„Damit können wir aber leben”, resümierte TSV-Coach Roland Bahl, nachdem sein Team lange Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen war. „Für beide Mannschaften war es nicht einfach im ersten Spiel”, ergänzte Bahl angesichts der zahlreichen Stockfehler auf dem tiefen und holprigen Platz. „Es ging heute nur über den Kampf”, befand der 53-Jährige, und da hatte sein Team zunächst etwas das Nachsehen.

Erst Mitte der ersten Hälfte kamen die Aindlinger langsam in Tritt. Allerdings präsentierte sich der TSV auf dem schweren Geläuf einen Tick zu verspielt. Anstatt den direkten Torabschluss zu suchen, versuchten es die Aindlinger oft mit einem Pass oder Haken zu viel, so dass bis zum Wechsel keine wirklich zwingenden Aktionen für sie zustande kamen.

Die Pausenansprache von Bahl zeigte dann aber offensichtlich Wirkung, da seine Mannschaft viel zielstrebiger aus der Kabine kam. Matthias Steger (51.) befand sich gleich in aussichtsreicher Position, als er im Strafraum zu Boden ging. Die Pfeife des Unparteiischen blieb aber stumm. Auf der Gegenseite verpasste Huber (55.) eine Freistoßflanke nur knapp. Das war es dann aber bis auf Weiteres mit Offensivaktionen der Raistinger.

In der Folge drängte der TSV auf den Ausgleich, der schließlich mit freundlicher Unterstützung der Hausherren auch gelang. Nach einer Ecke behinderten sich zwei SVR-Spieler gegenseitig. Matthias Steger bekam so eine zweite Chance, die er aus kurzer Distanz zum 1:1 (70.) verwertete. Gleich im Anschluss hatten die mitgereisten Aindlinger Fans bereits den Torjubel auf den Lippen, als Patrick Modes (74.) nach einem Freistoß unbedrängt vor dem Raistinger Kasten auftauchte. Dem TSV-Kapitän gelang aber das Kunststück, SVR-Keeper Urban Schaidhauf aus kurzer Distanz anzuschießen.

In der Schlussphase war beiden Teams anzusehen, dass sie mit einem Remis nicht zufrieden waren. Bei einem Kopfball von Michael Stoßberger (77.) stellte TSV-Winterneuzugang Max Oswald im Gehäuse seine Klasse unter Beweis. Zehn Minuten später vertändelte die Aindlinger Abwehr im eigenen Strafraum den Ball. Kevin Enzi nahm das Geschenk jedoch nicht an. Sein Schuss aus 16 Metern landete knapp neben dem Pfosten. In der Nachspielzeit hatte aber auch noch der eingewechselte Daniel Ritzer den Siegtreffer für den TSV zwei Mal auf den Fuß. Seine beiden Distanzschüsse (92./93.) fanden allerdings nicht den Weg ins Tor, so dass es beim gerechten Remis blieb.

SV Raisting: Schaidhauf; Stöckl (75. Leitmeier), Franz, Baumgartner (86. Roman Schuster), Ruml, Huber, Schmitt (44. Stoßberger), Breitenmoser, Kümmerle, Enzi, Weber.

TSV Aindling: Oswald; Huber, Klar, Hildmann (71. Ritzer), Raber, Modes, Tutschka (65. Putz), Wiedholz, Deppner, Englisch, Steger.

Tore: 1:0 Huber (6.), 1:1 Steger (70.). - Schiedsrichter: Pfister (Oberbergkirchen). - Zuschauer: 250.