Der gute Zweck und die Freude am Musizieren standen im Mittelpunkt des diesjährigen Neujahrssingens in der Pfarrkirche „St. Peter“ im Aindlinger Ortsteil Stotzard. Das liebevoll und noch weihnachtlich geschmückte große Gotteshaus war fast bis auf den letzten Platz gefüllt und bot eine prachtvolle Kulisse für die sieben beteiligten Musikergruppen.
Mit einem gemeinsam gesungenen, beeindruckenden „Pace e bene - Frieden und Heil“ eröffneten die rund 40 Pfarrgemeinde-Musiker ihr Neujahrssingen. Die Themen Frieden, Liebe und Freundschaft, als wichtigste Merkmale einer funktionierenden Gemeinschaft, zogen sich wie ein roter Faden durch das abwechslungsreiche Programm. Im Laufe des Abends bewiesen die Mitwirkenden, dass sich traditionelle und moderne Musik keineswegs im Wege stehen, sondern perfekt ergänzen können. Auch wenn die Akteure und – damit verbunden – die Musikrichtung regelmäßig wechselten, die Gesamtharmonie ging nie verloren. Einigen Anteil daran hatte Moderatorin Andrea Lichtenstern, die locker und mit kurzweiligen Geschichten durchs Programm führte.
„Can you feel the love tonight?“ – Der „König der Löwen“-Song von Elton John passte perfekt zum Motto des Abends, an dem die „Liebe förmlich zu spüren“ war. Die stimmgewaltige Gruppe „JA“, bestehend aus Julia Brandmayr (Klavier, Gesang), Anna Hohenbichler (Gesang) und Christian Straller (Gitarre, Gesang), hätte keinen besseren Einstieg finden können. „JA“ begeisterten später auch bei „You´ve got a friend“ und John Lennons Frieden-Song „Imagine“ mit großartigem Stimmenvolumen.
Mit dem Volkslied „Mia wünschen Euch Glück“ überbrachten die gut gelaunten Hausener Sängerinnen ihre Neujahrsgrüße. Neben dem Lied des Brandner Kaspar ließen sie, „weil´s halt keinen Hausener, Gaulzhofener oder Stotzarder Jodler gibt“, den Admonter Echojodler ertönen. Dieses komplexe Stück, geprägt vom Stimmen- und Tempowechsel, wurde – samt Schlussjauchzer – meisterlich umgesetzt.
Der Stotzarder Kirchenchor unter der Leitung von Anni Neukäufer überzeugte vielstimmig mit „Ein Danklied sei dem Herrn“, dem Marienlied „Es blühn drei Rosen auf einem Zweig“ und „Gott mag segnen“.
Laut beklatscht wurde die Gruppe „Mia hoid?!“, die sich aus den Familien Stieglbauer und Degendorfer sowie Christian Straller zusammensetzt. Unter der Leitung des ehemaligen Musiklehrers Johannes Degendorfer glänzte sowohl dessen zwölfjährige Tochter Anna an der Geige, als auch die junge Sängerin Katja Stieglbauer mit voluminöser Gospelstimme bei „Knocking on heaven´s door“ und insbesondere bei „Son of a preacher man“. Zu George Harrisons „My sweat Lord“ durfte die Kirchengemeinde mit dem immer wiederkehrenden „Halleluja“ einstimmen.
Die jungen Bläser Jonathan Ivenz (Tuba), Christina Neumair (Klarinette), Josef Balleis und Nina Brandmeir (beide Trompete) bewiesen als „Das Quartett“ ihr musikalisches Talent – mit dem schottischen Volkslied „Auld lang syne“, einer Soundtrack-Interpretation aus „Die Tribute von Panem“ und einer Hymne aus dem „Großen Zapfenstreich“.
Dass gute männliche Chorstimmen Mangelware sind, widerlegte eindrucksvoll der neu gegründete „Männerklang“. Der sechsköpfige Chor wurde von Julia Brandmayr am Klavier begleitet und überzeugte insbesondere bei „Fein sein, beinander bleibn“ und „Über sieben Brücken musst du gehen“.
Aus Mitgliedern aller Gesangsgruppen setzt sich die Formation „Famgosis“ zusammen. Bei „California dreamin“ schien es, als wippten sogar die Kirchenbänke im Rhythmus mit. Brandmayrs wohltuende Klavier-Harmonien trafen dabei auf ausgefeilten Chorgesang. Auch „Wohin sonst“ und das anspruchsvolle Stück „Blindes Vertrauen“ der Schweizer Band „Fäaschtbänkler“ meisterte das vielstimmige Ensemble bestens.
All die, mit viel Liebe, Begeisterung und Herzblut vorgetragenen Darbietungen sorgten für große Begeisterung und lang anhaltenden, stehenden Schlussapplaus. Am Ende war der Glanz nicht nur in den Augen der Gäste, sondern auch bei den Protagonisten unübersehbar.
Mit den eingegangenen Spenden sollen die Aindlinger First Responder unterstützt werden.