Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.05.2016 12:00

Barmherzigkeit üben: Angst ist ein schlechter Berater

Eine langer Zug   aus 95 teilnehmenden Vereinen bewegte sich von Baar hinaus zum Gnadenort.
Eine langer Zug aus 95 teilnehmenden Vereinen bewegte sich von Baar hinaus zum Gnadenort.
Eine langer Zug aus 95 teilnehmenden Vereinen bewegte sich von Baar hinaus zum Gnadenort.
Eine langer Zug aus 95 teilnehmenden Vereinen bewegte sich von Baar hinaus zum Gnadenort.
Eine langer Zug aus 95 teilnehmenden Vereinen bewegte sich von Baar hinaus zum Gnadenort.

Bange Blicke richteten Josef Neff, der Vorsitzende des Baarer Kameraden- und Soldatenvereins, und seine Mitstreiter am Sonntagmorgen zum Himmel. Ob sich der massive Regen zum Start der Wallfahrt legen würde? In ihrer Geschichte musste die Wallfahrt bisher nur einmal in die Oberbaarer Kirche verlegt werden. Tatsächlich zeigte Petrus ein Einsehen und ließ die Sonne wieder scheinen. Einzige Beeinträchtigung waren die nassen Wege und die aufgeweichte Wiese, auf der die Bestuhlung aufgebaut war.

Als Zelebrant konnte Josef Neff mit Dr. Andreas Magg den Augsburger Domkapitular gewinnen. Dieser nahm zu seiner Predigt kurzerhand das Mikrofon in die Hand und kam dem Volk entgegen. Predigt sei schließlich auch ein Gespräch, da müsse man sich nicht hinter dem Ambo verstecken, so Magg, der anschließend das Thema Barmherzigkeit aus dem Evangelium aufgriff. Die momentan erlebbare Islamisierung und Radikalisierung habe ihre Ursachen in der schlechten Behandlung der Menschen, der in der Kolonialzeit bewusst klein gehaltenen Bevölkerung und den ungleich verteilten Chancen. Als Strategie sollte man sich auf die Fahne schreiben, sich gründlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Angst sei ein schlechter Berater. Mit der Aufforderung zum Mut, etwas anders zu machen, empfahl Magg, Orientierung und Vertrauen aus dem Glauben zu ziehen.

Als Gedenkredner im Anschluss an den Gottesdienst fungierte heuer Baars Bürgermeister Leonhard Kandler. Er erinnerte an die Geschichte der Kapelle, deren dritter Bau 1957 am aktuellen Ort entstand. Nur ein Jahr später wurde die Wallfahrt zum Dank für glückliche Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft ins Leben gerufen.

Zur Ehrung aller Opfer von Krieg und Gewalt senkten sich anschließend die Fahnen.Überschattet wurde die Wallfahrt vom Schwächeanfall eines Fahnenbegleiters, den die Rotkreuzkolonne Pöttmes versorgte, ehe ihn ein Rettungshubschrauber zur weiteren Behandlung in die Klinik flog.

AUSFÜHRLICHER BERICHT IN DER AICHACHER ZEITUNG.


Von Monika Grunert Glas
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