Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.09.2022 17:04

„Das klappt von ganz alleine”

Ein Goldhut   zum Mitnehmen: Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk überreicht ihrem Aichacher Amtskollgen Klaus Habermann (rechts) und dessen Vorgänger, Altbürgermeister Heinrich Hutzler, eine kunstvolle Erinnerung. 	Fotos: Stadt Schifferstadt (Fotos: Stadt Schifferstadt)
Ein Goldhut zum Mitnehmen: Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk überreicht ihrem Aichacher Amtskollgen Klaus Habermann (rechts) und dessen Vorgänger, Altbürgermeister Heinrich Hutzler, eine kunstvolle Erinnerung. Fotos: Stadt Schifferstadt (Fotos: Stadt Schifferstadt)
Ein Goldhut zum Mitnehmen: Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk überreicht ihrem Aichacher Amtskollgen Klaus Habermann (rechts) und dessen Vorgänger, Altbürgermeister Heinrich Hutzler, eine kunstvolle Erinnerung. Fotos: Stadt Schifferstadt (Fotos: Stadt Schifferstadt)
Ein Goldhut zum Mitnehmen: Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk überreicht ihrem Aichacher Amtskollgen Klaus Habermann (rechts) und dessen Vorgänger, Altbürgermeister Heinrich Hutzler, eine kunstvolle Erinnerung. Fotos: Stadt Schifferstadt (Fotos: Stadt Schifferstadt)
Ein Goldhut zum Mitnehmen: Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk überreicht ihrem Aichacher Amtskollgen Klaus Habermann (rechts) und dessen Vorgänger, Altbürgermeister Heinrich Hutzler, eine kunstvolle Erinnerung. Fotos: Stadt Schifferstadt (Fotos: Stadt Schifferstadt)

Bürgermeister Klaus Habermann war nicht der einzige Vertreter aus der Paarstadt, der mit seiner Ehefrau Heidi den Weg in die Vorderpfalz gefunden hatte. Auch sein Vorgänger Heinrich Hutzler bezeugte durch seine Anwesenheit die ernst gemeinte Zuneigung zu der Stadt im Rhein-Pfalz-Kreis. Das gleiche galt für Schifferstadts Bürgermeister a.D. Edwin Mayer, der zur Matinee ins Alte Rathaus gekommen war. Mayers Nachfolger Klaus Sattel stieß zu späterer Stunde dazu.

„Die Partnerschaft ist sehr intensiv”, betonte Habermann vor rund 30 Anwesenden. Das liege nicht zuletzt daran, dass sich die jeweils Regierenden stets gut verstanden hätten. Bestätigen konnte das Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk (B90/Die Grünen), die im Zusammenhang mit Aichach einen römischen Dichter zitierte: „Wo du Freunde hast, hast du Schätze.”

Die Partnerschaft, die durch die Menschen, die sie leben, geprägt wird, sei ein besonderer Schatz. Wie vielfältig die Begegnungen in den vergangenen drei Jahrzehnten waren, drückten mehrere Vereinsfunktionäre aus Schifferstadt durch ihre Präsenz aus. Angefangen bei Wehrleiter Jochen Grädler und dem Vorsitzenden des Fördervereins St. Florian, Herbert Altmann, über die Vorsitzenden des Pfälzerwaldvereins Harald Hettrich und des Leichtathletikclubs Ramona Klein bis hin zum FSV-Chef Oskar Derryck war die Schifferstadter Vereinswelt vertreten. Die herausragende Rolle der Fußballer von der Portheide hob Volk hervor. „Eigentlich haben sie die Partnerschaft begründet”, merkte sie an und erinnerte an die Fahrt des FSV 13/23 nach Aichach im Jahr 1957 und den Gegenbesuch des BC Aichach in Schifferstadt ein Jahr darauf. „Zuletzt hat die Pfarrei St. Laurentius Kontakt zur Pfarrei in Aichach gesucht”, ergänzte Volk. Schön sei es, nicht überlegen zu müssen, wie die Partnerschaft angekurbelt werden kann. „Das klappt von ganz alleine”, freute sich Volk.

Worauf sich der Schifferstädter Rat freut, sei die Fahrt zu den Mittelalterlichen Markttagen in Aichach im nächsten Jahr. „Das ist für alle eine Mordsgaudi”, wusste die Bürgermeisterin zu berichten. Nicht bange ist ihr, wenn sie in die Zukunft schaut. Das Jubiläumsjahr soll auch gemeinsam zu Ende gehen. Die Künstlergruppe Molemol der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt um Fachfrau Karin Bury sowie die Künstler Martin Eckrich und Horst Steier werden jeweils ein Adventsfenster des Rathauses in Aichach zur Weihnachtszeit gestalten.

Habermann schlug des Weiteren vor, ein Angebot zu reaktivieren, dass es zu Zeiten seines Schifferstädter Kollegen Mayer gegeben habe: einen Austausch von Auszubildenden der Rathäuser. Aichacher Leckereien und der Goldene Hut in künstlerisch ausdrucksstarker Form wechselten die Besitzer im Laufe des festlichen Vormittags, der von Mundartdichterin Rosy Lutz und dem Duo Movendum gestaltet wurde.

Erste Berührungspunkte gab es bereits im vergangenen Jahr, als Harfenspielerin Ingrid Matzka um eine Erlaubnis für Straßenmusik in Schifferstadt ersuchte. Jetzt wurde sie wie Lutz mit ihrer Kollegin Manuela Weichenberger ganz offiziell zur Gestaltung einer Matinee eingeladen. Lutz, Mundartdichterin aus Klingen, weiß bekanntlich, wie sie ihr Publikum für sich gewinnt. „Ich kann auch schriftdeutsch sprechen, aber bayerisch ist einfach erotischer”, schickte Lutz ihren Beiträgen vorweg. Mit der direkten Ansprache war sie bei den Pfälzern genau richtig. Schnell hörten die sich in den bayerischen Dialekt ein, ließen sich mitreißen von der hemdsärmeligen Erzählweise, dumpf und breit im Klang, aber lebendig und sprühend in der Wirkung - Parallelen zum tiefen Pfälzer Dialekt wurden gezogen.

Zwei Damen, die ebenso den Sinn fürs Feine haben, präsentierten ihre besondere Musikkunst dem interessierten Publikum. Während die Harfe, an der Matzka saß, von der Optik und vom Klang her bekannt war, erwarteten alle gespannt den Einsatz von Weichenberger am Hackbrett. Die Zuhörenden fühlten sich umso mehr in die bayerische Bergwelt versetzt, sobald das Duo zum Spiel ansetzte. Angenehm schmeichelten sich die Melodien ins Ohr, fein und doch mit vollem Klang erfüllten sie das Alte Rathaus in Schifferstadt.

Susanne Kühner ist Mitarbeiterin des Schifferstädter Tagblattes, das diesen Beitrag freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Im Advent: Rathaus-Fenster aus der Pfalz

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