Im Jahr 2023 wurden im Landkreis Dachau laut Kriminalitätsstatistik 4707 Straftaten polizeilich registriert. Dabei sind Verkehrs- und sogenannte Staatsschutzdelikte nicht mit eingerechnet. Gegenüber 2022 ist Zahl der Straftaten damit um 8,1 Prozent gestiegen. Allerdings waren die niedrigen Werte der vergangenen Jahre zum Teil immer noch corona-bedingt. Nimmt man mit 2019 das letzte Vorcorona-Jahr ist nur ein Anstieg von 0,8 Prozent zu verzeichnen.
Rechnet man die Delikte auf die Bevölkerung um, ergibt das 2998 Straftaten pro 100 000 Einwohner. Damit liegt der Landkreis Dachau deutlich unter dem Bayernschnitt. Im gesamten Freistaat wurden 4873 Straftaten pro 100 000 Einwohner registriert. Die Aufklärungsquote für das Jahr 2023 beträgt 66,1 Prozent und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent-Punkte an.
Bei den Straftaten nehmen Diebstähle mit 26 Prozent aller Fälle den größten Anteil ein. Bei 16 Prozent der Straftaten handelt es sich Vermögens- und Fälschungsdelikte, Körperverletzungen machen 13 Prozent aus, Sexualdelikte 4,2 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr 2022 hat es bei der Häuslichen Gewalt (197 Fälle) mit einem Plus von 70 Prozent den stärksten Anstieg gegeben. Daneben registrierte die Polizei 603 Körperverletzungen (4,5 Prozent mehr als im Jahr 2022), 200 Sexualdelikte (2,9 Prozent weniger als im Vorjahr), 1214 Diebstähle (plus 13,6 Prozent), 483 Sachbeschädigungen (minus 14,5 Prozent), 289 Rauschgiftdelikte (plus 11,6 Prozent), 198 Ladendiebstähle (plus 5,9 Prozent), 356 Fahrraddiebstähle (plus 56,8 Prozent). Die Zahl der registrierten Wohnungseinbruch-Diebstähle blieb mit 43 Fällen im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Im Jahr 2023 gab es fünf sogenannte Tötungsdelikte, unter die auch versuchte Totschläge fallen. Am 5. Februar tötete in Dachau eine 51-jährige Ukrainerin ihren Vermieter mit einem Messer und griff einen seiner Angehörigen ebenfalls mit dem Messer an. Am 20. Februar verletzte ein 17-Jähriger am Bahnhof Indersdorf einen 21-Jährigen mit einer abgebrochenen Glas-Flasche lebensgefährlich. Ein 41-jähriger Bewohner einer Asyl-Unterkunft in Dachau griff am 5. November einen Mitbewohner mit einem Messer an und verletzte ihn. Wenige Wochen später griff am 23. November ein 38-jähriger Niederländer am Camping-Parkplatz in Sulzemoos einen 56-Jährigen mit einem Messer an und fügte ihm schwere Verletzungen zu.
Ohne Berücksichtigung ausländerrechtlicher Delikte, also von solchen, die nur Ausländer begehen können, etwa Verstöße gegen das Ausländerrecht, beträgt der Ausländer-Anteil an den ermittelten Tatverdächtigen 41,6 Prozent (40,7 Prozent im Vorjahr). Zuwanderer, das heißt Asylbewerber beziehungsweise Personen mit Flüchtlingsstatus und Personen, die sich illegal in Deutschland aufhalten, sind mit einem Anteil von 8,3 Prozent aller Tatverdächtigen (9,7 Prozent im Vorjahr) vertreten. Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden (Personen unter 21 Jahre) an den ermittelten Tatverdächtigen liegt unverändert bei 19,1 Prozent.
Betrachtet man die einzelnen Gemeinden, wurden im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Straftaten in Bergkirchen mit 49 Delikten (jeweils pro 1000 Einwohner) registriert, in Dachau 41 Delikte. Die geringste Belastung weist mit acht Delikten Pfaffenhofen a. d. Glonn auf. Die Vergleichswerte der übrigen Gemeinden: Altomünster 18 Delikte; Erdweg 15; Haimhausen 19; Hebertshausen 20; Hilgertshausen-Tandern zwölf; Karlsfeld 30; Markt Indersdorf 28; Odelzhausen 35; Petershausen 29; Röhrmoos 23; Schwabhausen 17; Sulzemoos 30; Vierkirchen 22; Weichs zehn.