„Wenn wir heute gegen Pilsting verlieren, dann wird der Zug um den Verbleib in der 2.Bundesliga ohne uns abfahren, da bin ich mir sicher.“ Mit diesen vorausschauenden Worten rückte Kühbachs Sportleiter Franz Krepold die nicht allzu rosige Tabellensituation der Herrenersten ins rechte Licht. In der Tat nimmt der Abstiegskampf um einen der drei Nichtabstiegsplätze in der starken Fünfergruppe nach dem Sassbacher 6:4-Erfolg gegen Reicheneibach immer mehr Fahrt auf. Topfavorit Saßbach zieht an der Spitze einsam seine Kreise. Doch dahinter ist ein spannender Schlagabtausch um die Plätze entbrannt.
So waren Krepolds Worte vor der richtungsweisenden Kühbacher Partie im heimischen Sportpark mehr als berechtigt. Auch die Mannschaft um Rudi Baumgartner, Herbert Gaßmair, Anton Filgertshofer, Manfred und Herbert Schrittenlocher wusste um die prekäre Lage, ging aber nach dem etwas unter Wert geschlagenen Auftritt in Saßbach trotzdem recht zuversichtlich in die wichtige Begegnung. Ähnlich die Situation der Pilstinger, denn bei einer Niederlage würden sie als potenzieller Aufstiegsaspirant unverhofft in den Tabellenkeller abrutschen.
Unter welch hohem Druck beide Mannschaften standen, zeigte in ungewöhnlicher Weise schon das erste Spiel. Keine der beiden Mannschaften konnte ihren Nachschuss halten und so sahen die 80 Zuschauer eine ganze Reihe von Fehlern, die mit einer Bundesliga nichts gemein hatte. Als sich die Niederbayern in der vierten Kehre gar drei Patzer leisteten, nutzte der TSV die Chance und brachte den Vorsprung mit 6:4 nach Hause.
Wer nun glaubte, dieser Auftaktsieg würde dem Kühbacher Spiel mehr Sicherheit verleihen, wurde bitter enttäuscht. Nicht Kühbach, sondern Pilsting mit seinem an diesem Tag besten Akteur, Daniel Lex, nahm das zweite Spiel in die Hand und steuerte mit gekonntem Angriffsspiel zielstrebig auf einem 6:3 Erfolg zu.
Wie umgewandelt präsentierte sich der TSV nach der Pause. Nachdem die Trefferquote jetzt passte, geriet Pilsting zusehends unter Druck und leistete sich dabei den ein oder anderen Fehlschuss mehr, den Kühbach schonungslos ausnutzte. Das Angriffsduo Schrittenlocher ließ jetzt nicht mehr locker und im Verbund mit dem abgeklärten Defensivgespann Gaßmair und Filgertshofer war das Quartett beim 7:1 nicht mehr zu bremsen.
Nach dieser eindrucksvollen Vorstellung ging es in das vierte Spiel. Jeder auf den Sitzen war jetzt gespannt, ob die Gastgeber in dieser vielleicht vorentscheidenden Partie das Niveau der vorherigen halten können, um den angestrebten Gesamtsieg sicher zu stellen. Und ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Schrittenlocher & Co. setzten sogar noch eins drauf, blieben ohne Fehlschuss und nutzten zwei grobe Pilstinger Fehler zum begeisterten 10:1-Sieg.
Damit war die wichtige Pilstinger Hürde schon vorzeitig ge-nommen. Es kann der Mannschaft vielleicht angekreidet werden, dass sie im Gefühl des sicheren Sieges im fünften Spiel arg leichtfertig agierte und beim 3:6 Zähler verschenkte. Dennoch zeigte sich nach dem Abpfiff auch ein Kühbacher Spielleiter zufrieden, zumal mit dem 6:4 Endergebnis ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt getan wurde.