Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.08.2016 12:00

Viel Lob für FCP - aber keine Punkte

Kampf der Kapitäne:   Pullachs Peter Beierkuhnlein (rechts) beharkt seinen Pipinsrieder Kollegen Thomas Berger, der zwar für den Anschlusstreffer sorgte, die 1:2-Niederlage aber auch nicht verhindern konnte.	Foto: Robert Brouczek (Foto: Robert Brouczek)
Kampf der Kapitäne: Pullachs Peter Beierkuhnlein (rechts) beharkt seinen Pipinsrieder Kollegen Thomas Berger, der zwar für den Anschlusstreffer sorgte, die 1:2-Niederlage aber auch nicht verhindern konnte. Foto: Robert Brouczek (Foto: Robert Brouczek)
Kampf der Kapitäne: Pullachs Peter Beierkuhnlein (rechts) beharkt seinen Pipinsrieder Kollegen Thomas Berger, der zwar für den Anschlusstreffer sorgte, die 1:2-Niederlage aber auch nicht verhindern konnte. Foto: Robert Brouczek (Foto: Robert Brouczek)
Kampf der Kapitäne: Pullachs Peter Beierkuhnlein (rechts) beharkt seinen Pipinsrieder Kollegen Thomas Berger, der zwar für den Anschlusstreffer sorgte, die 1:2-Niederlage aber auch nicht verhindern konnte. Foto: Robert Brouczek (Foto: Robert Brouczek)
Kampf der Kapitäne: Pullachs Peter Beierkuhnlein (rechts) beharkt seinen Pipinsrieder Kollegen Thomas Berger, der zwar für den Anschlusstreffer sorgte, die 1:2-Niederlage aber auch nicht verhindern konnte. Foto: Robert Brouczek (Foto: Robert Brouczek)

Von der vom FCP-Granden Konrad Höß befürchteten Klatsche im Isartal waren seine Kicker weit entfernt. Aber zu einem Pünktchen hat es auch nicht gereicht, weil die Pipinsrieder gerade kurz vor und nach der Halbzeit beste Möglichkeiten ungenutzt ließen. Höß selbst war nach schier einer halben Ewigkeit wieder einmal bei einem FCP-Auswärtsspiel dabei. Er wollte sich selbst überzeugen, ob in seiner Abwesenheit in der Vergangenheit nicht öfters „alles schöngeredet” wurde. Mit dem, was der 75-Jährige in Pullach gesehen hatte, war er durchaus zufrieden. Von dem Lob jedoch, das etwa SVP-Trainer Frank Schmöller dem Dorfklub machte („Die Pipinsrieder haben eine gute Mannschaft. Man sieht, dass sie sich immer mehr einspielt”), könne man sich jedoch nichts kaufen.

Die Spielanlage hat Höß gefallen. „Es gibt aber noch einiges zu ändern”, so der Vereinsboss. Gerade die Viererkette offenbarte den einen oder anderen Aussetzer bei der Abwehrarbeit. Mitte der ersten Hälfte kündigte sich die Führung der Gastgeber an. Martin Bauer, am rechte Pullacher Flügel, bereitete den Gästen einige Schwierigkeiten. Erst musste sich Thomas Reichlmayr im FCP-Gehäuse verdammt lang machen, um Bauers Linksschuss noch um den Pfosten zu drehen (20.). Kurz darauf tauchte der vom Landesliga-Absteiger Planegg gekommene 26-Jährige frei vor dem FCP-Kasten auf, um den Ball über diesen zu jagen (22.). Beim dritten Mal hatte Bauer mehr Fortune, auch weil die FCP-Abwehr in Person von Markus Achatz zu zögerlich agierte. Der Pullacher reagierte einfach schneller und schoss halb im liegen die Kugel in die entfernte Ecke (1:0, 25.).

Mangelnde Konsequenz bei der Abwehrarbeit war auch die Ursache des zweiten Pullacher Treffers, wobei dieser, zugegeben, auch schön herausgespielt war: Über Menelik Ngu'Ewodo und Andreas Roth kam der Ball zu Bernd Häfele, der frei aus 13 Metern mit dem Außenrist genau in den oberen, rechten Winkel traf (53.).

Statt 1:1 hieß es aus Pipinsrieder Sicht 0:2. Vor der Halbzeit hätte schon der spielende Co-Trainer Sebastian Mitterhuber nach Atdhedon Lushis Zuspiel auf Gleichstand stellen müssen, schoss aber frei vor Ex-”Löwen”-Keeper Michael Hofmann drüber (32.). Und gleich nach Wiederbeginn, als die Pipinsrieder an Tempo im Angriffsspiel zulegten, hatten sie zwei gute Chancen. Pullachs Innenverteidiger Daniel Leugner klärte nach Dennis Liebschs scharfer Hereingabe vor dem einschussbereiten Lushi in höchster Not (48.). Lushi, dessen gebrochene und operierte Hand eine Karbonschiene ummantelte, hätte in seinem ersten Punktspiel für den FCP gleich zum Helden werden können. Der Ex-Eichstätter scheiterte aber fast schon kläglich aus kurzer Distanz an dem 43-jährigen Torhüter-Urgestein (50.).

Vielleicht wäre Pipinsried in die von Höß befürchtete Klatsche geschlittert, wenn nicht Reichlmayr gegen den eingewechselten Thomas Meyer stark geklärt hätte (67.). So aber entwickelte sich nur eine Minute später eine äußerst spannende Schlussphase. Reichlmayr fing einen Freistoß von Andreas Roth sicher ab. Und weil der Ex-Buchbacher auch ein hervorragender Fußballer ist, leitete er mit einem passgenauen Abschlag auf Serge Yohoua den Gegenangriff ein. Der Ivorer behauptete sich gegen die Pullacher Abwehr und leitete rechts zu Thomas Berger weiter, der flach unter Hofmann hindurch auf 1:2 verkürzte (68.). Zweifelsohne, mit Lushi und Yohoua steckt viel Qualität im FCP-Angriff. Beide sind aber nach auskurierten Verletzungen derzeit nur Teilzeitarbeiter.

Nach der vierten Niederlage im sechsten Spiel verharrt der FCP nach wie vor auf einem Relegationsplatz. Dort, so die Meinung vieler Experten, wird man ihn aber bald nicht mehr finden. „Irgendwann müssen wir doch belohnt werden”, fleht Hürzeler fast schon. Inzwischen ist der Weg nach oben - der FCP wird unter den ersten fünf erwartet - schon weit, wie Sportlicher Leiter Roman Plesche anmerkte. Pullach etwa ist dem FCP schon 13 Punkte voraus.

SV Pullach: Hofmann - Purschke, Leugner, Benede, Beierkuhnlein (80. Meißner) - Bauer (78. Erten), Häfele, Hutterer, Penic (59. Meyer) - Ngu'Ewodo, Roth.

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Achatz, Krammel, Segashi - Berger, Grahammer, Hürzeler, Popa (54. Ibrahim) - Mitterhuber (77. Simari), Lushi (61. Yohoua).

Tore: 1:0 Bauer (25.), 2:0 Häfele (53.), 2:1 Berger (68.) - Schiedsrichter: Bacher (München) - Zuschauer: 130 - Gelbe Karte: Beierkuhnlein, Meißner/Lushi, Mitterhuber, Hürzeler, Ibrahim, Achatz - Gelb-rote Karte: Yohoua (90.+3). Pipinsried vergibt kurz vor und nach der Pause beste Chancen zum Ausgleich


Von Herbert Walther
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