Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.10.2015 12:00

Bayerische Haselnüsse für niederländische Eichhörnchen

Nachwuchsbauer Tobias Schaipp  kontrolliert, ob seine Haselnussbäume irgendwelche Krankheiten haben. „Hauptfeind” der Schaipps ist der Haselnussbohrer.	Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Nachwuchsbauer Tobias Schaipp kontrolliert, ob seine Haselnussbäume irgendwelche Krankheiten haben. „Hauptfeind” der Schaipps ist der Haselnussbohrer. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Nachwuchsbauer Tobias Schaipp kontrolliert, ob seine Haselnussbäume irgendwelche Krankheiten haben. „Hauptfeind” der Schaipps ist der Haselnussbohrer. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Nachwuchsbauer Tobias Schaipp kontrolliert, ob seine Haselnussbäume irgendwelche Krankheiten haben. „Hauptfeind” der Schaipps ist der Haselnussbohrer. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Nachwuchsbauer Tobias Schaipp kontrolliert, ob seine Haselnussbäume irgendwelche Krankheiten haben. „Hauptfeind” der Schaipps ist der Haselnussbohrer. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)

„Ferrero kauft jedes Jahr 800 000 Tonnen Haselnüsse ein, da haben wir mit unseren paar Nüssen natürlich keine Verhandlungsbasis”, erklärt Tanja Schaipp. Wie viele andere Haselnussbauern ist sie deshalb Mitglied in der Erzeugerorganisation Deutscher Haselnussanbauer UG. In diesem Jahr hat ihr aber auch das wenig genützt. Gerade mal 500 Kilogramm warfen ihre Bäume ab.

„2014 fuhren die Landwirte in der Türkei und Italien eine sehr magere Ernte ein, heuer lief es bei uns sehr schlecht. Woran das lag, lässt sich schwer sagen, vermutlich an der Trockenheit”, meint Tanja Schaipp, die auch bei größter Hitze auf Besprengungsanlagen verzichtet. „Wir gießen nicht und düngen nicht. Was wächst, wächst”, lautet ihre Devise.

Insektizide und andere chemische Mittel kommen der Familie auch nicht auf ihre 6,6 Hektar großen Felder, bei den Schaipps ist alles Bio. „Sicher, dadurch ergeben sich natürlich Probleme mit dem Haselnussbohrer, der junge Nüsse anbohrt und darin seine Eier ablegt, die sich dann ausgewachsen von innen nach außen fressen”, räumt sie ein. Weil sich der Schaden aber in Grenzen halte, sieht sie die Sache locker. „Damit muss man leben. Zwar könnten wir natürliche Schädlingsbekämpfer einsetzen, sprich Hennen, die im Frühjahr die Käfer vom Boden picken”. Aber, so Schaipp, das Federvieh hinterlasse zu viel Dreck und damit erhöhe sich die Salmonellengefahr.

Ihre schwarz-braunen Früchte verkauft die Familie an das Netzwerk Unser Land, an die Supermarktkette Edeka und an eine niederländische Organisation, die sich um verwaiste Eichhörnchen kümmert. „Die holländischen Oachkatzl bekommen alle Nüsse vorgeknackt”, sagt Tanja Schaipp und grinst.


Von Thomas Winter
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