Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.08.2017 12:00

4:0 - FC Augsburg 2 erteilt FC Pipinsried eine Lehrstunde

Statisten   waren Fabian Hürzeler (links) und seine Pipinsrieder Mannen am Samstag beim 0:4 gegen die Augsburger U 23 um den starken Marco Richter.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Statisten waren Fabian Hürzeler (links) und seine Pipinsrieder Mannen am Samstag beim 0:4 gegen die Augsburger U 23 um den starken Marco Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Statisten waren Fabian Hürzeler (links) und seine Pipinsrieder Mannen am Samstag beim 0:4 gegen die Augsburger U 23 um den starken Marco Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Statisten waren Fabian Hürzeler (links) und seine Pipinsrieder Mannen am Samstag beim 0:4 gegen die Augsburger U 23 um den starken Marco Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Statisten waren Fabian Hürzeler (links) und seine Pipinsrieder Mannen am Samstag beim 0:4 gegen die Augsburger U 23 um den starken Marco Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

„Das war eine Lehrstunde für uns”, sagte FCP-Präsident Konrad Höß, „es war von uns eine ganz schwache Leistung.” Da konnte man dem 76-Jährigen am späten Samstagnachmittag nicht widersprechen. Abgesehen von gut 20 Minuten, als die Gelb-Blauen die Augsburger U 23 kurzzeitig vor Probleme stellten, war diesmal auch ein Klassenunterschied auszumachen. „Es muss sich vieles ändern, wenn wir die Klasse halten wollen”, so Höß.

Fehlendes Laufpensum und Zweikampfschwäche hat Höß angeprangert, aber ins Zentrum seiner Kritik rückte Torhüter Thomas Reichlmayr. „Da schaue ich nicht mehr lange zu”, polterte er am Sonntagvormittag. Reichlmayr leistete sich gleich in der Anfangsphase einen schweren Patzer - nicht sein erster, seit er vor einem Jahr im Dachauer Hinterland anheuerte. Der Schlussmann, erwiesenermaßen ein guter Fußballer, schoss 20 Metern vor seinem Gehäuse unbedrängt Marco Greisel an, der das Laufduell um den wegspringenden Ball gegen den 25-Jährigen locker gewann und samt Ball ins Tor spazierte (0:1, 8.) - ein früher Rückschlag für die Gastgeber. Wieder war es ein individueller Fehler, der die Pipinsrieder letztendlich auf die Verliererstraße führte. „Und die müssen wir abstellen”, hatte Spielertrainer Fabian Hürzeler noch nach dem 0:4 in Nürnberg gefordert.

Auch den zweiten Augsburger Treffer musste Reichlmayr nicht nur nach Höß' Ansicht auf seine Kappe nehmen. Lukas Ramsers 20-m-Schuss klatschte er mit den Fäusten anstatt zur Seite nach vorne ab direkt vor Nicola Dalla Schiavas Füße, der mit dem Außenrist direkt aus 15 Metern flach einschoss (0:2, 32.). Ein Gegentreffer, der mitten in die beste Pipinsrieder Phase fiel. Nach rund einer Viertelstunde fanden die Gastgeber besser in die Partie, versuchten, wie so oft in der noch jungen Saison, fußballerische Lösungen zu finden. Der FCP sollte auch zu seinen Chancen kommen, die beste hatte der neu in die Startformation gekommene Giovanni Goia, der aus kurzer Distanz an Ioannis Gelios, einer von drei Akteuren aus dem FCA-Profikader (daneben noch Marvin Friedrich und Marco Richter), scheiterte (22.). Aus der Distanz probierte es Emre Arik, dessen 20-m-Schuss aber knapp am Tor vorbeistrich (25.).

Wieder musste der FCP nach der Pause einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen, wieder probierte es Hürzeler mit einem Systemwechsel auf 4-4-2 (Atdhedon Lushi als zweite Spitze neben Manuel Müller) - und wieder gab es die Parallele zur Partie in Nürnberg, als die kurz nach Wiederaufnahme auch schon entschieden war. Erst verhinderte Reichlmayr noch mit zwei Glanztaten bei der Doppelchance gegen Richter und Ramser (49.) das 0:3. Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Nach Goias Ballverlust an der Mittellinie war's um die Pipinsrieder geschehen. Die Flanke des reamateurisierten Markus Feulner versenkte Richter aus sieben Metern volley (0:3, 52.). Und als Kapitän Jonathan Scherzer alsbald das 4:0 für die Augsburger nachlegte, war die Partie endgültig entschieden. Zu einfach machten es die Pipinsrieder Defensivkräfte, mit Ausnahme des jungen Luis Grassow, den Gästen. „Der steht wie ein Baum”, so ein Tribünengast über den 19-Jährigen.

Die letzten 20 Minuten war ein Augsburger Schaulaufen, die Mannschaft von Interimstrainer und Ex-Profi Dominik Reinhardt (NLZ-Leiter Lukas Frankenberger, der die U 23 nach Christian Wörns' Rücktritt übergangsweise trainiert, war wegen einer Taufe verhindert) ließ Ball und Gegner laufen. Auch wenn sich der FCA ein, zwei kleine Nachlässigkeiten in der Abwehr erlaubte, so fehlte es der FCP-Offensive am Samstag auch an Durchschlagskraft. Zwingende Chancen waren nicht zu verzeichnen, und wenn sich doch einmal eine Schussgelegenheit ergab, hatte Müller das Visier entweder zu hoch eingestellt (73.) oder Goias Abschluss verkümmerte zu einem Schüsschen (80.). Für den Rumänen war kurz darauf wegen einer Verletzung Schluss, weil Pipinsried nicht mehr wechseln konnte, musste es die Partie zu zehnt zu Ende bringen. Aber die Augsburger hatte ein Einsehen, beließen es bei den vier Treffern.

Bereits morgen (Anstoß 11 Uhr) steht für Pipinsried das nächste Punktspiel auf dem Programm - in Heimstetten bei Mitaufsteiger Unterföhring. Vielleicht gibt es am Dienstag dann gleich zwei Siege zu feiern: zuerst auf dem Rasen, später am grünen Tisch. Das Sportgericht verhandelt das Fürther Abbruchspiel. Aufgrund einer neuen Zeugenaussage stünden die Chancen für den FCP nicht schlecht, sagt Manager Roman Plesche. „Es kann ja jetzt nicht mehr sein, dass wir nicht die Punkte kriegen”, so Höß.

FC Pipinsried: Reichlmayr - Berger, Grassow, Herzig, Barna (59. Segashi) - Hürzeler - Goia, Burkhard, Tosun (46. Lushi), Arik (65. Suszko) - Müller.

FC Augsburg 2: Gelios - Della Schiava, Friedrich, Jürgensen, Scherzer - Feulner (68. Lobenhofer) - Lannert, Greisel, Ramser, Mergel (46. Bekiroglu) - Richter (77. Stowasser).

Tore: 0:1 Greisel (8.), 0:2 Della Schiava (32.), 0:3 Richter (52.), 0:4 Scherzer (66.) - SR: Huber (Wurmannsquick/Ndb.) - Z: 540 - Gelbe Karte: Müller, Hürzeler, Grassow/Mergel, Richter. FCP fehlt es mit zwei Stürmern an Durchschlagskraft im Angriff


Von AZ-Notebook AZ-Notebook
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