Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Projekt zu Datenschutz und informationeller Selbstbestimmung

Mit jedem Mausklick und jedem Tastendruck hinterlassen Nutzer spuren. Wie man diese wirtschaftlich nutzen kann, ohne das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einzuschränken, daran arbeiten Forscher der Universitäten Augsburg und Tübingen zusammen mit einem Start-Up. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
Mit jedem Mausklick und jedem Tastendruck hinterlassen Nutzer spuren. Wie man diese wirtschaftlich nutzen kann, ohne das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einzuschränken, daran arbeiten Forscher der Universitäten Augsburg und Tübingen zusammen mit einem Start-Up. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
Mit jedem Mausklick und jedem Tastendruck hinterlassen Nutzer spuren. Wie man diese wirtschaftlich nutzen kann, ohne das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einzuschränken, daran arbeiten Forscher der Universitäten Augsburg und Tübingen zusammen mit einem Start-Up. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
Mit jedem Mausklick und jedem Tastendruck hinterlassen Nutzer spuren. Wie man diese wirtschaftlich nutzen kann, ohne das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einzuschränken, daran arbeiten Forscher der Universitäten Augsburg und Tübingen zusammen mit einem Start-Up. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
Mit jedem Mausklick und jedem Tastendruck hinterlassen Nutzer spuren. Wie man diese wirtschaftlich nutzen kann, ohne das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einzuschränken, daran arbeiten Forscher der Universitäten Augsburg und Tübingen zusammen mit einem Start-Up. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)

Jeder hinterlässt täglich digitale Spuren. Jede aufgerufene Seite und jeder Klick kann registriert werden. An neuen Möglichkeiten, diese Daten nutzen zu können und gleichzeitig das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung zu wahren, wird in den kommenden Jahren im Zuge des Projekts „Pribizz“ unter anderem an der Augsburger Universität geforscht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Arbeit, die am Jakob-Fugger-Zentrum in Augsburg angesiedelt ist, mit rund einer Million Euro.

Die Zielsetzung ist für die Wissenschaftler dabei klar umrissen. Die Bürger sollen die Kontrolle über die eigenen Daten zurückgewinnen. Zusammen mit Wissenschaftlern der Uni Tübingen und der Firma Privadsy sollen konkrete Geschäftsmodelle und Dienstleistungen im Bereich Web Analytics entwickelt werden, die insofern datenschutzfreundlich ausgestaltet sind, dass „im Gegensatz zur gängigen Praxis zum einen der Schutz der Privatheit und die Wahrnehmung informationeller Selbstbestimmung“ sichergestellt werden. Gleichzeitig soll gewährleisten werden, „dass die Gestaltung neuer digitaler Formen wirtschaftlicher Wertschöpfung nicht hinter den Möglichkeiten anderer Regionen wie zum Beispiel den USA und China zurückbleibt“, wie es in einer Mitteilung der Universität heißt.

An dem Projekt sind Wissenschaftler der Disziplinen Wirtschaftsinformatik, Recht und angewandte Ethik beteiligt. Dadurch sei es möglich, technischen Fragen ebenso Rechnung zu tragen wie rechtlichen und ethisch-moralischen. Seitens der Augsburger Uni sind der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Information Systems und Management sowie der Jurist Ulrich Gassner beteiligt. Dieser erforscht die Konkretisierung und Fortentwicklung des Rechts in diesem Bereich.

Das Forschungsprojekt versucht, Alternativen auf dem Gebiet der Erhebung, Analyse und Weitergabe von Kundendaten zu schaffen. Zentrale Akteure sind Anbieter von Web-Analytics-Lösungen, die Nutzungsdaten sammeln. Oft handle es sich um eigenständige Dienstleister, die ihre Lösungen den Web- und App-Entwicklern zur Verfügung stellen. Der wohl bekannteste Anbieter solcher Analyse-Dienste war lange Google Analytics, der aufgrund des Flusses von Endkunden-Daten über US-Server des Mutterkonzerns Alphabet zunehmend in die Kritik geraten war. Mittlerweile seien zwar auch einige differenziertere Angebote von Web-Analytics-Dienstleistungen entstanden, so die Uni, jedoch würden nur wenige davon den Schutz von Privatheit effektiv garantieren.

Mit der Entwicklung von „wirtschaftlich nachhaltigen Geschäftsmodellen für den Schutz von Privatheit“ im Feld der Web-Analytics wollen die Forscher zudem zur Erreichung des Ziels „Privatheit und Datenschutz: selbstbestimmt und innovativ“ der Bundesregierung beitragen. „Zusammengenommen entwickeln wir also in dem interdisziplinären Konsortium Konzepte für die Zukunft der digitalen Privatheit und leiten daraus Empfehlungen ab“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Daniel Veit, der an der Universität Augsburg für das Projekt verantwortlich ist. Das Start-Up Privadsy soll dann einige Konzepte umsetzen. (pm)

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