Nach der Durchführung der „lebenserhaltenden Maßnahmen” steht die Osterzhausener Kirche Sankt Michael ihren Gläubigen schon seit einigen Tagen wieder zur Verfügung. Vorbei ist damit die Zeit, in der man sich mit Gottesdiensten unter freiem Himmel im Pfarrgarten oder Besuchen andernorts behelfen musste.
Die große Feier zum Abschluss der Arbeiten hat die Kirchenverwaltung bewusst mit dem Patrozinium verbunden. So gibt es am kommenden Sonntag gleich doppelten Grund zum Feiern. Als Vertreter der Diözese wird dazu Domvikar und Dözesanjugendpfarrer Florian Markter als Gastprediger erwartet. Im Anschluss an den um 10 Uhr beginnenden Gottesdienst findet im Pfarrgarten der weltliche Teil der Feier mit Mittagessen und nachmittäglichem Kaffee und Kuchen statt.
Noch am Sonntag nach der Andacht zur Erstkommunion am 19. April 2015 begann man mit dem Ausräumen, und am nächsten Tag kamen die Gerüstbauer. Die vorhandene Dacheindeckung wurde entfernt und dann war von außen monatelang nur eine Plane zu sehen. Darunter ersetzten fachkundige Zimmerer in mühevoller Kleinarbeit Teile der Fußpfetten, an denen der Zahn der Zeit genagt hatte. Auch der Austausch der Sparren benötigte einige Zeit, da aus Gründen der Statik immer nur ein begrenzter Teil bearbeitet werden konnte.
Davon ist nach der erfolgten Neueindeckung mit Biberschwanzplatten von außen nicht mehr viel zu sehen. Ebenfalls verborgen bleibt der neue Glockenstuhl aus Eichenholz. Der eiserne Vorgänger musste weichen, womit nun auch die vorhandene vierte Glocke Teil des Geläuts ist.
Deutlich zu sehen ist dagegen der neue Außenanstrich und das neue Zifferblatt der Turmuhr, die nun die aktuelle Zeit auch nach Süden hin anzeigt. Nachdem die Außenarbeiten im Friedhof deutliche Spuren hinterließen, wurde dort neu gepflastert und daran angelehnt gestaltete die Gemeinde den Vorplatz der Kirche mit Sitzmauern. Diese erhalten noch Holzauflagen und bilden somit einen echten Dorfmittelpunkt.
Im Inneren der Kirche wurden Bilder und Figuren gesäubert und die unvermeidbaren Kleinschäden im Deckenbereich beseitigt.
Die Wartung und Reinigung der Orgel ist für Oktober vorgesehen. Auf 596 000 Euro werden sich die Kosten summieren, so Kirchenpfleger Anton Mertl. Nach Abzug des von der Diözese übernommenen Anteils (380 000 Euro) und weiterer Zuschüsse hat die Kirchengemeinde etwa 180 000 Euro selbst zu stemmen.