Die Anregung stammt von Rosi Utz aus Ehekirchen: Vielleicht könne man zu einem autofreien Sonntag aufrufen? Weil ihr Mann Paul Utz einer der Wanderwegebeauftragten der Gemeinde ist, war der Weg vom Familientisch zum Rathaus nicht weit. Bürgermeister Günter Gamisch zeigte sich aufgeschlossen und so sind nun am Sonntag, 10. September, alle Einwohner aufgerufen, ihre Gemeinde ohne Auto zu erkunden.
„Machen Sie sich zu Fuß oder auch mit dem Rad auf und entdecken Sie auf unseren Wanderwegen, wie schön es auch daheim sein kann“, heißt es in dem Aufruf, den Gamisch, Utz und Leo Grabler, ebenfalls Wanderwegebeauftragter, verfasst und im Gemeindeblatt veröffentlicht haben. Einmal im Jahr treffen sich die drei Männer, um über die Ehekirchener Wanderwege zu sprechen und über die Dinge, die damit im Zusammenhang stehen. Heuer im März war es wieder soweit.
Schon vor längerer Zeit, als es die Wanderwege in Ehekirchen und die entsprechenden Beauftragten noch gar nicht gab, hatte Rosi Utz die Idee, man könne doch einmal einen autofreien Sonntag in der Gemeinde veranstalten. Weil die beiden Wanderwegebeauftragten sowie der Bürgermeister ebenfalls begeisterte Wanderer und Radfahrer sind, und weil erst kürzlich die neuen, von heimischen Handwerksbetrieben gestifteten Bänke aufgestellt wurden, kam die Idee bei der Jahresbesprechung wieder auf den Tisch.
Grabler erzählte: „Im Vordergrund soll die Bewegung und das Erleben in der Natur stehen.“ Außerdem müsse man sich „verstärkt bewusst machen, welche Auswirkungen es auf das Klima hat, wenn wir das Auto benutzen.“ Damit meint er nicht die unvermeidbaren Wege, sondern zum Beispiel die kurzen Strecken für die kleine Besorgung zwischendurch. „Ganz ohne erhobenen Zeigefinger“, betonte Grabler, „aber sich überlegen, wo man einen Weg zu Fuß machen kann.“ Dazu soll der autofreie Tag als Anregung dienen.
Acht ausgewiesene und beschilderte Wanderwege gibt es quer durch die Gemeinde Ehekirchen. Sie haben eine Länge von knapp zwei bis gut 15 Kilometer. Auf ihnen sollen sich am letzten Sonntag in den Sommerferien die Menschen tummeln. Die Wege führen nicht nur über Ehekirchener Gebiet, sondern auch durch Teile der Nachbargemeinden und auch in den Landkreis Aichach-Friedberg – wenn man der Gumppenberg-Runde folgt.
Am autofreien Tag wird es drei zusätzliche Rast- und Erholungspunkte geben, an denen sich nachmittags zwischen 13 und 17 Uhr die Menschen mit Kaffee, Kuchen und Getränken stärken können. Abgerechnet wird auf Spendenbasis.
Zur Verfügung steht der Garten der Familie Wagner auf dem Gumppenberg (Gumppenbergrunde). Silvia Eckert-Wagner erzählt interessierten Besuchern gern etwas über die Geschichte des besonderen Ortes. Als ehemalige Lehrerin und Buchautorin ist die Pöttmeserin bestens für Fragen gerüstet. Unbedingt sehenswert ist auch die Hofstelle von Gertrud Hajek in Bonsal (Streichholzrunde). Sie freut sich schon auf den Tag, denn Gäste bewirten gehört zu ihren Leidenschaften. Besonders spannend für Familien mit Kindern ist eine Rast am Spielplatz Frau Holle am Feuerwehrhaus in Ambach (Ambachrunde, Streichholzrunde, Rund um Ehekirchen). Hier sorgt der Gartenbauverein Ehekirchen-Schönesberg-Ambach für Verpflegung.