Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.04.2024 23:00

Start mit jungen Solisten

<b>Klangvoll</b> füllte Josef Huber den Saal. Der Achtklässler spielte Sergej Rachmaninows „Die Glocken von Moskau”. (Foto: Volker Württenberger)
Klangvoll füllte Josef Huber den Saal. Der Achtklässler spielte Sergej Rachmaninows „Die Glocken von Moskau”. (Foto: Volker Württenberger)
Klangvoll füllte Josef Huber den Saal. Der Achtklässler spielte Sergej Rachmaninows „Die Glocken von Moskau”. (Foto: Volker Württenberger)
Klangvoll füllte Josef Huber den Saal. Der Achtklässler spielte Sergej Rachmaninows „Die Glocken von Moskau”. (Foto: Volker Württenberger)
Klangvoll füllte Josef Huber den Saal. Der Achtklässler spielte Sergej Rachmaninows „Die Glocken von Moskau”. (Foto: Volker Württenberger)

Das Deutschherren-Gymnasium in Aichach feiert dieses Jahr 50. Bestehen. Als erste einer Reihe von Veranstaltungen fand am Donnerstag das Konzert Junger Solisten statt, in dem zahlreiche Talente aufhorchen ließen.

Den sommerlich frischen Anfang machte die vierköpfige Querflötengruppe des Schulorchesters mit dem romantischen Stück Sommermorgen des ehemaligen Thomaskantors Moritz Hauptmann. Paula Mader aus der 5. Klasse unterhielt die Musikfreunde mit einer Klavierfassung von Miley Cyrus' Song Flowers.

Cellist Magnus Lenz aus der 7. Jahrgangsstufe brillierte mit einer virtuos dargebotenen Courante aus J. S. Bachs technisch diffiziler Suite Nr. 1 für Cello. Mit seinem Bruder Valentin gab er noch ein temperamentvolles und ausdrucksstarkes Concertino Nr. 2 des Cellisten und Komponisten Matteo Zoccarini zum Besten. Die Pianistin Lena Börner spielt erst seit einem halben Jahr, überraschte aber mit einer temperamentvollen Toccatina der Komponistin Diane Goolkasian Rahbee.

Abiturientin Sandra Württenberger entführte mit Georg Philipp Telemanns Sonate F-Dur TMV 41 dann in die Barockzeit – eine stilsichere und temperamentvolle Interpretation.

Annika Thöle aus der Q12, begleitet von Anni Rast, sang einfühlsam Slipping through my fingers von Abba. Dabei geht es um Momente mit eigenen Kindern, die über die Jahre durch die Finger rinnen.

Pianistin Monika Jeske aus der 10. Klasse ließ mit Claude Debussys berühmten Claire de Lune musikalisch den Mond aufgehen. Brillant meisterte sie die trickreichen Akkorde und Arpeggien des französischen Impressionisten.

Sopranistin Paula Peter trat mit ihrer Mutter Beate Peter auf, gemeinsam gaben sie Stephan Schwartz' Duett „What is this feeling?” aus dem Musical Wicked. Mit der Klavierbegleitung von Arnold Fritscher wurde die Aula von schwungvollen Musical-Vibes erfüllt.

Violinist, Pädagoge und Komponist Eduard Mollenhauer hatte sich die Frage gestellt, wie der Geigenvirtuose Nicolo Paganini wohl seine speziellen Techniken einmal als kleiner Geigenschüler erfunden haben mochte. Sein Stück The Boy Paganini führt komplizierte Techniken wie „Dreiklänge“ oder „Pizzikato mit der linken Hand“ auf der Basis einer liedartigen Melodie ein. Die junge Geigerin Pia Held meisterte diese makellos, begleitet von Musiklehrerin Helga Fritscher.

Jazzig ging es dann in die Pause. Monika Jeske, begleitet von ihrem Mitschüler Joshua Schäfer auf der Gitarre, sang mit ihrer schönen und wandelbaren Stimme. Stilsicher und swingend brachte sie das Stück „From the Start” der Jazz-Sängerin Laufey zu Bossanova-Rhythmen auf der Gitarre zu Gehör.

Der zweite Teil begann mit einem Klavierklassiker. Josef Huber ist erst in der 8. Klasse und spielte Sergej Rachmaninows berühmtestes Prelude Op. 3 Nr. 2 „Die Glocken von Moskau”. Hier wurden die Möglichkeiten des Flügels bis an die Grenzen ausgelotet. Beeindruckend dabei war nicht nur Josef Hubers stupende Technik, überwältigend war auch die Ausdrucksstärke, die der junge Virtuose diesem hochromantischen Werk verlieh.

Paula Peter und Sandra Württenberger sangen mitreißend das bekannte Duett A Million Dreams aus dem Musical The Greatest Showman, wobei Paula Peter auch noch auf der Gitarre begleitete. Violinistin Marharyta Dolynska spielte gefühlvoll die Musik Song of a secret Garden aus der Verfilmung des Romans Secret Garden von F. Hodges Burnett. Gitarrist Yehor Rybalow, der derzeit über das Internet Fernunterricht bei seinem ukrainischen Gitarrenlehrer erhält, spielte die „Kleine Romance” mit Konzentration und Fingerfertigkeit.

Ein weiteres Mal kam Sandra Württenberger mit ihrer Querflöte zum Einsatz mit dem Stück „Pan” des Franzosen Joannes Donjon.

Miriam Lenz führt seit Jahren die Geiger des Schulorchesters als Konzertmeisterin an. Diesmal trat sie mit dem zweiten Satz des 2. Violinkonzerts von Henryk Wieniawski auf und zeigte, welche Dynamik und Emotion in ihrem Violinspiel steckt.
Den Abschluss des Konzerts machte noch einmal Paula Peter mit ihrer großartigen Stimme und Ausdruckskraft in einem weiteren Musicallied. „Dead Girl Walkin'” ist das Lied des von ihren Mitschülerinnen gemobbten Mädchens aus dem Musical Heathers.

Begeistert beklatschte das zahlreiche und sachkundige Publikum die enormen Leistungen der jungen Musiker. Trotz des Weggangs der Abiturientinnen muss einem um die musikalische Substanz des DHG nicht bange sein, bei dem Talent und Können, das die jungen Solisten des Abends gezeigt haben.

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