Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.06.2022 18:41

Rückkehr nach Ärzte-Marathon

Zähne zusammenbeißen:   Walter Rentsch lief in Karlsfeld sein erstes Rennen nach langer Verletzungspause. 	Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Zähne zusammenbeißen: Walter Rentsch lief in Karlsfeld sein erstes Rennen nach langer Verletzungspause. Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Zähne zusammenbeißen: Walter Rentsch lief in Karlsfeld sein erstes Rennen nach langer Verletzungspause. Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Zähne zusammenbeißen: Walter Rentsch lief in Karlsfeld sein erstes Rennen nach langer Verletzungspause. Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Zähne zusammenbeißen: Walter Rentsch lief in Karlsfeld sein erstes Rennen nach langer Verletzungspause. Foto: Kramer (Foto: Kramer)

Die Lauflegende des LC Aichach war der einzige Starter in seiner Altersklasse M65. Der zweitälteste Athlet des Rennens war Karl-Heinz Michalsky (TSV Olching) - der Mann mit dem gelben Pepitahütchen ist neun Jahre jünger als der Aichacher. Rentsch wollte wissen, wo er in diesem Sommer sportlich steht, da er in drei Wochen zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft der Senioren nach Finnland reisen will.

Hinter Rentsch liegt eine Tortur mit einem halben Dutzend Besuchen bei verschiedenen Ärzten, mit MRT-Terminen, Salben, Tabletten, verschiedenen Behandlungen sowie - und das ist für den Dauerläufer das Schlimmste - fast drei Monate ohne Laufen.

Schon bei der Hallen-EM der Senioren im portugiesischen Braga im vergangenen Februar plagten Rentsch Schmerzen in der linken Ferse. Er trat dennoch über 3000 Meter an und wurde Fünfter in 11:37,90 Minuten. Drei Sekunden fehlten zu Bronze. Für andere ist Platz fünf bei einer EM ein Erfolg. Für den Aichacher nicht unbedingt, dafür hat er schon zu viele Titel und Medaillen abgeräumt. Auch wenn er der beste Deutsche in dem Rennen war.

Nach der EM ging er zu einem Arzt. Dieser diagnostizierte nicht eine Achillessehnenentzündung, wie Rentsch vermutet hatte, sondern einen Venenverschluss, also eine Thrombose. Der Mediziner verordnete Medikamente und prognostizierte: „In zehn Tagen sollten die Schmerzen weg sein.” Waren sie aber nicht. Es folgte eine Odyssee, die immerhin herausbrachte, dass die Sehnen in Ordnung sind und auch von einer Thrombose keine Rede sein kann. So kam die „Entzündung” wieder ins Spiel. Sein Arzt empfahl Rentsch, Schmerztabletten mit der blutverdünnenden Acetylsalicylsäure zu nehmen, allerdings in einer magenfreundlichen Dosierung. Zwei Wochen später, inzwischen war der Mai ins Land gegangen, waren die Schmerzen verschwunden. Anfang Mai stieg der LCA-Mittelstreckler wieder ins Training ein.

„Ich wollte in Karlsfeld sehen, ob ich wieder belastbar bin”, erklärte Rentsch nach dem Rennen. Mit der Zeit von 2:35,25 Minuten war der Aichacher halbwegs zufrieden. Der „Youngster” Michalsky war nur zwei Sekunden schneller gewesen.

Beide haben locker die Norm für die Senioren-DM in Erding (17./18. September) unterboten. Rentschs eigentliches Ziel ist indes die besagte Senioren-WM in Tampere (29. Juni bis 6. Juli). Die Freiluft-EM hat er verpasst. Diese ging im Mai über die Bühne. hko


Von Andreas Pfeffer
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