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Aichacher Zeitung LogoHilfreich gegen Krankheit, Blitzschlag und Ratten: Sonderausstellung „Das Ulrichskreuz“ | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Hilfreich gegen Krankheit, Blitzschlag und Ratten: Sonderausstellung „Das Ulrichskreuz“

<b>Der Engel übergibt das Siegeskreuz:</b> Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Skulpturengruppe des ehemaligen Hochaltars im Ostchor des Augsburger Doms. Der Legende nach hat der heilige Ulrich während der Lechfeldschlacht ein Kreuz von einem himmlischen Boten erhalten. Damit sei der Sieg gelungen. (Foto: pba)
Der Engel übergibt das Siegeskreuz: Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Skulpturengruppe des ehemaligen Hochaltars im Ostchor des Augsburger Doms. Der Legende nach hat der heilige Ulrich während der Lechfeldschlacht ein Kreuz von einem himmlischen Boten erhalten. Damit sei der Sieg gelungen. (Foto: pba)
Der Engel übergibt das Siegeskreuz: Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Skulpturengruppe des ehemaligen Hochaltars im Ostchor des Augsburger Doms. Der Legende nach hat der heilige Ulrich während der Lechfeldschlacht ein Kreuz von einem himmlischen Boten erhalten. Damit sei der Sieg gelungen. (Foto: pba)
Der Engel übergibt das Siegeskreuz: Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Skulpturengruppe des ehemaligen Hochaltars im Ostchor des Augsburger Doms. Der Legende nach hat der heilige Ulrich während der Lechfeldschlacht ein Kreuz von einem himmlischen Boten erhalten. Damit sei der Sieg gelungen. (Foto: pba)
Der Engel übergibt das Siegeskreuz: Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Skulpturengruppe des ehemaligen Hochaltars im Ostchor des Augsburger Doms. Der Legende nach hat der heilige Ulrich während der Lechfeldschlacht ein Kreuz von einem himmlischen Boten erhalten. Damit sei der Sieg gelungen. (Foto: pba)

Ulrichskreuze sind eine Augsburger Besonderheit: Die kleinen metallenen Wallfahrtsandenken werden seit mindestens vier Jahrhunderten am Grab des heiligen Ulrich ausgegeben, wie das Bistum Augsburg in einer Pressemitteilung informiert. Die Kreuze sollten vor Krankheit, Blitzschlag und sogar gegen Rattenplagen schützen. In der kommenden Sonderausstellung „Das Ulrichskreuz. Ereignis + Erinnerung“ präsentiert das Diözesanmuseum St. Afra seinen Besuchern nicht nur ein Spiegelbild des Lebens früherer Generationen mit ihren Jubeltagen, Ängsten und Nöten, sondern zeigt mit 700 Ulrichskreuzen die weltgrößte Sammlung dieser Art. Die Ausstellung ist ab Freitag, 6. Oktober, für die Öffentlichkeit geöffnet und bleibt bis zum 28. Januar 2024 zu besichtigen.

Die Schau ist für alle Altersstufen geeignet und lädt insbesondere Familien ein, in die Weltsicht von Menschen des 17. und 18. Jahrhunderts einzutauchen. Anschaulich werde die „herausfordernde Fülle kleiner Kreuzanhänger präsentiert”, so das Bistum. Ganz grundlegend und an Alltagswissen anknüpfend, führten bereits die ersten Vitrinen in die Thematik ein. Anhand von Exponaten wie einer „Rotes Kreuz“-Jacke, einem Andreaskreuz und einer Kreuz-Ass-Karte, aber auch Verdienstorden, Ordenskreuzen und mittelalterlichen Kreuzreliquiaren werden Kreuzformen und deren Bedeutungen erklärt.

Zudem wird herausgestellt, was es mit dem Ulrichskreuz im Besonderen auf sich hat. Eine überlebensgroße Skulptur des heiligen Ulrich – ehemals Teil des Ostchoraltars im Augsburger Dom – begrüßt nämlich die Besucher und weist auf einen herabschwebenden Engel. Dieser bringt ihm das Kreuz von dem man glaubt, es sei Teil des wahren Kreuzes Christi. Ein Film dokumentiert die kostbaren Reliquiare, in denen das Ulrichskreuz bis heute verwahrt wird.

Ferner stellt die Schau den Sammler der ausgestellten Ulrichskreuze vor, den Augsburger Pfarrer Josef Maria Friesenegger (1855 bis 1937), und erklärt seine Systematik. Die unterschiedlichen Motive werden eingeführt, verschiedene Fundorte und Entstehungskontexte thematisiert. Friesenegger begegnet den Besuchern erneut am Multitouchtisch, wo mittels Spiele Ulrichskreuze gesucht, ausgegraben, eingesammelt und dazu genutzt werden können, um etwa Ratten im Weinkeller zu vertreiben.

Ein Wanderweg führt durch heimische Wälder erst nach Augsburg und weiter in die abgeschirmte Grabesgruft des heiligen Ulrich. Hier können sich die Gäste über die Benediktiner informieren, welche lange Zeit die Ulrichskreuze herausgaben. Ein weiterer Raum offenbart, welch immensen persönlichen Wert die Ulrichskreuze im Leben der Menschen hatten. Ob als Taufgeschenk, Rosenkranzanhänger, als Bierkrugdeckel, Sonnenuhr oder Grabbeigabe – die kleinen Kreuze waren Begleiter von der Wiege bis zur Bahre.

Anlässlich weltlicher, kirchlicher und privater Jubiläen wurden Ulrichskreuze herausgegeben und verschenkt, wie im letzten Raum zu sehen ist. Hier sind zudem einige Besonderheiten und Kuriositäten unter den Kreuzen zu finden. Schließlich sind alle Ausstellungsgäste dazu eingeladen, sich zur Erinnerung selbst ein Ulrichskreuz anzufertigen.

Das Diözesanmuseum ist geöffnet dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 18 Uhr. Montags ist das Museum geschlossen. (pm)

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