Wie prägen Erfahrungen und Lebensumstände die Werte der Jugend und des späteren Lebens? Was benötigen die Generation Z und Generation Alpha in einer Welt, die sich immer schneller und vielfältiger entwickelt, um gute Entscheidungen für ihren Berufs- und Lebensweg zu treffen? Wie gelingt der Brückenschlag zwischen den unterschiedlichen Generationen und braucht es ein Umdenken in der Schul- und Arbeitswelt? Solche Fragen stellten sich beim jüngsten Netzwerktreffen Schule-Wirtschaft Vertreter beider Seiten. Einen Fachvortrag zum Thema „Herausforderungen und Potenziale zukünftiger Generationen“ hielt Dipl.-Wirt.-Ing. Hartwin Maas.
Den Abend eröffnete Schulamtsdirektorin Claudia Genswürger, Vorsitzende der Schulseite des Netzwerks, vor zahlreichen Gästen im Sparkassensaal in Aichach. Sie erklärte dabei, dass im Landkreis Aichach-Friedberg seit 1989 ein Arbeitskreis „Schulewirtschaft” besteht, der nach einer coronabedingten „Zwangspause“ als „Schulewirtschaft-Netzwerk” weiterentwickelt werde. Das Treffen sah sie als Startschuss für eine Neuausrichtung und Wiederbelebung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft.
Werbung für das Netzwerk machte auch die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schrobenhausen-Aichach, Brigit Cischek, gleichzeitig Vorsitzende der Wirtschaftsseite. Cischek betonte, dass von der Kooperation beide Seiten profitierten.
Der stellvertretende Landrat Manfred Losinger lobte in seinem Grußwort die bereits bestehenden Schule-Wirtschaft-Kooperationen und nannte den Berufsfindungstag der Igenhausener Firma Haimer und des Rotary-Clubs Schrobenhausen-Aichach oder auch die schulinternen Berufsinformati-onsveranstaltungen. Es sei heute wichtiger denn je, dass Schule und Wirtschaft ins Gespräch kommen. Stichworte: Fachkräftemangel, veränderte Berufsbilder sowie die individuellen Vorstellungen der Berufseinsteiger.
Mit seinem beeindruckenden und kurzweiligen Vortrag verschaffte Hartwin Maas den Gästen zunächst einen Einblick in die Lebensumstände der Babyboomer, Generation X, Generation Y, und Generation Z sowie der Generation Alpha. Der Fachbuchautor und Zukunftsforscher machte dabei klar, dass die Lebensumstände, aber auch die Erziehung, die jeweilige Generation prägen. Dann legte er den Fokus verstärkt auf die Generation Z. Zu ihr zählen die Jahrgänge 1995 bis 2010. Viele Jugendliche dieser Generation seien bereits auf dem Arbeitsmarkt oder treten demnächst ins Berufsleben über. Auf der Basis aktueller Forschung beschrieb Maas Eigenschaften der „Z`ler”: Der Stellenwert der Familie wächst, Einkommen sowie Beruf und Arbeit verlieren an Bedeutung. Die Z´ler bevorzugen wie keine Generation zuvor die Teamarbeit gegenüber der Einzelarbeit. Berufliches und Privates soll getrennt sein.
Eine Wertung sprach Maas nicht aus. Er machte deutlich, dass man eine Generation und ihre Werte kennen und verstehen müsse, um sie und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Erst dann könne man gemeinsam lernen und arbeiten. Wenn Berufliches und Privates getrennt wird, sollte keine Stellenanzeige in den Sozialen Medien erscheinen, denn diese sind privat. Mit solchen Beispielen setzte Maas wichtige Impulse, die seine Zuhörer zum Nachdenken brachten.