Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.02.2017 12:00

Vierter Sieg in Folge für Aichacher Handballer

Oliver Huber muss sich   am gegnerischen Kreis mit energischer Gersthofener Gegenwehr auseinandersetzen. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Oliver Huber muss sich am gegnerischen Kreis mit energischer Gersthofener Gegenwehr auseinandersetzen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Oliver Huber muss sich am gegnerischen Kreis mit energischer Gersthofener Gegenwehr auseinandersetzen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Oliver Huber muss sich am gegnerischen Kreis mit energischer Gersthofener Gegenwehr auseinandersetzen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Oliver Huber muss sich am gegnerischen Kreis mit energischer Gersthofener Gegenwehr auseinandersetzen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Dabei hatte Mesch wie schon vor einer Woche in Ichenhausen mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen. Timo Stubner war beruflich verhindert, Markus Bräutigam, Yannick Braun und Christoph Huber privat und Felix Schilberth hatte der Stettenhofener wegen dessen Handbruchs für den Rest der Saison ohnehin abgeschrieben. Zum Glück war Benedikt Lenz nach seiner vermeintlichen Gehirnerschütterung in Ichenhausen doch einsatzfähig. „Hätte die MRT-Untersuchung, die am Freitagabend im Augsburger ZK vorgenommen wurde, irgendwelche Auffälligkeiten ergeben, hätte ich natürlich nicht gespielt”, tat der 20-jährige Rückraumspieler, der gegen Gersthofen vier Treffer beisteuerte, kund. Darüberhinaus erklärte sich der bald 36-jährige Gregor Triltsch wegen der prekären Personalsituation spontan bereit auszuhelfen. „Zweimal hat er bei uns mit trainiert, deshalb war ich froh, dass ich ihn reaktivieren konnte”, betonte Mesch. Triltsch spielte und rackerte wie eh und je, als wäre er nie weg gewesen.

Garant für den Sieg sei aber die ausgezeichnete Defensive („Jede Abwehr ist Leidenschaft”/Mesch) um den einmal mehr überragenden Torwart Stefan Walther („Der macht den Unterschied aus”/Mesch) gewesen, sagte der 54-Jährige. „Gegen diese Truppe nur 14 Gegentore zu kassieren, ist aller Ehren wert. Aber man hat auch gesehen, dass die Gersthofener ab der 45. Minute völlig platt waren. Die weiten Wege haben die ab diesem Zeitpunkt nicht mehr geschafft. Deshalb haben wir den Zwei-Tore-Vorsprung kontinuierlich ausgebaut und am Ende auch in dieser Höhe verdient gewonnen”.

Das Spiel selbst begann mit beinahe 20-minütiger Verspätung. Grund dafür war, dass mit dem 17-jährigen Maurice Herrmann nur ein Schiedsrichter erschienen war. Dessen Kollege Markus Salesch war Augenzeuge eines Verkehrsunfalls, erschien deshalb nicht mehr. Deshalb rief Herrmann seinen Vater Jens Reimann (ebenfalls Handball-Schiri) an, der neun Minuten nach Spielbeginn eintraf und das Derby zusammen mit seinem Sohn fortan leitete.

Anfangs schien es, als würden die Aichacher ihre Gäste überrennen. Schnell lagen sie 4:0 in Front, gespielt waren noch nicht einmal fünf Minuten. Die Auszeit, die Gersthofens Co-Trainer Christian Boppel sofort beantragte, zeigte Wirkung. Binnen weniger Minuten stellten die Gäste den Anschluss zum 3:4 her und waren von nun an für lange Zeit auf Augenhöhe mit ihren Gastgebern. Vor allem der Deutsch-Ghanaer Daniel Okyere (insgesamt fünf Tore) zeigte mit seiner Dynamik am Kreis und bei Freiwürfen, weshalb er vorige Saison noch zum Stammpersonal des Bayernligisten TSV Friedberg gezählt hatte. Trotzdem gelang es den Gästen nur einmal auszugleichen (6:6). Aichach zog durch Triltschs einzigen Treffer auf 9:7 davon, ehe Okyere Sekunden vor der Pausensirene auf 8:9 verkürzte.

Abschnitt zwei ließ sich für Aichach zunächst gut an. Thomas Bauer erhöhte auf 10:8, ehe Maximilian Walter mit zwei Toren in Folge egalisierte. Auch das 11:10 durch Konstantin Schön beantwortete der Gast mit dem 11:11 durch Benjamin Rohrmüller. Allerdings letztmals, wie sich im weiteren Spielverlauf herausstellen sollte. Als Benedikt Lenz 13 Minuten vor Schluss das 15:12 erzielte, verkürzte Maximilian Walter zwar nochmals auf 13:15, der Treffer sollte aber der vorletzte in den restlichen 13 Minuten bleiben. In dem Maße, in dem die Heimischen aufkamen, bauten die Gersthofener ab. Konstantin Schön (2), Benedikt Lenz (2), Oliver Huber und Michael Kügle vergrößerten den Vorsprung auf 21:13, ehe Markus Walter den Endstand zum 21:14 besorgte.

„Unter den gegebenen Voraussetzungen muss ich zufrieden sein”, bilanzierte Mesch. Ob er sich auch in der nächsten Saison den „Mädchen-für-alles-Job” (Trainer, Sportlicher Leiter, Betreuer, ärztlicher Helfer usw.) in Aichach antun werde, ließ er offen. „Ich habe noch keine Entschediung getroffen, ob ich weitermache”, meinte er. Es sei halt nicht so schön, „wenn man sich um alles kümmern und ständig den Spielern nachtelefonieren muss, ob sie einsatzfähig sind. Im Fußball gibt es dafür einen Sportlichen Leiter, im Aichacher Handball nicht.” Bei Auswärtsspielen vermisst Mesch die Unterstützung von Aichacher Zuschauern. In Günzburg sei nur einer dabei gewesen (der Vater eines Spielers), in Ichenhausen waren es gerade mal zwei.

Terminiert wurde inzwischen das vor zwei Wochen ausgefallene Derby gegen den Kissinger SC, das am Sonntag, den 26. März, in eigener Halle stattfindet.

TSV Aichach: Walther; Kügle (2), Dachser (1), Lenz (4), Schön (6/1 Siebenmeter), Bauer (5), Oliver Huber (2), Euba, Triltsch (1), Schmaus.

TSV Gersthofen: Müller; Okyere (5/1), Reithmeir, Kraus, Schwarz, Markus Walter (2/1), Polz (2), Rohrmüller (1), Manuel Walter, Kraus, Küch, Maximilian Walter (4).

Schiedsrichter: Herrmann/Reimann (beide Neusäß). - Zuschauer: 120. - Siebenmeter: 4/1 - 3/2. - Zeitstrafen: 4 - 5. Das ausgefallene Spiel gegen Kissing wird am 26. März nachgeholt


Von Heribert Oberhauser
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