Die Klänge eines Streichquartetts wehen über den Marktplatz, dann donnert der erste von mehreren Kanonenschüssen - schließlich war es auch eine kriegerische Zeit -, und pünktlich um 12.30 Uhr setzt sich der Zug mit den „hohen Herrschaften, Spielleuten, Händlern und Handwerkern” von der Bahnhofstraße her in Bewegung, auf dem Marktplatz warten schon viele Besucher. Wenig später scheppert die Stimme von Marktschreier Hias aus Giesing dann über den Platz, und das Barockfest in Altomünster ist eröffnet.

Bei bestem Wetter, guter Stimmung und vielen schönen, teils sehr aufwendigen Kostümen begann am Samstag das historische Fest, das sich in vieler Hinsicht von anderen, mittelalterlich anmutenden abhebt. Bürgermeister Michael Reiter begrüßte vom geschmückten Rathausbalkon „ehrbare Damen, hochwohllöbliche Herren, untertänigste Bürger, freudigst herbeigeeilte Gäste und Ehrengäste im altehrwürdigen Marktflecken zu Altomünster”.

Ehrwürdig ging es weiter, mit dem Barocktanz der Gemeinderäte, dann war das Fest an den vielen Ständen, auf den drei Bühnen und den eingerichteten Biergärten schon in vollem Gange. Es ist der Höhepunkt des Doppeljubiläums, das Altomünster in diesem Jahr feiert, den 650. Todestag der hl. Birgitta und die Weihe der Kirche, die sich zum 250. Mal jährt. Das Rokoko-Meisterwerk von Johann Michael Fischer ist das Wahrzeichen des Ortes, und wer beim Feiern vergisst, warum man sich versammelt hat, dem genügt ein Blick nach oben, der Kirchturm ist von fast überall zu sehen.

Am Sonntag geht das Fest bereits um 10 Uhr weiter, um 10.30 Uhr findet ein ökumenischer Gottesdienst statt.