Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.06.2018 12:00

1:3 gegen Rain - Der Weg zur Regionalligaform ist noch weit für den FCP

Der Seligenportener Fotios Katidis   (rechts, attackiert von Rains Maximilian Bär) bewirbt sich beim FC Pipinsried gerade um eine Anstellung im offensiven Mittelfeld.	Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Seligenportener Fotios Katidis (rechts, attackiert von Rains Maximilian Bär) bewirbt sich beim FC Pipinsried gerade um eine Anstellung im offensiven Mittelfeld. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Seligenportener Fotios Katidis (rechts, attackiert von Rains Maximilian Bär) bewirbt sich beim FC Pipinsried gerade um eine Anstellung im offensiven Mittelfeld. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Seligenportener Fotios Katidis (rechts, attackiert von Rains Maximilian Bär) bewirbt sich beim FC Pipinsried gerade um eine Anstellung im offensiven Mittelfeld. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Seligenportener Fotios Katidis (rechts, attackiert von Rains Maximilian Bär) bewirbt sich beim FC Pipinsried gerade um eine Anstellung im offensiven Mittelfeld. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)

Wie schon vor einer Woche beim VfR Neuburg sah Hürzeler „kein gutes Spiel” seines Teams, „wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht”. Der Coach, der es erneut bevorzugte, dem Balltreiben seiner Truppe von draußen zuzuschauen, übte aber auch Nachsicht. Wegen der hohen physischen Belastung im Training seien die Spieler müde, und in der Konsequenz hätte es ihnen an Konzentration gemangelt. Er wisse jedenfalls, an welchen Schrauben er zu drehen habe, das sei ihm im Moment am wichtigsten, betonte der 25-Jährige.

Die personelle Zäsur beim FC Pipinsried war wieder einmal beträchtlich mit elf Zu- und 14 Weggängen. „So ist es nun mal in diesem Geschäft”, macht sich Hürzeler darob nicht allzu viele Gedanken. Im Trainingslager am kommenden Wochenende in Gottsdorf bei Passau hat der neue Kader Gelegenheit, sich kennenzulernen.

Zwei Torhüter und 14 Feldspieler hatten die Gelb-Blauen in Illdorf im Einsatz. Darunter waren acht verpflichtete Novizen (Marco Kammergruber, Amar Cekic, Kevin Nsimba, Fadhel Morou, Philipp Schmidt, Sebastian Süß, Oliver Wargalla und Vendim Sinani).

Fotios Katidis und Marko Rademacher spielten vor. Katidis haben die Pipinsrieder in schlechter Erinnerung. Am 27. April erzielte er das entscheidende Tor bei Seligenportens 1:0 an der Reichertshausener Straße. Der technisch begabte Mittelfeldspieler mit griechischen Wurzeln hatte gegen Rain viel Ballbesitz, versuchte zumindest, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Katidis könnte der Nachfolger von Kasim Rabihic werden, sollte der nicht mehr zum FCP zurückkehren. Roland Küspert vermutet Rabihic noch immer auf Klubsuche in Tschechien, aber Genaues weiß der FCP-Präsident auch nicht. Katidis käme dem FCP zupass, da er als 21-Jähriger mit Potenzial zum Stammspieler das U 23-Kontingent bereicherte.

Zu dieser Alterskategorie zählt auch Marko Rademacher, 22. Der Abwehrspieler stand zuletzt beim Nordost-Regionalligisten FSV Union Fürstenwalde unter Vertrag, Hertha BSC bildete den Deutsch-Serben aus, als der U 19- und U17-Junior war.

Manager Roman Plesche macht sich angesichts des erheblichen Revirements in der kickenden Belegschaft nichts vor: Die Neuen müssten bewährte Kräfte aus der vergangenen Saison wie Luis Grassow, Manuel Müller, Atdheon Lushi, Arbnor Segashi, Dennis Liebsch oder Ünal Tosun erst einmal eins zu eins ersetzen. Nicht umsonst richtet er sich erneut auf ein beschwerliches Jahr ein.

