Die Realschul-Entscheidung, bei der Dasing den Kürzeren gezogen hat, zeigt nach Ansicht von Nagl, dass die Kosten eines Projekts in der Kommunalpolitik „nicht immer das ausschlaggebende Argument“ seien. In Bergen fallen nach seiner Schätzung um fünf Millionen Euro höhere Investitionskosten und ein sechs- bis siebenstelliger Betrag für die jährlichen Folgekosten, wie die Schülerbeförderung, an. Zahlen des Kreises zu den Kosten lägen noch immer nicht vor. Stegmeir sagte, Motiv für die Wahl von Bergen sei gewesen, dass die Schüler in Affing und Umgebung bisher einen Schulweg von mehr als einer Stunde hätten. „Ich bitte dafür um Verständnis“, betonte er.

Nagl ging auch auf das Dialogforum zu möglichen Kooperationsmodellen für eine Mittelschule ein, das am selben Tag erstmals in Aichach stattgefunden hatte. Mit der Entwicklung hin zu einer zentralen Mittelschule zeigte er sich ebenfalls unzufrieden: Es wäre zielführender, die fünften und sechsten Klassen in Dasing zu belassen. Die in der Mittelschule vorgesehene Förderung könne auch in der Dasinger Schule stattfinden. „Wir werden zusammen mit unseren Nachbargemeinden eine Lösung finden“, kündigte er kämpferisch an.

Ansonsten ließ der Bürgermeister sowohl die anstehenden Bauprojekte in der Gemeinde als auch die wichtigsten weltpolitischen Ereignisse des vergangenen Jahrzehnts Revue passieren. Am Ende dankte er Ehrenamtlichen, besonders Rettungskräften, den Kirchen, Kommunalpolitikern sowie den Verwaltungsmitarbeitern in Gemeinde und Kreis für ihre Arbeit und wies nachdrücklich darauf hin, dass Dasing im „OrtsCheck“ der AICHACHER ZEITUNG die besten Noten für das gute nachbarschaftliche Miteinander bekommen habe. Stegmair bescheinigte der Gemeinde Zukunft, was die Zunahme von Hochzeiten und Geburten im vergangenen Jahr belege. Das Wittelsbacher Land sei 2009 als Bildungsstandort gestärkt worden, und Dasing komme jetzt durch den Ausbau der Kreisstraße AIC 20 und die neuen Bahnverbindungen im Halbstundentakt voran.

Unter den Besuchern waren unter anderem die Landtagsabgeordnete Brigitte Meyer, die früheren Dasinger Bürgermeister Josef Guggenmos, Matthias Feiger und Lorenz Arnold, die Bürgermeisterinnen Anne Glas und Iris Neusiedl, Pfarrer Manfred Bauer, Schulleiter Helmut Lenz und Vertreter der Stadt Friedberg und der Partnergemeinden der Verwaltungsgemeinschaft.

Musikalische Unterhaltung bot eine Bläsergruppe des Musikvereins Dasing. Der Laimeringer Gasthof Asum hatte ein voluminöses – und offenbar sehr verführerisches – Buffet aufgefahren. Bürgermeister Nagl bemerkte am Ende des offiziellen Teils: „Für einige wurde das Buffet bereits eröffnet – für diejenigen, die das nicht mitbekommen haben, eröffne ich es jetzt…“