Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.04.2023 17:11

„Mehr als die erste Mannschaft”

Nahbarer   will der FC Pipinsried werden. Das gilt auch für seine Fußballmannschaft. Auch deshalb stellten Atdhedon Lushi (stehend) und Enver Maltas (rechts, leicht verdeckt) ihre Vorhaben als Sportliche Leiter in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag vor. 	Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Nahbarer will der FC Pipinsried werden. Das gilt auch für seine Fußballmannschaft. Auch deshalb stellten Atdhedon Lushi (stehend) und Enver Maltas (rechts, leicht verdeckt) ihre Vorhaben als Sportliche Leiter in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag vor. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Nahbarer will der FC Pipinsried werden. Das gilt auch für seine Fußballmannschaft. Auch deshalb stellten Atdhedon Lushi (stehend) und Enver Maltas (rechts, leicht verdeckt) ihre Vorhaben als Sportliche Leiter in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag vor. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Nahbarer will der FC Pipinsried werden. Das gilt auch für seine Fußballmannschaft. Auch deshalb stellten Atdhedon Lushi (stehend) und Enver Maltas (rechts, leicht verdeckt) ihre Vorhaben als Sportliche Leiter in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag vor. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Nahbarer will der FC Pipinsried werden. Das gilt auch für seine Fußballmannschaft. Auch deshalb stellten Atdhedon Lushi (stehend) und Enver Maltas (rechts, leicht verdeckt) ihre Vorhaben als Sportliche Leiter in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag vor. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)

Alle in der Gaststube hörten aufmerksam zu. Wenig später wählten ihn die 72 Stimmberechtigten, die zur außerordentlichen Mitgliederversammlung gekommen waren, zum neuen Präsidenten - den erst dritten in der 56-jährigen Geschichte des Dorfklubs, nach Konrad Höß und Roland Küspert. Der 67-Jährige gab am Sonntag nach fünf Jahren und zwei Monaten sein Amt ab, um „Platz für eine neue Generation zu machen”, wie er begründete.

Sein Nachfolger ist seit 13 Jahren FCP-Mitglied, seit rund zwei Jahren lebt er im Ort. In Pipinsried kennen sie Rauch, 41, eigentlich alle als den Benny. Der amtierender Ü 35-Kickbox-Weltmeister ist. Der Kriminaloberkommissar, der mit seiner Frau Andrea seit 2019 zum Betreuerteam der Regionalligamannschaft gehört und, wenn's sein muss, verletzten Spielern Verbände anlegt.

Jetzt soll er am besten den ganzen Verein verarzten, wenn nicht sogar reanimieren. Denn eines klang am Sonntagnachmittag an der Reichertshausener Straße immer wieder durch: In der jüngeren Vergangenheit des Klubs ist einiges schief gelaufen. Klar, der FC Pipinsried hat immer schon polarisiert. Aber ein derart dürftiges Image wie zuletzt, das hatte er vermutlich nie.

Dazu soll künftig die Verantwortung verteilt werden. In der Satzung sind nun drei entscheidungsfähige Vorsitzende verankert, zudem wurden Arbeitskreise gebildet. Für den sportlichen Bereich sind der bisherige Co-Trainer Enver Maltas als Sportlicher Leiter und Atdhedon Lushi als Sportdirektor verantwortlich. Lushi, 30, aus Eichstätt, ehemaliger Spieler und Publikumsliebling, abreitet ehrenamtlich. Der ebenfalls 30-Jährige Maltas, der in Wolnzach lebt, erhält lediglich eine Fahrtkostenentschädigung. Sie sehen den Klub als „Herzensangelegenheit”; das war ihnen unisono wichtig zu betonen. Und dürfte bei den Mitgliedern gut ankommen.

Ebenso wie das, was sie mit der Mannschaft vorhaben. Regionaler soll der Kader werden, die Spieler sollen charakterlich zum Klub passen, sich mit ihm identifizieren. „Es gibt daher auch aktuelle Stammspieler, mit denen wir uns bewusst nicht über eine weitere Zusammenarbeit unterhalten wollen. Weil wir wissen, dass sie unseren Weg nicht mitgehen”, erklärte Lushi. Das soll dazu beitragen, dass wieder eine gewisse Kontinuität ins Aufgebot einkehrt. „Wir wollen davon weg, dass in jeder Saison praktisch eine neue Mannschaft auf dem Platz steht”, sagte Lushi weiter.

Sieben Spieler aus der aktuellen Equipe tragen auch in der kommenden Spielzeit das gelb-blaue Trikot. Darunter Fabian Willibald, Tim Greifenegger und Daniel Witetschek, die am Sonntag wie auch der zur DJK Langenmosen wechselnde Alexander Langen an der Versammlung teilnahmen. Sie werden künftig von Martin Weng, 38, trainiert, der - wie berichtet - neuer Übungsleiter werden soll und als Dasinger das Kriterium „regional” erfüllt.

Die Hoffnung, dass unter dem einstigen Trainer am Nachwuchsleistungszentrum des FCA der eine oder andere hauseigene Juniorenspieler - von denen mehr als ein Dutzend im Sportheim war - den Sprung in den Bayernligakader schafft, bremste Lushi ein. Der Sprung von der A-Jugend-Kreisliga in die fünfte Liga im Herrenbereich sei hoch wie der Pipinsrieder Kirchturm. Allerdings ist zur besseren Durchlässigkeit geplant, eine zweite Mannschaft anzumelden.

Noch so ein kleiner Eingriff, um dem Verein wieder mehr Leben einzuhauchen. Jetzt ist es an den neuen Verantwortlichen, die vielen Worte umzusetzen. Jedenfalls fühlte es sich am Tag nach dem zweiten Abstieg aus der Regionalliga nach 2018 nach Aufbruch an. Rauchs erste Amtshandlung aber galt der Vergangenheit. Er kündigte an, den ebenfalls anwesenden Konrad Höß, den Gründer des Vereins, im Rahmen des letzten Heimspiels der Saison zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. Konrad Höß wird Ehrenpräsident „Man muss es sich auch leisten können”


Von David Libossek
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