In Illdorf fehlte aus dem FCP-Kern mit Kapitän Thomas Berger (Urlaub), Maximilian Zischler (leicht lädiert), Michael Denz (hatte als Polizist Dienst), Marian Knecht (Rekonvaleszent), Rabihic und Hürzeler ein Sextett. Knecht wird nach seinem in der Abstiegsrelegation mit Wolfratshausen erlittenen Muskelfaserriss in dieser Woche in den Übungsbetrieb einsteigen. Plesche machte auch unmissverständlich deutlich, dass der Vorarbeiter Hürzeler den Platz an der Seitenlinie unbedingt wieder mit jenem im defensiven Mittelfeld tauschen müsse. „Wir haben viel Luft nach oben”, meinte der Oberallgäuer nach seinen Eindrücken vom Samstag.

Vor allem in der Defensive lag beim FCP eine Menge im Argen. Mit den drei Gegentoren durch Max Käser nach einem Patzer von Philip Grahammer (4.), Julian Brandt (38.) sowie Blerand Kurtishaj nach einem blitzsauberen Konter über Stefan Müller (53.) war Pipinsried bestens bedient. Brandt scheiterte in der 13. Minute mit einem Foulelfmeter, den Kevin Nsimba an ihm verschuldet hatte, an Thomas Reichlmayr,.

Das zwischenzeitliche 1:1 (32.) durch Philipp Schmidt war ein Geschenk von Rains Keeper Christoph Hartmann, den der Ex-Unterföhringer mit einem Lupfer aus zwanzig Metern überwand. Ansonsten fiel die Pipinsrieder Offensive nicht sonderlich auf. Der aus Altisheim zurückgekehrte Rainer Abwehrchef Dominik Bobinger hatte mit seinen Kollegen so ziemlich alles im Griff. Auf der anderen Seite verhinderte Sebastian Hollenzer in der Endphase mit famosen Paraden gegen Marco Luburic (Freistoß/84.) und Kurtishaj (90.) weitere TSV-Treffer.

Bei den Rainern fehlte neben Fabian Triebel (macht gerade den B-Schein) auch Simon Fischer. Der Neuzugang vom TSV Aindling war leicht angeschlagen. Fischers Debüt im Dress der Lechstädter sei eine Woche zuvor beim 0:1 gegen Ingolstadt 2 durchaus erfolgversprechend ausgefallen, sagte TSV-Sportchef Alex Schroder.

Rains Trainer Karl Schreitmüller hat's gefallen, was seine Mannschaft in einer „intensiven und hitzigen Begegnung” geboten hätte. „Unser einziges Manko ist das gleiche geblieben gegenüber der vergangenen Saison; wir machen aus unseren Möglichkeiten zu wenig Tore.” Überbewerten wollte er den Erfolg über den klassenhöheren Widersacher gleichwohl nicht. „Das Scheitern in der Relegation gegen Memmingen ist aus den Köpfen raus”, da ist sich Schreitmüller sicher, der in der neuen Saison „wieder vorne mitspielen will”.

Um im ersten Punktspiel am 14. Juli bei der SpVgg Greuther Fürth 2 konkurrenzfähig zu sein, muss der FC Pipinsried gemessen an der Vorstellung im Burgheimer Ortsteil immens zulegen. Knapp drei Wochen hat Hürzeler noch Zeit, um seine Auswahl auf Viertliga-Standard zu trimmen. In dieser Woche hat er vier Übungsschichten angesetzt.

TSV Rain: Hartmann (46. Maschke) - Bauer, Bobinger, Schröder - Belousow (46. Miehlich), Bär, Johannes Müller (65. Rothgang), Stefan Müller, Krabler (46. Kurtishaj) - Brandt (46. Luburic), Käser.

FC Pipinsried : Reichlmayr (46. Hollenzer) - Nsimba (58. Süß), Achatz, Rademacher (46. Sinani), Kammergruber (65. Rademacher/Rückwechsel) - Grahammer (46. Schuster) - Cekic, Burkhard, Katidis, Morou - Schmidt (58. Wargalla).

Tore: 1:0 Käser (4.), 1:1 Schmidt (32.), 2:1 Brandt (38.), 3:1 Kurtishaj (53.). - Schiedsrichter: Höpfler (Neuburg). - Zuschauer: 150. - Bes. Vork.: Reichlmayr hält Foulelfmeter von Brandt (13.). In der Defensive liegt vieles im Argen


Von Heribert Oberhauser
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