Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.06.2019 23:00

„Stadtteil der Zukunft” rückt näher

Noch wird ein Großteil der Fläche  , auf der einmal ein neuer Stadtteil entstehen soll, landwirtschaftlich genutzt.	Foto: Paul Hoffmeister (Foto: Paul Hoffmeister)
Noch wird ein Großteil der Fläche , auf der einmal ein neuer Stadtteil entstehen soll, landwirtschaftlich genutzt. Foto: Paul Hoffmeister (Foto: Paul Hoffmeister)
Noch wird ein Großteil der Fläche , auf der einmal ein neuer Stadtteil entstehen soll, landwirtschaftlich genutzt. Foto: Paul Hoffmeister (Foto: Paul Hoffmeister)
Noch wird ein Großteil der Fläche , auf der einmal ein neuer Stadtteil entstehen soll, landwirtschaftlich genutzt. Foto: Paul Hoffmeister (Foto: Paul Hoffmeister)
Noch wird ein Großteil der Fläche , auf der einmal ein neuer Stadtteil entstehen soll, landwirtschaftlich genutzt. Foto: Paul Hoffmeister (Foto: Paul Hoffmeister)

Dann wird das Preisgericht, dem neben Oberbürgermeister Kurt Gribl und Baureferent Gerd Merkle unter anderem zahlreiche Architekten, Stadt- und Verkehrsplaner angehören, bis zu zehn Entwürfe auswählen, die in einer zweiten Phase weiter vertieft werden sollen. Auch zwei Jugendliche, die sich um einen Sitz im Preisgericht beworben haben, sind Teil des Gremiums und sollen dort die Interessen der noch nicht wahlberechtigten Jugend vertreten.

Die Bürger sollen ebenfalls noch einmal in den Prozess miteinbezogen werden. Vom 13. bis 17. Juli werden die ausgewählten Arbeiten öffentlich ausgestellt, begleitet von zahlreichen Veranstaltungen, auf denen die Bürger ihr Feedback zu den verschiedenen Beiträgen anbringen können. Im Januar 2020 tagt dann das zweite Preisgericht. Das Ergebnis des Wettbewerbs wird das städtebauliche Grundgerüst des neuen Stadtviertels festlegen. Auf jeden Fall soll dort einiges anders werden als in den etablierten Stadtteilen.

In zwei Workshops hatten Experten im Vorfeld auf den Wettbewerb Ideen entwickelt, wie der Stadtteil zukunftsfähig entwickelt werden kann. So könnte er etwa weitgehend autofrei bleiben - Fahrzeuge müssten in dezentralen Parkhäusern abgestellt werden und dürften nur für 30 Minuten zum Ein- und Ausladen auf den Straßen stehen. Kopenhagen ist das Vorbild für diese Idee.

Einige der Expertenideen waren auch Teil der Ausschreibung, doch wirklich harte Vorgaben gab es in dieser ersten Runde noch nicht - stattdessen sollte viel Spielraum bleiben für die Kreativität der Planungsbüros. Diese sollen laut Stadt ein innovatives Gesamtkonzept entwickeln, das hinsichtlich städtebaulicher Struktur, Verkehrserschließung, Grünordnung sowie Ver- und Entsorgung „den derzeitigen Erkenntnisstand widerspiegelt”. 10 000 Wohnungen werden voraussichtlich entstehen.

Noch unklar ist währenddessen, wie die Stadt an die 180 Hektar große Baufläche kommen wird. Diese gehört aktuell nämlich noch rund 100 Grundstückseigentümern, nur einen kleinen Teil besitzt die Stadt selbst. Ein Großteil ist als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Wenn das Projekt als städtebauliche Entwicklungsmaßname klassifiziert wird, hätte die Stadt umfangreiche Möglichkeiten, etwa ein Vorkaufsrecht und die Option von Grundstücksenteignungen.

Die Augsburger Günen fordern nun in einem Antrag von der Stadt, zu prüfen, ob in Haunstetten-Südwest die Voraussetzungen für eine solche städtebauliche Entwicklungsmaßnahme gegeben sind. Dadurch erhofft sich die Fraktion unter anderem, dass Bodenspekulationen und damit unvorhergesehene Preissteigerungen für die Stadt verhindert werden können.

Diese Prüfung solle in Kooperation zwischen der Stadt und den privaten Eigentümern stattfinden. Sollten die Voraussetzungenen gegeben sein, fordern die Grünen von der Stadt, grundsätzlich alle Grundstücke zu kaufen, damit das Gebiet einheitlich entwickelt werden kann. Die mit der Entwicklung verbundenen Wertsteigerungen könnten dann nach Vorstellung der Grünen der Entwicklung des Gebiets zugute kommen und „der Überschuss” im Anschluss auf die ursprünglichen Eigentümer verteilt werden.

Das Bau- und Wirtschaftsreferat der Stadt hofft währenddessen weiterhin, dass gemeinsam mit den Eigentümern ein kooperativer Weg gefunden werden kann. Da die Entwicklung des Stadtteils in mehreren Schritten stattfinde, müssten nicht alle Grundstücke von Beginn an zur Verfügung stehen. Grüne wollen Bodenspekulationen verhindern


Von Laura Türk
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