Fest steht, dass das wunderschöne Instrument in Privatbesitz einer Aichacher Familie war, die es vor Jahren der Kirchengemeinde spendete. Zum Einsatz kam es aber nicht. In der Ecke hinter dem Beichtstuhl in der Aichacher Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt hat Kirchenpfleger Günter Füllenbach das Musikinstrument entdeckt. Beim Rossini-Konzert sollte die kleine Berühmtheit die Sänger begleiten, doch daraus wurde nichts. Die Funktionsweise war nach dem unfreiwilligen Dornröschenschlaf arg eingeschränkt. Hilfsbereit stellte der Oberschweinbacher Orgelbaumeister Thomas Reilich aus seiner Orgel- und Harmoniumswerkstatt für das große Aichacher Kirchenkonzert eiligst ein klangvolles Harmonium bereit.
Nach dem Konzert nützte Kirchenpfleger Günter Füllenbach die Gelegenheit, um mit dem Orgelbaumeister über eine fachgerechte Restaurierung zu diskutieren. Reilich packte das zerschundene Stück in seinen Lieferwagen und zerlegte das Harmonium in seiner Oberschweinbacher Werkstatt in wochenlanger Arbeit in alle Einzelteile. Das Luftgebälk, die Ventile und Zungen, die Registerzüge, Filze und Stecher wurden fachmännisch restauriert und danach wieder zusammengebaut.
Fertig war das Harmonium deshalb noch lange nicht, viele Stunden musste der Fachmann das seltene Instrument wieder zum Schwingen bringen, bis es nun für die Gläubigen und zur Ehre Gottes wieder melodisch erklingen kann. Im Frühjahr kann sich die Kirchengemeinde von der erhabenen Schönheit und dem Klang des Forster-Harmoniums bei einem Gottesdienst in Sankt Peter und Paul in Algertshausen überzeugen. Natürlich hat die Restaurierung auch einige tausend Euro verschlungen. Deshalb bittet Kirchenpfleger Günter Füllenbach die Gemeindemitglieder um eine Spende.