Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Neuer Spielplan des Staatstheaters: Das Theater und die großen Fragen der Zeit

Staatstheater und Puppenkiste treffen aufeinander: Die Digitalsparte inszeniert E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert leiten die Sparte. (Foto: Jan-Pieter Fuhr)
Staatstheater und Puppenkiste treffen aufeinander: Die Digitalsparte inszeniert E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert leiten die Sparte. (Foto: Jan-Pieter Fuhr)
Staatstheater und Puppenkiste treffen aufeinander: Die Digitalsparte inszeniert E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert leiten die Sparte. (Foto: Jan-Pieter Fuhr)
Staatstheater und Puppenkiste treffen aufeinander: Die Digitalsparte inszeniert E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert leiten die Sparte. (Foto: Jan-Pieter Fuhr)
Staatstheater und Puppenkiste treffen aufeinander: Die Digitalsparte inszeniert E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert leiten die Sparte. (Foto: Jan-Pieter Fuhr)

Zehn Schauspielpremieren, neun Musiktheaterpremieren und jeweils vier Premieren beim Ballett und im Digitaltheater: All das möchte das Staatstheater Augsburg in der kommenden Spielzeit 2024/25 bieten. Das Motto für den Spielplan der Saison lautet „aberwitzig” – und so liegt der Fokus bei einigen Produktionen auf dem Absurden.

Mit Inszenierungen im Bereich der Virtuellen Realität macht die Digitalsparte des Augsburger Staatstheaters seit Beginn der Corona-Pandemie in der deutschen Theaterwelt auf sich aufmerksam. Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert, die seit Dezember die Digitalsparte leiten, haben in der Spielzeit 2024/25 einiges vor. Durch die Kombination aus Theater und Technologie sollen „neuartige Werke entstehen”, erklären die beiden unisono. In einer erstmaligen Kooperation mit der Augsburger Puppenkiste treffen in E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann” Marionetten und Schauspieler aufeinander. Hinzu kommen neue Formate wie beispielsweise Tintin Patrones experimentelle Oper „dolci. ingananni.zip” und Sybille Bergs „Wonderland Ave”. Beide Inszenierungen werden sich den Theatermachern zufolge auf unterhaltsame Weise mit großen Fragen der Zeit auseinandersetzen – etwa, wie sich die Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz verändert. Gesellschaftliche Entwicklungen sollen auch durch das Motto des Gesamtprogramms widergespiegelt werden. Der Titel „aberwitzig” schlage dabei eine Brücke, erklärt Staatsintendant André Bücker. „In aberwitzigem Tempo, in ungekannter Rasanz prallen Meinungen aufeinander”, sagt der Augsburger Intendant. Das Theater sei nicht das Medium, das die Antworten auf alle Fragen der Zeit parat habe, aber es sei ein Ort, an dem man seine Gedanken sortieren könne und der zu konzentrierter Reflexion einlade.

Gleich die erste der insgesamt neun Musiktheaterpremieren, Moritz Eggerts „Die letzte Verschwörung”, widme sich am 19. Oktober in diesem Sinne einer „aberwitzigen” Geschichte. Das Musiktheater werde dabei der Verbreitung alternativer Realitäten nachspüren, kündigt Bücker an. Im Bereich Schauspiel will „Effi, Ach, Effi Briest” von Moritz Franz Beichl eine neue Lesart eines Klassikers ermöglichen, „Gesänge vom Überleben” von Tine Rahel Völcker befasst sich mit NS-Zwangsarbeit in Augsburg und vom selbstbestimmten Sterben handelt das Stück „Weltwärts” von Noah Haidle. Ballettdirektor Ricardo Fernando möchte mit der Premiere von „Frida” der großen Malerin und Individualistin Frida Kahlo ein tänzerisches Denkmal setzen und wie ein Akkordeon mit dem klassischen Instrumentarium eines Sinfonieorchesters harmoniert, zeigt die Konzertsparte gemeinsam mit der Akkordeonsolistin Olivia Steimel. Ihr 160-jähriges Bestehen feiern die Augsburger Philharmoniker in mehreren Sinfoniekonzerten von September bis Juli 2025.

Der Kartenvorverkauf für die neue Spielzeit startet am 30. Juni, über die Internetseite staatstheater-augsburg.de/spielplan und über den Besucherservice unter der Telefonnummer 0821/324 49 00 oder per E-Mail an tickets@staatstheater-augsburg.de.

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