren, damals noch in der Landesliga, in Dinkelsbühl erinnert. Doch diesmal sei es sogar noch schlimmer gewesen. „Wir hätten zur Pause noch höher zurückliegen können”, so Kigle, „wir hatten in der ersten Halbzeit elf Totalausfälle”. Auch Trainer Thomas Wiesmüller sprach von einer „unterirdischen” ersten Halbzeit.

Mit jedem Spiel, das der TSV Aindling in der Bezirksliga nicht gewinnt, gerät Wiesmüller noch mehr in die Schusslinie seiner nicht wenigen Kritiker rund ums Schüsselhauser Kreuz. Es gibt nicht wenige am Lechrain, die nach dieser desaströsen Vorstellung die Ablösung des 32-Jährigen erwarten. „Wir müssen das aber erst einmal sacken lassen und in Ruhe aufarbeiten. Es wird keinen Schnellschuss geben”, entgegnet Kigle den Kritikern.

Verantwortliche, Trainer und Spieler sind ratlos, warum die Rot-Weißen auch in der Bezirksliga keinen Fuß auf den Boden bringen. „Die Mannschaft spielt ohne Einsatz und Zweikampfverhalten, so gewinnst du in der Bezirksliga kein Spiel”, kritisiert Kigle. Auch die Gegentorflut konnte bislang nicht abgestellt werden. In vier Pflichtspielen, das Pokalspiel beim Kreisklassisten Echsheim inklusive, kassierte Aindling jetzt schon zwölf Gegentreffer.

Ob Wiesmüller denn die Mannschaft noch erreicht? „Ich verstehe nicht, warum die Mannschaft das auf dem Platz nicht umsetzen kann”, rätselt Kigle. Wiesmüller gelingt es anscheinend nicht, bei den Spielern vor der Partie einen Spannungsbogen aufzubauen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Aindlinger am Samstag im Wörnitzstadion förmlich überrollt wurden. Micha Köhnlein (4.), Simon Gruber (13.), Marcel Köhnlein (19.) und erneut Gruber (45.+1) sorgten schon zur Pause bei einem 4:0-Vorsprung für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt legte Gruber (75., 86.) noch zwei Mal nach. „Wir haben ihn nicht in den Griff bekommen”, musste Wiesmüller eingestehen. Dabei sollte sich doch nach Holzkirchens ersten Saisonspielen Grubers Schnelligkeit und Torgefahr herumgesprochen haben.

Wiesmüller wollte erst gar keine Ausreden für das sportliche Desaster suchen, schon gar nicht aufgrund seines knappen Personals (Stoll verletzt, Thiel krank, Lammer und Ettner im Urlaub), nur zwei Auswechselspieler standen ihm zur Verfügung, darunter Markus Kurz aus der „Zweiten”. Dazu schied Benjamin Woltmann frühzeitig verletzt aus, der Achillessehnenmuskel hatte zugemacht. Fürs Mittwoch-Spiel gegen Glött dürfte es zumindest personell wieder etwas besser ausschauen, zumal die Aindlinger wohl dann einen Neuzugang präsentieren werden. Mit Hasret Inan (zuletzt Türkspor Augsburg), einem Außenbahnspieler, soll sich der TSV einig sein.

Zur Pause nahm Wiesmüller Korrekturen vor, wenigstens ließ sein Team nun weniger zu und konnte auch eigene Chancen kreieren. Durch ein Eigentor von Stefan Neuwirt (63.) und Anton Schöttl (71.) kam Aindling noch einmal auf 2:4 heran. Der TSV entblößte nun noch mehr seine Defensive - und wurde durch Gruber noch zwei Mal ausgekontert. Passend zu der derzeitigen Situation handelte sich Schöttl nach einem Frustfoul auch noch die rote Karte ein (83.), der dritte Platzverweis im vierten Pflichtspiel. „Das ist nicht mehr normal”, schimpfte Kigle.

„Die Saison wird anders enden, als sie begonnen hat”, ist Wiesmüller überzeugt, dass er den Umschwung schafft. Ob davon auch die TSV-Verantwortlichen überzeugt sind, werden die nächsten Tage zeigen.

TSV Aindling: Peischl; Burghart (46. Kurz), Stach, Michael Hildmann, Jacobi, Schöttl, Woltmann (27. Tobias Hildmann), Wiedholz, Buchhart, Knauer, Modes.

Tore: 1:0 Micha Köhnlein (4.), 2:0 Gruber (13.), 3:0 Marcel Köhnlein (19.), 4:0 Gruber (45.+1), 4:1 Neuwirt (63./Eigentor), 4:2 Schöttl (71.), 5:2 Gruber (75.), 6:2 Gruber (86.) - SR: Bunk (Steinheim) - Z: 200 - Gelbe Karte: Thomas Rau/Knauer, Tobias Hildmann, Michael Hildmann - Rote Karte: Schöttl (83.).


Von Wa
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