Hürzeler mahnte aber auch: „Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen.” Sein Gegenüber Arek Wochnik wirkte hingegen verzweifelt: „Wir machen immer wieder dieselben Fehler.” Der FCP-Coach fing mit der Anfangsaufstellung vom vergangenen Samstag an, mit der erwarteten Änderung: Marco Krammel ersetzte den verhinderten Denny Herzig in der Innenverteidigung. Lushi saß bis zur 63. Minute auf der Bank, so wie auch Philip Grahammer, der kurz darauf Mitterhuber ersetzte (69.). Serge Yohoua war nicht vor Ort - er musste arbeiten.

Klar, dass die Gastgeber erst einmal auf Absicherung aus waren: Ihre Viererkette mutierte bei Pipinsrieder Ballbesitz zu einer Fünferreihe, das 4-3-3 transformierte zu einem 5-4-1. Das war in der ersten Halbzeit vermutlich mehr als eine halbe Stunde der Fall. Und wenn die Lechstädter einmal einen Angriff starteten, griffen sie die Kicker aus dem Dachauer Hinterland schon in deren Hälfte an. So war es auch kein Wunder, dass der erste Treffer aus einer Forechecking-Aktion kurz vor dem Landsberger Strafraum entstand: Thomas Berger fuhr Innenverteidiger Alexander Buschel in die Parade, Juricev schnappte sich die Kugel, ging auf Landsbergs Keeper Philipp Beigl zu und schob überlegt ein (0:1, 36.). Der FCP hatte sich bis dahin schon einige schöne Abschlusssituationen erarbeitet, zum Beispiel als Hürzeler einen genialen 40-Meter-Diagonalpass auf Dennis Liebsch auf den rechten Flügel schlug und der aus vollem Lauf nach innen passte - Beigl hatte indes aufgepasst, Juricev kam nicht an das Leder. Den zweiten Treffer leitete Hürzeler mit einem präzisen Außenristpass über 30 Meter ein, Segashi nahm die Kugel mit der Brust an, drehte sich um seinen verkehrt stehenden Gegenspieler Manuel Detmar und zirkelte den Ball am herausstürmenden Beigl vorbei in den Kasten (0:2, 42.).

Wer weiß, wie sich die Partie entwickelt hätte, wenn Pipinsrieds Schlussmann Thomas Reichlmayr nicht so lange Arme hätte. Die musste der 24-Jährige in der 54. Minute nämlich mächtig strecken, als Landsbergs Kapitän Philipp Siegwart aus dem Gewühl einen Kopfball Richtung Tordreieck bugsierte (54.). Kurz darauf zog Tosun aus 16 Metern zum 0:3 ab (60.), der letzte Widerstand der Hausherren war gebrochen. Als Lushi auf den Platz kam, war klar, dass mindestens ein weiteres Tor fallen würde. Der Goalgetter enttäuschte seine Fans nicht, zog einen 30-Meter-Spurt an und vollendete aus spitzem Winkel (0:4, 76.). Dem Elfmeter ging ein Foul von Andreas Beinhofer an Emre Arik voraus, Tosun schob unten rechts ein (0:5, 85.).

Der FC Pipinsried ist nun Vierter, mit einem Punkt und einem Nachholspiel Rückstand auf den TSV Schwabmünchen. Zwei Zähler dahinter lauert nun 1865 Dachau. Am kommenden Wochenende könnte weitere Bewegung in die Reihenfolge kommen: Die Schwabmünchner müssen beim Achten DJK Vilzing antreten, die Pipinsrieder empfangen am Sonntag Schlusslicht FC Gundelfingen (16 Uhr).

TSV Landsberg: Beigl - Gilg, Knechtel, Meichelböck (31. Beinhofer), Buschel - Bonfert, Storhas, Göttle (59. Neuhaus) - Detmar, Siegwart, Hennebach (46.Jais).

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Achatz, Krammel, Segashi - Hürzeler, Mitterhuber (69. Grahammer) - Berger (81. Fischer), Tosun, Arik - Juricev (63. Lushi)

Tore: 0:1 Juricev (36.), 0:2 Segashi (42.), 0:3 Tosun (60.), 0:4 Lushi (76.), 0:5 Tosun (85./FE). - Schiedsrichter: Kögel (Schwabsoien). - Zuschauer: 310. - Gelbe Karte: Bonfert, Buschel, Knechtel, Storhas, Siegwart - Tosun, Lushi.