Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.11.2017 12:00

Gar nicht so schlecht

Für das Coaching zuständig ist unter anderem die Diplom-Ökotrophologin Veronique Germscheid von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Schwaben, die die Lage als „gar nicht so schlecht” einschätzt. Ihr Fazit: „Die Einrichtungen machen das Beste aus den Gegebenheiten.”

Anstrengungen in Sachen Ernährung in Schule und Kindertagesstätte scheinen notwendig zu sein. Denn: Die Zahl übergewichtiger Kinder hat sich in den vergangenen 40 Jahren weltweit verzehnfacht. Das besagt eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dazu kommt: Der Trend zur Ganztagsbetreuung steigt. Alleine in Bayern werden, glaubt man Zahlen, die der Verbraucherservice Bayern (VSB) vorlegt, über 600 000 Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen verpflegt. Der VSB bemängelt: Kinder und Jugendliche essen in den Schulkantinen zu häufig Fleisch. Zu selten stünden Fisch, Vollkornprodukte, Gemüse und Obst auf dem Speiseplan. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Veronique Germscheid. Ein Speiseplan-Check mache deutlich: „Gemüse und Rohkost sind ein Knackpunkt.” Davon könnte den Kindern und Jugendlichen mehr angeboten werden. In Zahlen: Nimmt man 20 Verpflegungstage unter die Lupe, fände man durchschnittlich fünf bis sechs Mal Rohkost auf dem Plan, acht Mal sollten es sein, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin.

Im Wittelsbacher Land gibt es diverse Anstrengungen, um gesunde Ernährung zu fördern. In Kindergärten etwa dreht die Ernährungs-Lok ihre Runden, der Wittelsbacher Land Verein bietet das Projekt „Na(h) gut” an, für das Projektleiterin Barbara Straub Veronique Germscheid nur lobende Worte findet; an manchen Schulen gibt es Schülercafés.

In Hollenbach kommt dieses gut an: Das Projekt hat sich in den vergangenen knapp zehn Jahren zu einem Selbstläufer entwickelt. Zusammen mit Fachkräften und Ehrenamtlichen bereiten Mädchen und Buben für ihre Mitschüler das Mittagessen zu. Schon von Anfang an mit dabei ist Hauswirtschaftslehrerin Marianne Leithner, die erklärt, man achte auf ein abwechslungsreiches Angebot, das den Geschmack der Schüler treffe. Beim Einkauf würden Labels wie regional, saisonal und bio berücksichtigt. Für zwei Euro gibt es täglich ein Hauptgericht mit Salat oder Nachtisch, dazu auch ein Getränk, zum Beispiel selbst gemosteten Apfelsaft aus Früchten der gemeindlichen Obstbäume am Spielplatz. Durchschnittlich 20 bis 25 Schüler essen täglich im schuleigenen Café.

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Von Ines Speck
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