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Aichacher Zeitung Logo1:0 gegen Unterföhring - Herzig köpft FC Pipinsried zum ersten Sieg in der Regionalliga | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.08.2017 12:00

1:0 gegen Unterföhring - Herzig köpft FC Pipinsried zum ersten Sieg in der Regionalliga

Großer Jubel beim FC Pipinsried:   (von links) Ünal Tosun, Christoph Burkhard (verdeckt), Arbnor Segashi, Torschütze Denny Herzig, Markus Achatz und Kopfball-Vorlagengeber Athdedon Lushi bejubeln den Siegtreffer.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Großer Jubel beim FC Pipinsried: (von links) Ünal Tosun, Christoph Burkhard (verdeckt), Arbnor Segashi, Torschütze Denny Herzig, Markus Achatz und Kopfball-Vorlagengeber Athdedon Lushi bejubeln den Siegtreffer. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Großer Jubel beim FC Pipinsried: (von links) Ünal Tosun, Christoph Burkhard (verdeckt), Arbnor Segashi, Torschütze Denny Herzig, Markus Achatz und Kopfball-Vorlagengeber Athdedon Lushi bejubeln den Siegtreffer. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Großer Jubel beim FC Pipinsried: (von links) Ünal Tosun, Christoph Burkhard (verdeckt), Arbnor Segashi, Torschütze Denny Herzig, Markus Achatz und Kopfball-Vorlagengeber Athdedon Lushi bejubeln den Siegtreffer. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Großer Jubel beim FC Pipinsried: (von links) Ünal Tosun, Christoph Burkhard (verdeckt), Arbnor Segashi, Torschütze Denny Herzig, Markus Achatz und Kopfball-Vorlagengeber Athdedon Lushi bejubeln den Siegtreffer. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Dass die Partie nicht sonderlich mitreißend war, mit vielen Unkonzentriertheiten und Abspielfehlern, störte eigentlich niemanden (Ausnahme: FCP-Präsident Konrad Höß). Denn zum einen war es höllisch heiß, mit Temperaturen jenseits der 30 Grad. Und zum anderen waren beide Teams hoch nervös - ein Sieg gegen den Mitaufsteiger war Pflicht.

Hürzeler hatte seine Aufstiegself aus der vergangenen Spielzeit ins Rennen geschickt. Also mit der gewohnten Viererkette: mit Dennis Liebsch und Denny Herzig sowie dem gerade erst vom Pfeifferschen Drüsenfieber genesenen Markus Achatz (statt Luis Grassow, der ihn ab der 75. Minute ersetzte) und Arbnor Segashi (statt des suspendierten Daniel Barna, der das Geschehen von der Tribüne aus verfolgte). Vorne gab Atdhedon Lushi die einsame Sturmspitze. Die einzige signifikante Änderung zur Standardaufstellung der Saison 2016/2017: Der neue Co-Trainer Christoph Burkhard lief anstelle seines Vorgängers Sebastian Mitterhuber (mittlerweile Türkgücü München) auf, interpretierte aber dessen damalige Rolle im offensiven Mittelfeld deutlich aggressiver.

Bei den Föhringern stand der lange Angreifer Philipp Schmidt im Mittelpunkt. Im übertragenen wie wörtlichen Sinne: Seine Zuarbeiter machten anfänglich viel Druck und setzten ihren Goalgetter immer wieder gezielt mit weiten Bällen ein. Schmidt war engagiert, wollte zudem wohl zeigen, was er technisch drauf hat. Die Ablehnung durch die Pipinsrieder (wir berichteten) hatte ihn wohl gewurmt. Schon nach wenigen Minuten sorgte Schmidt für den ersten Rauner, als er seinen Bewachern Herzig und Achatz mit einer Körperdrehung entwischte und aus 16 Metern abschloss - allerdings weit über den Kasten (9.). Auch an der zweiten Großchance der Gastgeber (die selber nur Mieter in Heimstetten sind) war der Ex-Dachauer beteiligt: 25 Meter vor Reichlmayrs Gehäuse setzte er den rechts mitlaufenden Leonhard Mayer clever ein; dessen Schuss aus spitzem Winkel parierte der FCP-Keeper mit einer reflexartigen Fußabwehr (27.). Vom Dorfklub war bis dahin nichts zu sehen. Dem Team war die Verunsicherung nach den beiden 0:4-Pleiten gegen Augsburg und Nürnberg deutlich anzumerken. Die Mannschaft stand viel tiefer als gewohnt, die Pressingversuche blieben zaghaft. FCP-Manager Roman Plesche erklärte später: „Wichtig war, dass wir defensiv gut stehen und die Null halten.”

