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Nach guter Leistung des FC Augsburg gegen Gladbach: „Wir können mit jeder Mannschaft mithalten”

Die Heimserie des FC Augsburg gegen die Borussia aus Mönchengladbach hält. Auch im achten Jahr bleiben die Augsburger vor heimischer Kulisse gegen die „Elf vom Niederrhein“ ungeschlagen. Nachdem die Augsburger am ersten Spieltag gegen Düsseldorf gewannen, endete das zweite Bundesligaspiel der Saison am Samstag 1:1 unentschieden. Für die Augsburger war allerdings mehr drin, denn sie hatten die Gäste über weite Teile des Spiels im Griff. Nun steht erst einmal die Länderspielpause an und anschließend geht es zum dritten Bundesligaspiel nach Mainz.
„Wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir einen Punkt mitnehmen, hätte ich es sofort unterschrieben. Aber nach dem Spiel geht es mir damit nicht so gut“, sagte der Cheftrainer der Augsburger auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Bis auf eine gute Gelegenheit in der ersten Spielminute hatte die Verteidigung des Teams von Manuel Baum nicht viel zugelassen. Vor 29.580 Besuchern traten die Fuggerstädter couragiert gegen „eine Top sechs Mannschaft der Liga“ auf, wie Augsburgs Philipp Max den Gegner einschätzte.

Eben dieser Max war es, der in der 12. Spielminute über die linke Seite kam und einen perfekten Pass in den Strafraum auf Michael Gregoritsch spielte, der den Ball zur Führung unter der Latte einnetzte. Anschließend hatten die Augsburger noch einige gute Möglichkeiten auf zwei zu null zu erhöhen. Leider kam der letzte Pass nicht an oder Spielern wie Marco Richter fehlte aufgrund des jungen Alters noch die nötige Coolness im gegnerischen Sechzehner.

Gladbachs Trainer Dieter Hecking reagierte auf den Rückstand und brachte zur zweiten Halbzeit Alassane Pléa für den hinter den Erwartungen gebliebenen Raffael. Pléa wechselte vor der Saison für 23 Millionen Euro von Nizza an den Niederrhein. Damit ist er der teuerste Transfer der Vereinshistorie. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an ihn, auch wenn Hecking versuchte den Druck von ihm zu nehmen und betonte, dass die französische „Ligue-1“ kein Vergleich zur Bundesliga sei und sich der Neuzugang erst an das hohe Tempo gewöhnen müsse.

Ebenso ungewohnt wie das hohe Tempo der Bundesliga für Pléa dürfte die Spielweise der Augsburger für die Gladbacher über den gesamten Spielverlauf gewesen sein. Hecking erklärte nach dem Spiel: „Wir waren schon überrascht von Augsburg, sie haben uns über den ganzen Platz gejagt und Mann gegen Mann gespielt. Zum Glück haben sie verpasst, den Sack vorzeitig zuzumachen.“

Das ist wohl die einzige Kritik, die sich der FC Augsburg an diesem Samstagnachmittag gefallen lassen muss: Die mangelnde Chancenauswertung. Direkt nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit hatten die Augsburger durch Richter, Max und vor allem Gregoritsch die Möglichkeiten, in Führung zu gehen.

In der 67. Spielminute startete Gladbach einen der seltenen Entlastungsangriffe. Thorgan Hazards Schuss aufs Tor konnte zur Ecke abgewehrt werden. Der daraus resultierende Eckball landete auf dem Kopf des Millionenschweren Neuzugangs Pléa, der sein Können bewies und aus kurzer Distanz zum 1:1 einnickte. Baum beschwerte sich zunächst an der Seitenlinie beim vierten Schiedsrichter, denn Pléa habe seinen Gegenspieler Ja-Cheol Koo zu Boden geschubst. Schiedsrichter Frank Willenborg forderte von den Verantwortlichen in Köln den Videobeweis. Diese beurteilten die Situation zu Recht so, dass Koo sich viel zu leicht fallen ließ und entschieden auf Tor.
Nach dem Ausgleichstreffer steckte die Mannschaft von Baum nicht auf und spielte weiter munter nach vorne. Am Ende blieb es jedoch beim 1:1 unentschieden.

Max gab sich nach dem Spiel zuerst enttäuscht, da der FCA keine drei Punkte einfahren konnte, erkannte aber schnell, wie diese Leistung gegen Gladbach einzuschätzen sei. „Wir haben heute gezeigt, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können.“

Viele Wechselgerüchte kamen in der Sommerpause um Max auf. Außerdem wurde er wegen seiner guten Leistungen von manchen als Kandidat für das bevorstehende Länderspiel gehandelt. Dass es noch nicht geklappt hat, sei für ihn nicht schlimm, denn „in der Nationalmannschaft zu spielen ist das Größte für jeden Fußballer. Ich wollte auch nicht den Verein wechseln, denn in Augsburg kann ich mit der Mannschaft reifen und mich entwickeln“, erklärte der Youngster.

Nun stehen für den FC Augsburg nach zwei Bundesligaspielen schon vier Punkte zu Buche. Das ist der bislang erfolgreichste Auftakt in eine Saison und gleichzeitig recht vielversprechend, wenn man bedenkt, dass die beiden Stürmer Julian Schieber und Alfred Finnbogason noch verletzungsbedingt fehlen.

Nach der Länderspielpause geht es dann am Samstag, 15. September, zum Auswärtsspiel nach Mainz. Im Vergleich zu Gladbach sollte es nach so einer Leistung eine machbare Aufgabe sein, obwohl zumindest die Statistik mit sieben zu fünf Siegen leicht für die Mainzer spricht.

Manuel Baum jedenfalls warnt nach dem guten Start vor zu hohen Erwartungen: „Wir müssen jeden Gegner analysieren und uns auf ihn einstellen, wir können jetzt nicht sagen, dass wir einfach immer so spielen wie gegen Gladbach.“ (pb)


Von Patrick Bruckner
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