Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.12.2022 14:59

Landwirtschaftlicher Betrieb möchte raus aus dem Ort

<b>Ein junges Rind</b> sonnt sich auf einer Weide in Tandern im Landkreis Dachau. (Foto: Bastian Brummer)
Ein junges Rind sonnt sich auf einer Weide in Tandern im Landkreis Dachau. (Foto: Bastian Brummer)
Ein junges Rind sonnt sich auf einer Weide in Tandern im Landkreis Dachau. (Foto: Bastian Brummer)
Ein junges Rind sonnt sich auf einer Weide in Tandern im Landkreis Dachau. (Foto: Bastian Brummer)
Ein junges Rind sonnt sich auf einer Weide in Tandern im Landkreis Dachau. (Foto: Bastian Brummer)

In der letzten Kühbacher Gemeinderatssitzung des Jahres blickte Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher auf die Projekte, Feierlichkeiten und Jubiläen 2022 zurück. Kerscher dankte den Vereinen und Gruppen des Marktes für ihr unermüdliches Engagement und den Gemeinderäten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Bevor das Gremium zum gemütlichen Teil, dem traditionellen Weihnachtsessen im Peterhof überging, gab es auf der Tagesordnung noch einige Punkte abzuarbeiten.

Dabei ging es unter anderem um die Ansiedlung eines landwirtschaftlichen Betriebs zwischen den Ortschaften Kühbach und Paar. Konkret soll im Außenbereich eine Hofstelle mit Ställen, Strohlager, Halle, Fahrsilo, Biogasanlage und Wohnhaus neu entstehen. Das dafür vorgesehene Flurstück liegt auf der linken Seite der Paarer Straße, wenn man von Kühbach (Kreisverkehr) nach Paar fährt. Wie der Antragsteller in der Bauvoranfrage ausführte, ist ein Tierwohlstall mit 300 Plätzen für Mastbullen auf Stroh sowie ein Tierwohl-Stall mit 100 Plätzen für sogenannte Fresser auf Stroh geplant. In der Klein-Biogasanlage soll der anfallende Mist vergoren werden.

Grund für die Umsiedlung des Hofes ist folgender: Momentan betreibt der Antragsteller eine Bullenmast auf Spaltboden für 150 Mastbullen an der Paarer Straße – innerorts. Der Sohn des Antragstellers macht derzeit eine Lehre zum Landwirt, die Tochter beginnt demnächst ein Studium der Tiermedizin. Beide Kinder wollen den Hof weiterführen, deshalb gehe es darum, einen zukunftsfähigen Standort zu finden – außerhalb der Ortschaft.

Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher erläuterte, dass das für die Bebauung vorgesehene Flurstück im Flächennutzungsplan des Marktes Kühbach als "Fläche für die Landwirtschaft mit besonderer ökologischer Funktion (Extensives Grünland)" vorgesehen sei, nicht zur Bebauung. Der unmittelbar für die Bebauung vorgesehene Flächenbereich sei lediglich als "Fläche für die Landwirtschaft" dargestellt. Die Erschließung sei über den öffentlich gewidmeten Feld- und Waldweg zur Kreisstraße AIC 7 hin geplant. Laut Kerscher handle es sich um eine Bauvoranfrage im Außenbereich. Markus Singer (Ortsgemeinschaft Kühbach) schlug vor, der Betrieb nach Radersdorf zu verlegen. Dort, gegenüber dem Bahnhof, besitze der Antragsteller ebenfalls ein Grundstück. Ob dies nicht geeigneter wäre, als die Grünfläche zwischen Kühbach und Paar? Der Vorschlag stieß bei den Räten auf große Zustimmung.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die Umnutzung eines Bullenmaststalles in eine gewerbliche Lagerhalle in Winden, Gemarkung Stockensau. Das Grundstück des bestehenden Bullenmaststalles, erläuterte Kerscher, werde im Flächennutzungsplan als „gemischte Baufläche“ dargestellt. Das Vorhaben liege innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile. Konkret soll die Halle zur Zwischenlagerung von Rücklaufware genutzt werden, und zwar von einem großen Internet-Händler. Angeliefert wird die Ware durch Kombis, einmal wöchentlich wird der Bestand von einem Lkw abgeholt. Ohne Gegenstimme erteilte der Gemeinderat dem Vorhaben sein gemeindliches Einvernehmen.

Ebenfalls nichts einzuwenden hatte das Gremium gegen die Erweiterung der bestehenden ZK-Outdoortankanlage um weitere vier Tanks an der Großhausener Straße 2. Die Tanks werden auf einer neuen Stahlbetonbodenplatte errichtet, Antragsteller ist die Brauerei Kühbach.

Einen Zuschuss über rund 400 Euro (Pflasterung, Malerarbeiten) für geplante Renovierungsarbeiten am Pfarrstadel in Unterbernbach bekommt die Katholische Kirchenstiftung St. Martin Unterbernbach. Ebenfalls finanziell unterstützt wird die Überarbeitung der Sakristeieingangstüre (rund 900 Euro) sowie die Arbeiten für Fliesen-, Putz- und Malerarbeiten der Sakristei (rund 450 Euro).

Die Pfarr- und Gemeindebücherei des katholischen Pfarramts St. Magnus erhält rund 150 Euro. Dabei handelt es sich Lizenzgebühren für die Software. Die Gemeinde wird die Kosten künftig jährlich einplanen.

Die Gebühren für die öffentlichen Bestattungsreinrichtungen sowie die Abwassergebühren und Beiträge der Entwässerungseinrichtungen des Marktes Kühbach werden aktuell neu kalkuliert, informierte Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher. Dies sei unter anderem aufgrund der Neueinführung weiterer Bestattungsformen (Urnenstelen) sowie der aktuellen Energiekrise und der damit verbundenen Kostensteigerungen erforderlich gewesen. Die neuen Gebühren und Beiträge für die kostenrechnende Einrichtungen des Marktes Kühbach sollen ab dem 1. Januar 2023 greifen. Die genaue Höhe, so Kerscher, sei noch nicht bekannt. Die Gebührenkalkulationen werde man erst im kommenden Jahr final abschließen können, so der Rathauschef weiter, Änderungen der Beitrags- und Gebührensatzungen werden dann rückwirkend zum 1. Januar 2023 erfolgen.

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