Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.08.2017 12:00

Good bye Heimpersdorf

Der Koffer ist gepackt : Bald startet das Abenteuer Malawi für die 21-jährige Lea Specht aus Heimpersdorf. 	Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Der Koffer ist gepackt : Bald startet das Abenteuer Malawi für die 21-jährige Lea Specht aus Heimpersdorf. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Der Koffer ist gepackt : Bald startet das Abenteuer Malawi für die 21-jährige Lea Specht aus Heimpersdorf. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Der Koffer ist gepackt : Bald startet das Abenteuer Malawi für die 21-jährige Lea Specht aus Heimpersdorf. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Der Koffer ist gepackt : Bald startet das Abenteuer Malawi für die 21-jährige Lea Specht aus Heimpersdorf. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)

Schon immer habe sie Fernweh verspürt. Dieses wird sie nun mit ihrem Freiwilligendienst in der südostafrikanischen Republik stillen, sagt die 21-Jährige. Bereits nach der Schule wollte sie ein Jahr als Au-pair-Mädchen in die USA oder nach Australien gehen. Aber es kam anders. Nach dem Realschulabschluss begann sie ihre fünfjährige Ausbildung zur Erzieherin. Doch schon während dieser war sie in Gedanken immer öfter 11 000 Kilometer südlicher - in Malawi.

„Ich will einfach was anderes sehen und in eine fremde Kultur eintauchen”, meint sie. Unterschiedlicher könnte die Lebensweise in Malawi tatsächlich kaum sein. Von dem kleinen Örtchen Heimpersdorf mit knapp 60 Einwohnern zieht Lea in die pulsierende Hauptstadt des schwarzafrikanischen Landes. Ohne Waschmaschine, ohne durchgehend fließendes Wasser, ohne eigenen Internetzugang und ohne große Einkaufszentren wird sie zwölf Monate lang ein anderes Leben kennenlernen. Sie will in ihrem Auslandsjahr aus dem behüteten Wohlstand in Deutschland ausbrechen. „Man vergisst schnell, wie gut es einem hier geht.” Durch die Erfahrungen erhoffe sie sich einen Perspektivenwechsel, um wieder dankbarer für den in der Heimat gebotenen Luxus zu sein. Aber auch ihren Freunden und ihrer Familie wolle sie durch ihre Berichte vor Augen führen, wie gut es ihnen doch eigentlich geht.

Angst vor Afrika und der Fremde habe sie keine. Bereits seit ihrer Kindheit sei sie mit verschiedenen Kulturen in Kontakt gewesen.

Dabei erinnerte sie sich an ehemalige Nachbarn, die aus Kap Verde stammten, und mit denen ihre Familie ein gute Freundschaft pflegte. Gemeinsam mit einer jungen Frau aus Norddeutschland wird sie sich eine Wohnung in der Hauptstadt teilen und für das Projekt „House of Hope” arbeiten. Mehr weiß sie aber noch nicht über ihre neue Mitbewohnerin, die sie erst am Flughafen kennenlernen wird.

Organisiert wird der Freiwilligendienst vom Kolping-Jugendgemeinschaftsdienst (JGD). Der katholische Sozialverband übernimmt dabei nicht nur die Planung des Freiwilligendienstes, sondern fungiert während des Auslandsjahres auch als Vermittler.

Außerdem stellt er einen einheimischen Betreuer, der im Notfall vor Ort zur Seite steht. Die Finanzierung übernimmt hingegen die Initiative „Weltwärts”, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen wurde. Bis zu 75 Prozent der Reise- und Unterhaltskosten werden durch Fördergelder übernommen, da die Arbeit in dem Einsatzort nicht entlohnt wird.

Das restliche Geld muss Lea durch Spenden auftreiben. Ziel sei, das Programm „Weltwärts” in der Bevölkerung bekannter zu machen. Neben Nachbarn und Spendern aus der Pfarreiengemeinschaft Pöttmes unterstützte auch der Baarer Musikverein sein aktives Mitglied. Und auch wenn Lea noch nicht den ganzen Betrag gesammelt hat, aufhalten lässt sie sich sowieso nicht mehr.

Mehr Informationen zu dem Programm „Weltwärts” und Leas Freiwilligendienst online auf weltwärts.de oder per Mail-Anfrage an leaspecht@gmx.de. „Man vergisst, wie gut es einem in Deutschland geht”


Von Andreas Dengler
north