Neben Friedens-, Fugger-, Römer-, Renaissance- und Brecht-Stadt will Augsburg, als Geburtsstadt von Leopold Mozart, dem Vater von Wolfgang Amadeus Mozart, auch deutsche Mozartstadt sein. Diesen Anspruch untermauert Augsburg jährlich mit einem internationalen Musikfestival, dem Mozartfest. Dieses findet heuer zu ungewohnter Zeit, aber dafür mit umso erstaunlicheren Programmpunkten statt. Von den zehn angesetzten Konzerten ist nur eines im gewohnten Monat Mai geplant, die übrigen neun verteilen sich auf die Zeit zwischen 7. und 16. Juni. Als Motto trägt das diesjährige Mozartfest den Begriff „Ensemble!”, französisch für gemeinsam.

„Harmonie entsteht durch engagiertes Miteinander. Diese Lehre aus der Musik für unsere Demokratie zieht das diesjährige Mozartfest”, erklärt Augsburgs Kulturreferent Jürgen Enninger den Titel der diesjährigen Festivalausgabe. Nur gemeinsam könne die Musik ihre „universelle, verbindende Kraft entfalten und Grenzen überwinden”, so Enninger weiter und er verspricht „einzigartige Konzertmomente, die wir mit dem Mozartfest in Augsburg in ganz außergewöhnlicher Art und Qualität bieten”.

„Da 2024 Ostern und Pfingsten sehr früh im Jahr liegen”, hat Festivalleiter Simon Pickel den Großteil des Mozartfests in den Juni geschoben, „um den frühsommerlichen Charakter des Festivals zu erhalten”. Als Appetitanreger gibt als allerdings schon am 11. Mai ein Sonderkonzert mit Violinistin Julia Fischer und der Academy of St. Martin in the Fields (London). Das gemeinsame Programm „Legendary” bietet romantischen Beethoven und zwei der bekanntesten Mozart-Sinfonien.

Die eigentliche Eröffnung des Mozartfests 2024 übernimmt am Freitag, 7. Juni, die Akademie für Alte Musik Berlin. Das Originalklangensemble spielt unter anderem Mozarts Klarinettenkonzert gemeinsam mit der österreichischen Klarinettenlegende Ernst Schlader auf der von Mozart vorgesehenen Bassklarinette.

Besuch aus der österreichischen Mozartstadt erwartet die Gäste am 8. Juni: Das Mozarteumorchester Salzburg tritt gemeinsam mit Cellistin und Salzburgerin Julia Hagen auf. Sie bringen unter anderem Tschaikowskys Rokoko-Variationen zu Gehör.

Und auch die übrigen Festivaltage sind hochkarätig besetzt: Fazıl Say, Christoph Hammer und Andreas Schmalhofer, die Bayerische Kammerphilharmonie mit der Sopranistin Mojca Erdmann werden zu hören sein, ebenso das Kammerorchester Basel – dirigiert von Ausnahme-Klarinettist Andreas Ottensamer und mit der Trompeterin Lucienne Renaudin Vary als Solistin. Die Augsburger „Wunderkinder” Maximilian Hornung und Sarah Christian hatten von Festivalleiter Pickel wieder freie Hand bekommen und laden sich Freunde aus aller Welt ein, um gemeinsam das zu machen, „was sie musikalisch persönlich begeistert”, wie das Mozartbüro ankündigt.

Vermutlich ein etwas jüngeres Publikum hat Pickel mit dem Konzert „Waves. Acoustic meets electronic” am 14. Juni im Parktheater Göggingen im Blick. Das französischen Ensemble Quatuor Ébène tut sich mit Xavier Tribolet, dem „Poeten der elektronischen Wellen” zusammen, wie es im Programm zum Mozartfest nachzulesen ist. Überhaupt will das Festival offenbar attraktiver für junge Menschen werden: Mit dem U28-Ticket zahlen alle Besucher, die jünger als 28 Jahre sind, auf allen Plätzen nur zehn Euro für Konzertkarten, auch im Vorverkauf.

Quasi als Rausschmeißer nimmt Schauspieler Charly Hübner am Mozartfest teil. Er lässt am 16. Juni in „Mercy Seat – Winterreise” gemeinsam mit dem Ensemble Resonanz und einer Jazzband Schuberts „Winterreise” auf den australischen Punk-Lyriker Nick Cave treffen. „Ein hochemotionaler Abend und krönender Abschluss des Mozartfest Augsburg 2024”, verspricht das Mozartbüro.

Das komplette Programm gibt es im Internet auf mozartstadt.de.