Das Gewinnerstück „Extra Zero” des diesjährigen Kleist-Förderpreises erlebt am Samstag, 24. Juni, am Staatstheater Augsburg seine Uraufführung Beginn ist um 19.30 Uhr auf der Brechtbühne im Gaswerk. Autorin Elisabeth Pape widmet sich darin dem Themenkomplex Essstörungen - „kraftvoll, schonungslos und mit schwarzem Humor”, wie das Staatstheater ankündigt. Regie führt Blanka Rádóczy.
Der Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker wird seit 1996 jährlich von der Stadt Frankfurt an der Oder, dem Kleist Forum und der Dramaturgischen Gesellschaft vergeben. Der Preis gilt als Wegbereiter vieler, mittlerweile international renommierter Autoren wie Thomas Köck und Rebekka Kricheldorf. Neben dem Preisgeld in Höhe von 7500 Euro erhalten die Preisträger als besondere Förderung eine Uraufführungsgarantie, die in diesem Jahr vom Staatstheater Augsburg übernommen wurde. Die Preisverleihung findet am 11. Oktober in Frankfurt an der Oder statt, wo auch die bereits im Juni uraufgeführte Inszenierung aus Augsburg gastieren wird.
In der Jury-Begründung heißt es: „ Der Autorin gelingt der Spagat zwischen Funktionalität und Emotionalität; zwischen Rolle und Mechanismus ihrer Figuren. Elisabeth Pape hat einen Text für das Theater geschrieben. Fein und tiefgründig ausgestaltet, offen und immer neu lesbar.”
Zum 28. Kleist-Förderpreis 2023 wurden 62 deutschsprachige Stücke von 66 Autoren aus fünf Ländern weltweit eingereicht. Das Durchschnittsalter betrug 27,8 Jahre. Für den Kleist-Förderpreis können sich Anwärter, die bei Einsendeschluss nicht älter als 35 Jahre alt sind, mit noch nicht uraufgeführten Theatertexten bewerben. Die Uraufführung des nächstjährigen Kleist-Förderpreises 2024 wird am Deutschen Theater Berlin produziert.
In der Uraufführungs-Inszenierung am Staatstheater Augsburg übernimmt Regisseurin Blanka Rádóczy auch die Bühnen-Ausstattung, gemeinsam mit Kostümbildnerin Andrea Simeon. Der Protagonistin „Die mit der Pringles-Dose” (Ute Fiedler) wird ein Chor gegenübergestellt (Sarah Maria Grünig, Mirjana Milosavljevic, Thomas Prazak). Aus ihm lösen sich immer wieder einzelne Figuren, die mal Stimmen der Patienten, mal Unterstützende der „Institution” (Julius Kuhn) darstellen. Den hypervitalen Antagonisten „Strong & Beautiful” verkörpert Florian Gerteis. Mit multimedialen Versatz-Stücken, choreografischen Elementen und theatralen Chören soll ein „kraftvoller Theaterabend” entstehen.
Tickets für die Premiere am 24. Juni und die beiden Folgevorstellungen am 5. und 7. Juli, jeweils 19.30 Uhr, sind beim Besucherservice des Staatstheaters Augsburg erhältlich unter Telefon 0821/324 49 00, per E-Mail an tickets@staatstheater-augsburg.de, oder persönlich an der Theaterkasse am Rathausplatz. (pm)