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Aichacher Zeitung Logo„Sehr erschreckende Unfallzahlen”: 2023 bereits 20 Verkehrstote in der Region, neun davon Radler | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

„Sehr erschreckende Unfallzahlen”: 2023 bereits 20 Verkehrstote in der Region, neun davon Radler

Alarmstufe Rot: Fast jeder Zweite, der bei Verkehrsunfällen in der Region ums Leben kam, war mit dem Fahrrad unterwegs. (Foto: mjt)
Alarmstufe Rot: Fast jeder Zweite, der bei Verkehrsunfällen in der Region ums Leben kam, war mit dem Fahrrad unterwegs. (Foto: mjt)
Alarmstufe Rot: Fast jeder Zweite, der bei Verkehrsunfällen in der Region ums Leben kam, war mit dem Fahrrad unterwegs. (Foto: mjt)
Alarmstufe Rot: Fast jeder Zweite, der bei Verkehrsunfällen in der Region ums Leben kam, war mit dem Fahrrad unterwegs. (Foto: mjt)
Alarmstufe Rot: Fast jeder Zweite, der bei Verkehrsunfällen in der Region ums Leben kam, war mit dem Fahrrad unterwegs. (Foto: mjt)

Eine „beunruhigende Entwicklung” hat das Polizeipräsidium Schwaben-Nord ausgemacht und über diese nun in einer Pressekonferenz informiert. Denn obwohl das Jahr noch drei Monate andauert, sind in der Region im Jahre 2023 schon jetzt deutlich mehr Fahrradfahrer im Straßenverkehr ums Leben gekommen als in den Vorjahren. Bis dato starben bereits neun Radler im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums, der die Stadt Augsburg und die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Donau-Ries und Dillingen umfasst. 2022 waren es im ganzen Jahr fünf Fahrradfahrer, die bei Unfällen ums Leben kamen.

E-Bikes mit einer „ganz anderen Geschwindigkeit” unterwegs

Es seien „sehr erschreckende Unfallzahlen”, sagte Polizeivizepräsident Michael Riederer. Insgesamt hat die nordschwäbische Polizei im aktuellen Jahr bislang 20 Unfalltote registriert, neun der Verunglückten waren mit dem Radl unterwegs. Dies sei ein „trauriger Höchstwert”, so Riederer. Während es im Landkreis Aichach-Friedberg zwei Radtote zu beklagen gibt, ereignete sich im Stadtgebiet von Augsburg tatsächlich lediglich einer der neun tödlichen Fahrradunfälle. Klassische Gefahrensituationen für Radler, wie beispielsweise ein abbiegender Lkw, seien bei den aktuellen Unfällen selten der Auslöser. Riederer wies darauf hin, dass bei fünf der neun Unfälle der jeweilige Fahrradfahrer ohne Fremdbeteiligung stürzte. Was freilich eine Rolle spielt: Immer mehr Menschen nutzen E-Bikes. Die Radler seien dann mit einer „ganz anderen Geschwindigkeit” unterwegs, betonte der Polizeivizepräsident.

Bei drei der tödlichen Radunfälle in diesem Jahr waren die Opfer mit einem Pedelec unterwegs. Auch das Alter der Verunglückten ist auffällig. So seien im Zeitraum von fünf Jahren fünf Mal so viele Fahrradfahrer über 65 Jahren durch Unfälle getötet worden wie Radler aus jüngeren Altersgruppen. Auch wenn die Polizei „dem Radlboom”, so Riederer weiter, grundsätzlich positiv gegenüberstehe, könne man nicht tatenlos zusehen.

Zwei Drittel der Radfahrer, die im Raum Augsburg tödlich verunglückten, trugen keinen Helm

Dem Trend entgegenwirken möchte die Polizei etwa mit Maßnahmen zur Sensibilisierung der Radfahrer. Schwerpunkte würden verstärkt überwacht, vor allem, um das Gefahrenbewusstsein der Radfahrer zu verstärken, erklärte Riederer. Zudem möchte die Polizei, die inzwischen auch selbst vermehrt Fahrradstreifen einsetzt, um „auf Augenhöhe” zu kontrollieren, mehr Radfahrer dafür sensibilisieren, einen Helm zu tragen.

Laut Statistik trugen zwei Drittel der Fahrradfahrer, die im Raum Augsburg tödlich verunglückten, keinen Helm. „Vielleicht wäre der ein oder andere Verkehrstote vermeidbar gewesen, hätte er einen Radlhelm getragen”, sagte Riederer. Insgesamt sei es erschreckend, wie viele Personen man doch ohne Fahrradhelm sehe, so der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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