Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.07.2010 17:36

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<p>  <x_bildunterschr>  <b>Wird neuer erster evangelischer Pfarrer </b> in Aichach: Winfried Stahl aus der Oberpfalz. </x_bildunterschr>  </p>
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Wie das Dekanat in Augsburg gestern mitteilte, wird der Amberger Winfried Stahl (55) neuer erster Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Aichach/Altomünster. In seiner Sitzung am vergangenen Dienstag hat das der Kirchenvorstand der Gemeinde beschlossen. Aus allen eingegangenen Bewerbungen hatte der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern drei vorsortiert und diese an die Aichacher weitergeleitet. Daraus durften sie auswählen. „Uns lagen sehr unterschiedliche Bewerbungen vor. Alle drei Kandidaten waren kompetent. Deshalb fiel uns die Wahl nicht leicht“, sagt der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Wolfgang Hilf. Mit beigetragen zur Entscheidung, die dem Vernehmen nach knapp ausfiel, hätten besonders Stahls langjährige Berufserfahrung und die Kontinuität, mit der er an seinen bisherigen Dienststellen tätig war. Auch eine Rolle gespielt hätten die positiven Eindrücke, die Aichacher Kirchenvorsteher bei ihrem Besuch in Amberg mitbrachten, als sie sich, sozusagen in geheimer Mission, die derzeitige Gemeinde von Pfarrer Stahl ansahen.

Wie zu erfahren war, befand sich unter den Bewerbern keine Frau. Seit 14 Jahren ist Winfried Stahl Pfarrer an der Auferstehungskirche Amberg. Zu seinem Arbeitsbereich gehört hauptsächlich die Klinikseelsorge am dortigen städtischen Krankenhaus. Nach seinem ersten theologischen Examen arbeitete er zunächst drei Jahre als evangelischer „Arbeiterpriester“ in einer metallverarbeitenden Fabrik in Berlin. Das verbindet ihn ein wenig mit dem im Sommer ausgeschiedenen Pfarrer Hans Hertel, der vor seiner Zeit in Aichach ebenfalls in Berlin tätig gewesen war. „Die Nähe und Sprachfähigkeit der Kirche gegenüber allen sozialen Schichten ist mir seit dieser Zeit sehr wichtig“, sagt Stahl. Anschließend an sein Vikariat in München-Ramersdorf sei er elf Jahre in München-Hasenbergl tätig gewesen. Diese Phase machte ihn zum Autor. Denn es entstand aus der Arbeit mit Familiengesprächskreisen die Schrift „Was Christen glauben – verständlich gesagt“. Er spielt leidenschaftlich gern Gitarre und dazu noch Keyboard. Sein Talent konnte er bereits bei Aufführungen biblischer Musicals mit einem Kinderchor einsetzen. Gern besucht er den Kirchentag, heuer wirkte er sogar aktiv am Programm mit, zusammen mit Jugendband und -chor der Auferstehungsgemeinde.

In Aichach ist die erste Pfarrstelle aufs Seelsorgerische und die Gemeindeführung ausgerichtet, die zweite, die weiterhin vakant ist (bislang keine Bewerber) auf die Jugendarbeit. Das kam dem erfolgreichen Kandidaten offenbar entgegen: „Zugesagt hat mir die seelsorgerische Ausrichtung der Pfarrstelle in Aichach. Dies hat mich zu der Bewerbung bewegt“, so Stahl. „Ebenfalls motiviert hat mich die positive Einstellung der Mitglieder des Kirchenvorstands, die ich als sehr engagiert und einsatzfreudig erlebt habe. Ich arbeite schon immer in der Diaspora, einer Region mit geringem evangelischem Bevölkerungsanteil, und bemühe mich daher um ein klares evangelisches Profil und ein vertrauensvolles Verhältnis zu den katholischen Nachbarpfarrern.“

Der gebürtige Oberpfälzer ist seit 26 Jahren verheiratet und Vater von fünf Kindern im Alter von 25, 23, 21, 19 und 13 Jahren. Während die vier älteren Kinder bereits außer Haus sind, wird der 13-jährige Sohn mit nach Aichach ziehen. „Die Stadt hat auf meine Frau, meinen Sohn und mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass ich dort meine Begabungen und Stärken zum Wohl der Gemeinde einbringen kann“, sagt der Pfarrer mit Blick auf seine neue Wirkungsstätte.

Seinen Dienst in Aichach werde er, so das Dekanat, baldmöglichst antreten. Theoretisch ist die Pfarrstelle zum 1. September vakant, doch wann genau Stahl anfängt, steht noch nicht fest, denn es hängt auch von der Übergangszeit ab, die er benötigt, um seine Aufgaben in Amberg gut abzuschließen. Außerdem mus zunächst einmal der ehemalige Pfarrer, Markus Berndt, aus dem Pfarrhaus am Jakobiweg ausziehen. Dafür hat er Zeit bis Ende August. Dann muss das Haus renoviert werden für die neue Pfarrersfamilie.

Bis Winfried Stahl kommt, gelten in der Kirchengemeinde Aichach die derzeitigen Vertretungsregelungen. Diakon Steffen Maly-Motta hat die Konfirmandengruppe 2010/2011 übernommen und betreut die Kids zusammen mit Mark Leitenstern sowie Andreas Beck. Pfarrer Reinhard Wemhöner, Heilwig Anschütz und Maly-Motta halten abwechselnd Gottesdienste.


Von MGrunert
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