Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Im Visier von Hackern

Notfallpläne gehören zur Sicherheit

Künstliche Intelligenz bietet viele neue Möglichkeiten, aber damit nehmen auch die digitalen Bedrohungen für kleine Unternehmen und den Mittelstand zu. Der Vorsitzende des Digitalausschusses der IHK Schwaben, Robert Mayer, stellte jüngst beim IT-Sicherheitstag fest: „Wir sehen bereits jetzt eine Intensivierung der IT-Angriffe auf die Wirtschaft. Es gibt drei Arten von Unternehmen: Die, die schon gehackt wurden. Die, die noch gehackt werden. Und die, die schon gehackt wurden, es aber noch nicht wissen.”

Beim IT-Sicherheitstag der IHK Schwaben diskutierten IT-Verantwortliche, welche Maßnahmen Betriebe ergreifen sollten. Mayer fasst in einer Pressemitteilung zusammen: „Den besten Schutz gibt es nur, wenn IT-Sicherheit Chefsache ist, und alle Beschäftigten immer wieder für die Gefahren sensibilisiert werden.“
„Wir schätzen, dass weit mehr als jeder zweite Betrieb in Bayerisch-Schwaben bereits Opfer eines Cyberangriffs geworden ist. Einige davon haben eventuell die Attacke nicht mal bemerkt“, erklärte Robert Mayer. Damit gehörten IT-Angriffe auf Unternehmen zum Alltag. Manuel Bach, Leiter des Referats „Cyber-Sicherheit für KMU” beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik betonte, dass Cybersicherheit nicht nur die IT-Abteilung angehe, sondern die Verantwortung stets beim Chef liege. Schon rein rechtlich sei das geboten, bekräftigte auch Julian Modi, Fachanwalt für IT-Recht, und kündigte an, dass neue Gesetze und Richtlinien Unternehmen künftig stärker in die Pflicht nehmen würden.
In Sachen Sicherheitskonzepte und Schulung sowie Sensibilisierung der Beschäftigten für das Thema Cybersicherheit sieht Robert Mayer in der Region noch viel Luft nach oben, heißt es in einer Pressemitteilung der IHK Schwaben. Aus der jüngsten IHK-Digitalisierungsumfrage geht demnach hervor, dass noch eine Minderheit der Unternehmen ihre Beschäftigten regelmäßig schult.
Grundsätzlich sei bei Unternehmen in Bayerisch-Schwaben das Bewusstsein vorhanden, bestätigten die Ergebnisse der IHK-Digitalisierungsumfrage. Alle Unternehmen in der Region führten Backups durch und die allermeisten aktualisierten ihre Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig. „Doch gerade in Sachen Notfallplan sehen wir einen starken Nachholbedarf bei den Unternehmen“, so Robert Mayer. „Im regionalen Handel haben gerade einmal 20 Prozent einen Notfallplan in der Schublade. Das ist deutlich zu wenig“, führte er weiter aus.


Ines Speck
Ines Speck

Redakteurin

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