Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.09.2016 12:00

Kreisliga: Zeller Minimalisten erobern Tabellenspitze

Der junge Simon Reiner   (rechts, beim Angriff auf Alsmoos-Petersdorfs Markus Kraus) hat sich einen Stammplatz in der Griesbeckerzeller Abwehr gesichert.	Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Der junge Simon Reiner (rechts, beim Angriff auf Alsmoos-Petersdorfs Markus Kraus) hat sich einen Stammplatz in der Griesbeckerzeller Abwehr gesichert. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Der junge Simon Reiner (rechts, beim Angriff auf Alsmoos-Petersdorfs Markus Kraus) hat sich einen Stammplatz in der Griesbeckerzeller Abwehr gesichert. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Der junge Simon Reiner (rechts, beim Angriff auf Alsmoos-Petersdorfs Markus Kraus) hat sich einen Stammplatz in der Griesbeckerzeller Abwehr gesichert. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Der junge Simon Reiner (rechts, beim Angriff auf Alsmoos-Petersdorfs Markus Kraus) hat sich einen Stammplatz in der Griesbeckerzeller Abwehr gesichert. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)

Dann sprudelt es aber doch aus Sturm heraus. Wen wundert's nach dem Motto: „Wem das Herz voll ist, dem läuft der Mund über.” Dass die Zeller mit dem neuen Spielertrainergespann Metin Bas und Alex Chetschik nach acht Spieltagen auf Platz eins stehen und damit einen gewaltigen Coup landen würden, das hätte er sich „nie träumen lassen”, sagt der 48-Jährige. Dort hatte er zu diesem Zeitpunkt, wie so ziemlich alle aus der hiesigen Kickerszene, den FC Affing erwartet, und wenn schon nicht die in zwei Jahren drei Mal abgestiegenen Rot-Schwarzen, dann den VfL Ecknach.

Nach und nach sind die im Vierzehnerfeld Unbezwungenen weggebrochen, am Sonntag hat's den VfL erwischt (1:3 in Petersdorf), was den die gerade eroberte Spitzenposition gleich wieder gekostet hat. Nicht verloren haben jetzt nur noch die Griesbeckerzeller (fünf Siege, drei Unentschieden), die am höchsten gehandelten Affinger (2./17) und Ecknacher (3./17) sind jetzt ihre Verfolger zusammen mit Langenmosen (4./17) und Rinnenthal (5./16).

Dennoch bleibt Sturm dabei: „Meister werden die Affinger, und wenn nicht die, dann die Ecknacher.” Für seinen Verein gäbe es „nichts Schöneres, als die Etablierten zu ärgern”. Der Klassenerhalt war vor der Saison das Ziel des Sportclubs. Immerhin ist Sturm inzwischen schon so weit, dass er einräumt, „es müsste mit dem Teufel zugehen, sollten wir noch absteigen”.

Er habe vorab durchaus gewusst, dass er keine schlechte Mannschaft zusammengestellt habe, sinniert Sturm. Dann nennt er aber noch ein paar andere Gründe, die wesentlich sind für den Höhenflug: „Die Stimmung ist seit Wochen klasse, die Trainer haben alles im Griff, wir haben keine Verletzten, deshalb ist der Kader zurzeit auch größer als früher. Jeder muss Gas geben, um seinen Platz in der Mannschaft nicht zu verlieren.” Sturm freut besonders die Entwicklung Simon Reiners. Der Youngster aus dem eigenen Nachwuchs hat sich mit soliden Leistungen einen Stammplatz in der Viererkette gesichert.

Die Zeller haben Rang eins als Minimalisten eingenommen, früher hätte man gesagt, unter italienischen Verhältnissen. In acht Spielen haben sie ganze elf Tore erzielt (Affing 24), nur eine Partie (2:0 gegen Kühbach) haben sie mit mehr als einem Tor Unterschied gewonnen. Chetschik ist mit drei Treffern der beste Schütze (in der Liga führt der Petersdorfer Stefan Simonovic mit zehn), mehr als ein Tor hat beim SCG nur noch Christoph Sturm erzielt.

„Die Chancenverwertung ist unser einziges Manko”, sagt Ludwig Sturm und verweist auf die Begegnung in Münster (1:0). Da habe Chetschik, der das Zeller Spiel meist auf der Sechs dirigiert, am Sonntag aber auf der Zehn spielte, die ganze Abwehr des Gastgebers ausgetrickst mitsamt Torhüter, den Ball dann aber über den leeren Kasten gejagt.

Auf ihre Defensive haben sich die Blau-Weißen bisher verlassen können, mit fünf Gegentoren ist sie die stabilste der Oststaffel. Fünf Mal sind die Torhüter Stefan Kopp und Florian Hering (kam aus Aindlings U 19), die sich abwechseln, unbeschadet davongekommen.

Die nächsten drei Spiele werden zeigen, ob der Sportclub für die Rolle als ernsthafter Konkurrent für Affing und Ecknach taugt. Das Heimspiel am Sonntag gegen den Zehnten Rehling ist auf den ersten Blick nicht so gefährlich. Ludwig Sturm indes klärt auf: „Die Rehlinger sind unser Angstgegner, gegen die haben wir in der Kreisliga daheim noch nie gewonnen.”

Anschließend geht's für den SCG wirklich ans Eingemachte. Nacheinander bekommt er es mit Affing (auswärts) und Ecknach (zu Hause) zu tun. „Jeder muss Gas geben, um seinen Platz nicht zu verlieren”


Von Heribert Oberhauser
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