Bald beginnen die Erstkommunion-Feiern. Das bisher älteste Foto einer Erstkommunion in Todtenweis fand sich im Nachlass des 2021 verstorbenen Rudolf Leopold („Oberwanger-Bauer“). Alle Mädchen tragen auf dem Bild die Aichacher Tracht. Da weiße Kleider erst bei Kommunionfeiern nach dem Ersten Weltkrieg in Mode kamen, konnte der Zeitraum für die Entstehung des Fotos auf die Jahre 1913 bis 1918 eingegrenzt werden. Die richtige Bezeichnung für die Kommunionkleidung der Mädchen im Aichacher Land ist eigentlich „das boarische G’wand“. Sie erhielten es zur Erstkommunion als Festtagskleid, das in den Folgejahren regelmäßig als Kirchengewand getragen wurde. In der Dachauer Gegend gab es die „Unterländer Tracht“. Recherchen im Gemeindearchiv haben laut Archivbetreuer Franz Riß ergeben, dass nur am Sonntag, 19. April 1914, sieben Mädchen und zwei Buben die Erstkommunion empfangen haben. Alle abgebildeten Kinder wurden 1905 geboren (in Klammern die Hausnamen): Xaver Helfer (Jagersimon), Michael Buchberger (die Mutter war Magd beim „Meister“), Genoveva Reichert (Gartner), Karolina Rieder (Lenzmaurer), Kreszenz Ettinger (Söllbauer), Rosalia Wagner (Maisimon), Balbina Mayr (Moanz), Johanna Wackerl (Jagerwanger; die Nichte der damaligen Oberwanger-Bäurin Kreszenz Leopold) und Genoveva Rieder (Schwester von Karolina Rieder).