Doch urplötzlich schalteten Hürzeler und seine Mannen um, ziemlich genau nach 30 Minuten. Die Pipinsrieder zogen nun ein Powerplay auf, belagerten die Unterföhringer nach allen Regeln der Eishockeykunst: Arik zog aus 18 Metern ab (33.), Burkhard aus 20 Metern (38.). Lushi legte seinem Co-Trainer eine Arik-Flanke per Kopf direkt vor die Füße - doch FCU-Schlussmann Daniel Sturm hatte aufgepasst und ging dazwischen (44.).

Ab da spielte im Grunde nur noch das Unterföhringer Team. Tormann Thomas Reichlmayr - vor Wochenfrist noch schwer gescholten ob des 0:1 gegen den FC Augsburg 2, das er fahrlässig verursacht hatte - avancierte zum Retter des Teams: Ob aus kurzer Distanz (Schmidt, 62.) oder aus 35 Metern (Mayer, 63.), ob nach einer Faber-Flanke (66.) oder nach einem Takahara-Abstauber (78.) - Reichlmayr reagierte überragend. Und so war es nicht verwunderlich, dass ihm einige seiner Kameraden nach dem Schlusspfiff um den Hals fielen.

Stimmen zum Spiel: Thomas Seethaler (Trainer FC Unterföhring): Wir hatten fünf oder sechs Riesen-Torchancen. Wenn man die nicht nutzt, wird man bestraft, so ist der Fußball. Wir haben im letzten Drittel des Spielfelds zu ungenau gespielt und viele Spielzüge nicht zu Ende geführt.

Roman Plesche (Manager FC Pipinsried): Es war kein gutes Spiel. Dem Team war die Verunsicherung anzumerken.Wir wollten vor allem ein Gegentor vermeiden. Der Sieg ist enorm wichtig.

Konrad Höß (Präsident FC Pipinsried): Mit dem Dreier bin ich zufrieden, mit dem Zustandekommen nicht. Da ist noch viel Luft nach oben. Im Grunde war das kein Regionalliga-, sondern ein Bayernligaspiel, und zwar ein mittelmäßiges.

FC Unterföhring: Sturm - Arkadas, Brandstetter, Hofmaier, Putta - Büchel (61. Takahara), Kostorz (39. Sabbagh) - Mayer, Faber (65. Hofmann), Morou - Schmidt

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Achatz (75. Grassow), Herzig, Segashi - Hürzeler - Berger, Burkhard (69. Grahammer), Tosun, Arik (65. Goia) - Lushi

Tor: 0:1 Herzig (60.). Schiedsrichter: Riepl (Altenerding). Zuschauer: 370. Gelbe Karte: Gelb: Hofmaier, Sabbagh, Morou - Tosun, Achatz.

Schon am Montagabend hatte sich der BFV-Vermittlungsausschuss beim FC Pipinsried und dessen Kontrahenten, der SpVgg Greuther Fürth, gemeldet. Deren zweite Mannschaft war bekanntlich beim Auswärtsmatch am 1. August nach einer Gewitter-Unterbrechung nicht mehr auf dem Spielfeld erschienen, trotz Anweisung des Unparteiischen Steffen Grimmeißen. Die BFV-Juristen schlugen vor, die Partie mit 2:0 zugunsten des FCP zu werten, zudem sollte der Zweitligist eine 500-Euro-Strafe in die Verbandskasse löhnen. „Damit sind wir natürlich einverstanden”, berichtete FCP-Manager Roman Plesche unserer Zeitung am Dienstag. Ausschlaggebend war wohl die Stellungnahme eines BFV-Beobachters, der den Bericht des Referees im Wesentlichen bestätigte. Das Urteil war am Dienstag Nachmittag allerdings noch nicht offiziell verkündet. Ob die Fürther Widerspruch dagegen einlegen, war ebenfalls noch unklar. „Selbst wenn die Sache in die nächste Instanz gehen sollte, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Punkte nicht bei uns landen”, war sich Plesche sicher. „Mit sieben Zählern auf dem Konto sieht die Welt doch schon ganz anders aus”, kommentierte der zufriedene Manager.


Von Heribert Oberhauser
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