Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.11.2022 09:17

Tante Paula und ihre Erben

Tante Paula und der Kommissar (Foto: Gisela Huber)
Tante Paula und der Kommissar (Foto: Gisela Huber)
Tante Paula und der Kommissar (Foto: Gisela Huber)
Tante Paula und der Kommissar (Foto: Gisela Huber)
Tante Paula und der Kommissar (Foto: Gisela Huber)

Es war eine starke Premiere, die die Theatergruppe dem Publikum in einem fast voll besetzten Kapplerbräu-Saal in Altomünster nach der fast dreijährigen Theaterabstinenz geboten hat. „ Ihr seids uns obganga“, bemerkte Regisseur Wolfgang Henkel bei der Begrüßung. Zu sehen war das Kriminalstück „Da kahle Krempling“ aus der Feder von Peter Landstorfer.

Die Komödie in drei Akten startet mitten in den Geburtstagsvorbereitungen von Tante Paula, wie Pauline Hermine von Wettenlach von ihren Neffen und Nichten genannt wird. Ihr 70er sollte voller Überraschungen stecken. Zur Vorbereitung der Feier hatten Hausdiener Herr Heinrich Heinrich ( Andreas Holzmüller) und das einfühlsame Hausmädchen Maisonette (Pia Obeser) alle Hände voll zu tun. Bald trudelten auch schon die ersten Gäste ein: Die Nichte Olga (Kerstin Heyer) brauchte zuerst einen guten Likör gegen den trockenen Hals, Neffe Blasio Fortanto (Wolfgang Henkel) gab immer wieder eine Kostprobe seines „herrlichen“ Gesangs in Manier eines Opernsänger ab, der fast in den Ohren schmerzte. Herrlich bayrisch und direkt stellte sich Hopfenbauer und Neffe Lenz (Thomas Koppold) vor, der sichtlich von der vornehmen Nichte Brunhilde (Jutta Fuhrmann) umgarnt wurde. Ihr Bruder Otto (Marcus Gottfried) führte buchstäblich ein ganzes Regiment, zumindest in Worten und in voller Militärmontur, so dass sich letztlich ein ganz kunterbuntes Völkchen um den Esstisch im Salon von Tante Paula versammelt hatte.

In diese Rolle war überzeugend Sonja Holzmüller geschlüpft. Faustdock hatte sie es als Tante Paula hinter den Ohren. Sie verlangte „wie immer“ von jedem aus der Verwandtschaft einen Beitrag bei Tisch, der auch gegeben wurde - als Rede, Gedicht oder Lobhudelei.

Die Augen und die Vorfreude aller Neffen und Nichten wurden groß, als ihnen die Tante eröffnete, dass sie alle ihre Erben werden sollten. Das war an Bedingungen geknüpft: Künftig wollte die Tante bei jedem Geburtstag alle sehen und jeder sollte ein Kuvert mit einem Obolus vom doppelten Betrag des jeweiligen Geburtstags mitbringen.

Zeuge dieser Abmachung wurde der Ehrengast des Tages, Kriminalrat Jean-Pierre Púrrèe (Christoph Neugschwendtner), den die Verwandtschaft nicht ganz als Freund oder Feind einordnen konnte.
Alle Mitwirkenden hatten ihre Rollen stark verkörpert. Die Laienschauspieler hatten die Besucher in ihren Bann gezogen und viele heitere Momente geliefert, über die im Saal herzhaft gelacht wurde.
Drei Mal gibt es in Altomünster noch die Gelegenheit, "Da kahle Krempling" zu sehen: am Freitag und Samstag, 18. und 19. November, jeweils um 20 Uhr und noch am Sonntag, 20. November, um 18.30 Uhr. Karten zu zehn Euro gibt es im Vorverkauf im Infobüro der Gemeinde, Telefon 08254/999744, oder an der Abendkasse.

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