Dicht gedrängt saßen die vielen Besucher in Wagners guter Stube, es wurde musiziert und gesungen. Mal gehörte die Aufmerksamkeit den Solisten, mal wurde gemeinsam gesungen. „Guter Mond, du gehst so stille“ gab es zu hören, ebenso Mozarts „Kleine Nachtmusik“, das „Kaiserquartett“ von Haydn und ein ein feurig-melancholischer Czardas wurde vorgetragen. dazu kam eine echt bayerische Landlerrunde.
Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gaben ihr Bestes und vermittelten vor allem Spielfreude, Liebe zur Musik, aber auch ihre Begabung. Dabei war es gleichgültig, ob sich Anfänger bemühten oder sich schon große Könner darstellten – sie alle hatten das gleiche Ziel: den „Wagnerfestspielen“ ihren unvergleichbaren Charakter zu geben. Denn es ist erstaunlich, dass Hans und Gretel Wagner auch nach über drei Jahrzehnten nicht müde werden, jedes Jahr im Sommer ihr Wohnzimmer in einen Konzertsaal zu verwandeln und mit den Musikschülern, Freunden und den Unterzeitlbacher Musikanten einen gemeinsamen Abend zu genießen.
Mittendrin waren ihre beiden Enkel Mateo und Julio, die diesmal mit dem heiteren Gedicht „Die Kuh im Schwalbennest“ aufwarteten. Fehlen durften natürlich auch nicht die gelungenen Darbietungen des Chores, der nicht nur von Freundschaft sang, sondern auch von der aufregenden Tangostunde.
Am Ende des gelungenen Konzertabends durften alle Anwesenden in „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ einstimmen und – um im Text der ersten Strophe zu bleiben – mit einem Blick aus dem Wohnzimmerfenster auch „Berg und Tal und Strom (den Zeitlbach) und Feld“ in der herrlichen Abendsonne genießen.