Die Affinger haben einen Sieg viel nötiger als der Landkreisrivale. „Uns helfen nur noch Punkte”, sagt Trainer Manfred Kämpf nach dem 0:3 in Wertingen, mit dem der FCA auf den vorletzten Platz abgestürzt ist. Dabei wollten die Rot-Schwarzen am Judenberg eigentlich die Lücke zum rettenden Rang zwölf etwas weiter schließen. Statt der erhofften vier Punkte sind es jetzt wieder sieben auf die Stadtwerke. „Theoretisch ist zwar noch die Chance da, Zwölfter zu werden, im Grunde geht's für mich aber nur noch um einen Relegationsplatz”, bekundet Kämpf.

Affings Trainer hätte in Wertingen mit einem Unentschieden leben können. Dass seine Mannschaft aber derart unterging und noch höher hätte verlieren können, hat ihn dann doch staunen lassen. „Mit einer Einstellung, wie wir sie gehabt haben, ist nichts zu gewinnen”, hadert der 41-Jährige. Und dass von ihm geschätzte 65 Prozent Ballbesitz nicht zwingend den Erfolg verheißen, wissen nicht erst seit Mittwoch auch die Bayern (70 Prozent Spielanteile in Madrid).

Am Sonntag warte auf Affing „eine der besten Offensiven der Liga”, singt Kämpf ein hohes Lied auf Sebastian Kinzel (21 Tore) und Dominik Müller (16). „Da muss ich mir etwas einfallen lassen, wie wir die beiden in den Griff kriegen”, sagt der FCA-Coach. Für Kinzel ist es die Rückkehr an eine ehemalige Wirksungsstätte. In Affing ging vor acht Jahren der Stern des Stürmers auf.

Kämpf wäre zuversichtlicher, stünden ihm Aenoaei Rares und Alexander Chetschik zur Verfüfung. Er hat sich wegen der nachträglichen Sperren für die beiden aufgrund vermeintlich lockerer Zungen nach dem Rain-Spiel (2:3) bis heute nicht beruhigt. „Die Schiedsrichter können in ihren Bericht reinschreiben, was sie wollen. Ihnen glaubt das Sportgericht immer”, ärgert sich Kämpf. Chetschik trägt ein letztes Mal Zivil, Rares noch drei Mal.

So hat Kämpf, der auch im Fall eines Abstiegs Affings Trainer bleibt (Vertrag bis 2017), momentan keine Alternativen, die Wertinger Verlierer spielen gleichsam auf Bewährung. Hakan Celik hat nach auskurierter Zerrung wieder trainiert, sitzt zunächst auf der Bank.

Wie Jürgen Dumbs sieht auch Andreas Brysch trotz der komfortablen Lage keinen Grund, ein Spiel herzuschenken. „Wir wollen Platz acht halten, das wäre ein toller Erfolg”, betont er. Für den 30-Jährigen sind die restlichen Begegnungen zudem richtungweisend für die neue Saison. Das ist als Mahnung an seine Spieler zu verstehen, weiter Engagement und Siegeswillen zu zeigen.

In Affing gehe es für Adelzhausen abgesehen davon auch um die Ehre, sagt Dumbs. In den Auseinandersetzungen der beiden Vereine stecke seit jeher eine gewisse Brisanz. „Deshalb ist die Mannschaft auch diesmal sehr motiviert, um zu gewinnen.”

Während BCA-Spielmacher Michael Albustin beruflich verhindert ist, kehrt Brysch nach Knieproblemen in die Anfangsformation zurück. Außerdem rechnen die Adelzhausener wieder mit Tobias Schulz nach überstandener Bauchmuskelzerrung.